Der Schreiber. Danilo Clementoni

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Der Schreiber - Danilo Clementoni


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Mitteln geht, die mir verblieben sind.»

      Â«Nur du kannst das schaffen. Wir befinden uns in deinen Händen.»

      Â«Ich gehe» und der Experte verließ das Laborzelt ohne weitere Worte und ließ nur einige kleine Staubwolken hinter sich.

      Â«Wird er es schaffen?» fragte Jack besorgt.

      Â«Sicher doch. Da habe ich keine Zweifel. Petri hat unglaubliche Fähigkeiten. Mehr als einmal habe ich ihn Dinge bauen sehen, die nicht einmal ein Team der besten Handwerker in der Lage gewesen wäre, zu realisieren. Er ist einfach außergewöhnlich. Es tut mir leid, zu grob gewesen zu sein. Ich habe ihn sehr gern und würde jederzeit mein Leben für ihn geben.»

      Â«Mach dir keine Sorgen Zak» sagte Elisa mit sanfter Stimme. «Er weiß das. Dies ist ein schlechter Moment, aber wir werden ihn problemlos überwinden. Da habe ich keine Zweifel daran.»

      Â«Danke Elisa. Das hoffe ich aus ganzem Herzen.»

      Pasadena, Kalifornien – Das Nest

      Sobald er die Tür geöffnet hatte, wurde der entschieden übergewichtige Mann von einer angenehm kühlen Brise getroffen. Die Klimaanlage im Raum, die sie am vorherigen Abend eingeschaltet gelassen hatten, hatte mehr als vorzügliche Arbeit geleistet.

      Â«Wie schön» rief er. «Ich konnte diese erstickende Hitze fast nicht mehr ertragen.»

      Â«Wenn du dich endlich mal für eine ernsthafte Diät entscheiden und dich von all dem Fett befreien würdest, das du mit dir rumträgst, würde dich die Hitze nicht so sehr stören.»

      Â«Musst du immer an meinen Vorräten rummeckern?»

      Â«Nenn es Vorräte. Du könntest ohne Probleme einen Monat damit überleben, ohne zu essen» sagte der magere Typ und brach in ein lautes Lachen aus.

      Â«Ich habe nichts gehört.»

      Das kleine Apartment, das die beiden als Basis benutzten, war äußerst spartanisch ausgestattet. Im Hauptraum stand nur ein einfacher hellbrauner Holztisch mit vier Stühlen derselben Farbe und ein schweres dunkelgraues Sofa mit abgewetzten Armlehnen und Sitzflächen. In der Ecke, in der Nähe der Fenstertür, durch die man Ausblick auf einen trostlosen Hof hatte, stand eine braune Plastikvase mit den Resten einer kleinen Washingtonia Filifera, die trotz dessen, dass sie trockenem Klima gut wiederstand, wegen Wassermangels seit Wochen abgestorben war. Das winzige Bad zeigte ebenfalls Zeichen der Nachlässigkeit. Verschiedene Fliesen waren abgesprungen und große dunkle Flecken an der verblassten Decke wiesen auf nie reparierte Wassereinsickerungen hin. Zwei kleine Schlafzimmer, in denen jeweils ein Einzelbett und ein Sideboard stand und eine kleine Küche mit Möbeln, die mindestens zwanzig Jahre alt waren, vervollständigten die Ausstattung dieses Apartments, das alles andere als gemütlich war.

      Â«Ist ja mal wieder klar, dass sein Geschmack bei der Auswahl unserer Unterschlüpfe nicht gerade hervorragend ist!» kommentierte der große magere Typ.

      Â«Warum? Was ist hier denn nicht in Ordnung?»

      Â«Es ist ein Rattennest. Das ist es, was nicht in Ordnung ist. Wir reden hier immer davon, dass wir einen Haufen Geld machen werden, aber am Ende finden wir uns immer wieder in diesen mistigen Nestern wieder.»

      Â«Immer musst du dich beschweren» antwortete der Dicke. «Versuchen wir, das Ding hier zu platzieren und dann werden wir und endgültig richtig einrichten.»

      Â«Naja, wenn du das sagst... Ich bin da nicht so sehr überzeugt.»

      Â«Komm jetzt, gib mir das Laptop und ich zeige dir was.»

      Der Magere holte hinter dem Sofa eine schwarze Tasche mit Träger heraus und entnahm ihr das dunkelgraue Notebook. Er schaute es sich einen Moment an und gab es dann seinem Kumpan, der es auf den Tisch legte und einschaltete. Beide beobachteten eine Weile den Bildschirm, während das System hochfuhr. Dann meckerte der Magere «Ich habe die Nase voll von diesen Dingern. Ich verbringe Stunden damit, die Fortschrittsbalken, die sich drehenden Sanduhren, verschiedenen Aktualisierungen anzusehen... Kann es sein, dass man keinen Computer bauen kann, der wie ein Fernseher funktioniert? Taste drücken und er schaltet sich ein.»

      Â«Tja, das wäre wirklich toll. Das, was ich am meisten hasse, ist, dass wenn man damit fertig ist, ihn zu benutzen und ihn abschalten will, um nach Hause zu gehen, eine Nachricht erscheint “Bitte schalten die Computer nicht aus. Installation Aktualisierung 1 von 325 ...” und dann musst du eine halbe Stunde warten, bis er endlich fertig ist. Konnte er nicht vorher diese blöde Aktualisierung ausführen? Musste er wirklich warten, bis man weggehen will?»

      Â«Ja, die Informatik. Wahrscheinlich geht den Programmierern, die diese Systeme entwickelt haben, auch noch einer ab, wenn sie uns normale Sterbliche mit ihren “Kreationen” nerven.»

      Â«Meinst du, die machen das absichtlich?»

      Â«Wenn man bedenkt, dass wir heutzutage um einen Brief zu schreiben, einen Computer brauchen, dessen Leistung Milliarden Mal größer ist als von dem, den die Apollo-Missionen gebraucht haben, um auf den Mond zu kommen, glaube ich, dass bei der technologischen Evolution irgendetwas schiefgegangen ist.»

      Â«Nun, du bist der Experte» kommentierte der Magere. «Sicher verlieren wir eine Menge Zeit, aber ohne diese Geräte hier, könnten wir nicht einmal mehr aufs Klo gehen.»

      Â«Komm lass stecken, das ist besser. Schau dir lieber an, was ich in meinen schlaflosen Nächten entdeckt habe.»

      Der dicke Mann zeigte auf dem Bildschirm einige Bilder an, die er in irgendeinem nicht gerade öffentlichen Archiv gefunden hatte. Er ließ einige durchlaufen und sagte dann «da ist es. Ich glaube, dass das, was du hier siehst, eine Reihe von keilförmigen Buchstabenkombinationen ist, welche weitere Funktionen dieses Geräts aktivieren können.»

      Â«Wo hast du die denn her?» fragte der Magere verwundert.

      Â«Wenn ich dir das sagen würde, müsste ich dich dann erschießen» antwortete der Dicke mit ernster Miene.

      Der große magere Typ war einen Augenblick wie versteinert und bemerkte erst dann, dass sein Kumpan einen Scherz gemacht hatte. Er gab ihm einen Schlag auf die Schulter und sagte «Du bist ein Idiot. Los, zeig mir deine unglaubliche Entdeckung.»

      Â«Warte, lass mich erst nachsehen, was uns der Nerd gegeben hat» und er steckte den USB-Stick des jungen Mannes ein. Er durchblätterte eine Reihe von Dateien, öffnete ab und zu eine davon, bis seine Aufmerksamkeit auf ein Bild gelenkt wurde, das er schon gesehen hatte. «Schau hier» rief er.

      Â«Und was soll das sein?»

      Â«Dies ist eine Reihenfolge von Buchstaben, die ich schon kenne.»

      Â«Das habe ich nicht verstanden.»

      Â«Du bist aber wirklich dumm. Das ist die Kombination, die den Selbstzerstörungsbefehl des Sternenschiffes ausgelöst hat und ich bin mir auch sicher, dass ich sie auch bei meinen eigenen Nachforschungen schon gesehen habe.»

      Um weitere Vorhaltungen zu vermeiden, gab der Magere nur ein Brummen von sich.

      Â«Da ist sie» sagte der Dicke und zeigte dieselbe Bilderreihe an, die sie vorher schon angesehen hatten, wobei er mit der Mouse auf eine davon zeigte. «Das ist es.»

      Â«Ja und?»

      Â«Und wenn diese Reihenfolge schon funktioniert hat, sind vielleicht auch die anderen hier aktiv.»

      Â«Das hat Sinn.»

      Â«Was hältst du davon, eine auszuprobieren?»

      Â«Ist das nicht gefährlich? Ich denke, dass wir schon genug Schaden angerichtet haben.»


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