Ace in Space. Judith C. Vogt

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Ace in Space - Judith C. Vogt


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dankbar für diese rasche Reaktion war, stellte sich Kian zwischen Tabs und Danai, hielt beide Kontrahentinnen mit den Armen auf Abstand.

      »Stopp!«, wiederholte er. »Regt euch mal ab! Wenn ihr euch die Fressen einschlagt, wissen wir am Ende doch immer noch nicht, ob unser Prinzesschen den Jockeyposten verdient hat oder nicht. Wir klären das HOTAS, im Cockpit.«

      Danai nickte, zufrieden mit der Entwicklung. » Ich gegen euch drei Witzfiguren.«

      Tabs spuckte aus. »Lern du erstmal, ›Witzfiguren‹ graderaus zu sagen, Missy!«

      Danai spürte den Zorn wieder in sich aufsteigen, diesmal aber kälter, geduldiger, berechnender. Kian funkelte seine Bro an. »Gegen uns drei gleichzeitig?«, wandte er sich dann an Danai. »Vielleicht besser, wenn du früh merkst, dass du nicht unbesiegbar bist. Wenn du die Abreibung unbedingt auf diese Weise kassieren willst, sind wir dir ergeben zu Diensten und verpassen sie dir morgen nach dem Frühstück. Wir treffen uns auf dem Flugdeck.«

      Danai nickte. »Null Neunhundert

      Kian pfiff verächtlich. »Corps-Gelaber. Ja, ungefähr. Kann auch was später werden, ich schlaf gern aus.«

      »Wir werden sehen, Prophet«, sagte sie.

      »Mein Callsign ist Marauder!«

      »Schon klar, Prophet.« Jockeys konnten natürlich versuchen, ein Callsign für sich zu etablieren. Aber wenn sich eine Staffel einmal auf einen Rufnamen eingeschossen hatte, wurde man den nicht los, und Danai hatte ein Gespür dafür, wann ein Callsign dabei war, sich einzuschleifen. Kian wandte sich zum Gehen. Nean war schon verschwunden, vermutlich auf der Suche nach einem Beutel Eis, während Tabs immer noch unschlüssig herumstand. Die zerbrochene Flasche hatte sie zu Danais Erleichterung wieder auf den Tisch gelegt. Kian drehte sich um und richtete sich noch einmal an sie: »Apropos Callsign: ich will wissen, wen ich morgen in meiner Zieloptik haben werde, Frischling. Um Null Neunhundert. Epsilon-17, oder wie immer ihr euch in der Konzernfliegerei so nennt, is‘ hier nicht. Wie nennen wir dich unter Daredevils im Cockpit?«

      Sie hatte sich bereits Gedanken dazu gemacht. Natürlich: Ein Callsign war essenziell in der Jockeykultur, sie kannte die Klischees.

      Bisher war ihr nichts eingefallen.

      Icarus, die mit brennenden Flügeln mit ihrer Flugkunst zwischen Sonne und Meer bestehen musste? So hatte ihre erste Freundin auf der Flugakademie sie genannt. Nein. Keine Worte mit I am Anfang.

      Proton? Sie schüttelte den Kopf, das erinnerte zu sehr an ihre Hadronic-Vergangenheit.

      Hummingbird, passend zu einigen ihrer besseren Manöver? Zu platt.

      Vortex, die die Falschen in den Abgrund zieht? Nein, keine Lust auf ständige Gewissenbisse. Sie hatte nur Befehle befolgt.

      Sie entschied sich spontan für etwas anderes – etwas, das die Staffel sicher problemlos akzeptieren würde.

      »Princess«, antwortete sie. Sie sprach es aus, ohne zu stottern. Vielleicht ein gutes Omen. »Mein Callsign ist Princess.«

      »Ernsthaft? Wie passend«, sagte Kian. »Den Rest klären wir morgen – im All!«

      Dare to fly

      //Wizzler

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      Gramstar999: Geile Stunts da draußen! Hast du jemals im blassen Mondlicht mit einem Daredevil getanzt? Dass es die Neue so drauf hat wie @GarudaDD bezweifle ich aber!

      Tox-O-Meter: Ich habe gehört, jede Minute im Orbit um ein schwarzes Loch macht dich ein Jahr jünger. @Deardevil sollte das vielleicht mal versuchen, wenn sie weiter mithalten will.

      Drei Maschinen jagten mit Vollschub auf Danai zu. Eine gegen drei – die armen Schweine hatten keine Chance.

      Danai widerstand dem Impuls, beizudrehen, sich vorerst aus dem Staub zu machen und eine Gelegenheit zu suchen, bei der sie aus einem günstigeren Winkel würde angreifen können, der es ihnen nicht erlauben würde, sofort zurückzuschießen. Nein, durch Weglaufen machte man sich in einem Kurvenkampf nur zum Opfer. Sie war keins. Also drehte sie die Nase ihrer I-9 Slipstream den Kontrahenten entgegen und drückte den Schubhebel bis zum Anschlag nach vorn.

      Sie grinste: Zum Glück saß sie im Cockpit! Anders als in der schmierigen Jockeybar wusste sie hier, was von ihr erwartet wurde, wie sie eine Auseinandersetzung überstehen konnte, ohne das Gesicht zu verlieren. Sie genoss die vertraute Beschleunigung, die sie in den Sitz presste, das Adrenalin, das der nahende Raumkampf durch ihre Adern jagte, genoss es, wie ihre Aufmerksamkeit sich wie durch das Drehen eines Reglers, der sich nur im Cockpit drehen ließ, aufs Äußerste steigerte. Danai, nein, Princess nickte mit dem Kopf nach hinten und spürte das Kribbeln im Nacken, ein Zeichen dafür, dass ihre Cyberware erwachte, um ihre Nerven wie Drahtseile zu spannen. Sie bildete sich ein, die Wärme der elektrischen Impulse zu spüren, die ihre Wirbelsäule entlangliefen und sich als wohlige Euphorie in ihrem Körper breitmachten, um ihren Reflexen diesen zusätzlichen Kick zu verleihen.

      Mit einer Beschleunigung von mehreren tausend Metern pro Sekundenquadrat auf drei waffenstarrende Chopper zuzurasen war sicher nichts, was die meisten Menschen unter Spaß verstanden, zumindest dann nicht, wenn sie so etwas nicht lediglich mit VR-Brille konsumierten. Danai stand drauf. Bereits nach wenigen Sekunden waren die drei gegnerischen Daredevils auf Waffenreichweite heran und eröffneten das Feuer.

      Ein Hagel aus Leuchtspurgeschossen sirrte an ihrem Chopper vorbei. Dieses Sperrfeuer musste den Munitionszähler der Prospects wie einen Kreisel gen Null drehen lassen.

      Diese N00bs!

      Schließlich betätigte auch Danai den Auslöser an ihrem Steuerknüppel. Kurze, fiese Feuerstöße. Ein Wirkungstreffer war unwahrscheinlich, da sie selbst ständig kleine Ausweichkorrekturen fliegen musste. Aber das war auch nicht nötig, sie wollte die drei bei diesem Tanz nur ein wenig aus der Ruhe bringen.

      Die Raumjäger auf null Uhr – ihre Silhouetten erinnerten sie an Adler, groß und kraftvoll – waren schwerer gepanzert und spuckten ihre Verachtung für Danai aus einer größeren Anzahl Mündungsrohre. Ihre Slipstream war dagegen ein Falke. Sie war nur mit den Zwillingsläufen im Bug bewaffnet, aber sie konnte die geringere träge Masse ihres Abfangjägers agiler ausrichten. Außerdem verfügte sie über die Reflexe, Konstitution und Erfahrung, um auch bei abrupten Richtungswechseln ein Ziel anvisieren und treffen zu können.

      Und genau das tat sie. Während die drei Chopper an ihr vorbeirasten und bereits in zu weiten Kurven zu einem zweiten Anlauf ansetzten, ließ sie ihren Slipstream-Abfangjäger mit kurzen Stößen aus den Manöverdüsen waagerecht um die Mittelachse rotieren und feuerte eine Salve in den leeren Raum – direkt in die erhoffte Flugbahn eines dieser Möchtegern-Jockeys.

      Ihre Erwartung wurde nicht enttäuscht: Volltreffer! Der Chopper kreuzte die Bahn der Geschosse, die als blaue Mikro-Blitze über seine chromglänzende Oberfläche tanzten. Das Leuchten seiner Triebwerke erstarb, und er trudelte hilflos im All. In einem echten Gefecht wäre er bei einem solchen direkten Treffer aus nächster Nähe in Stücke gerissen worden – Panzerung hin oder her. In diesem Fall aber registrierten die Hüllensensoren der Maschine die elektrische Ladung der Übungsmunition, und eine Bordsoftware nahm Neans Maschine im Trainingsmodus für den Rest des Tanzes aus dem Spiel, indem sie alle nicht-lebenswichtigen Systeme herunterfuhr.

      Dann waren es nur noch zwei – Tabs und Prophet.

      Diese beiden hatten sich schnell vom Schreck erholt und die wenigen Sekunden genutzt, die Danai benötigte, um sich nach dem Manöver zu orientieren und sich von den Beschleunigungskräften, die der Trägheitsdämpfer nicht völlig hatte kompensieren können, zu erholen. Die beiden Jäger hefteten sich an ihr Heck und feuerten erneut aus allen Rohren. Danai flog ständig abrupte Kurswechsel, um einem Treffer zu entgehen, aber so würde sie sie nicht abschütteln.

      Ein Aufblinken der Comm-Anzeige verriet ihr, dass sie gerufen wurde, aber Danai hatte keine Lust auf die Sprüche, Angebereien und Drohungen ihrer Verfolger. Sie ließ die Anlage stummgeschaltet. Sie war


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