Der Schreiber. Danilo Clementoni

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Der Schreiber - Danilo Clementoni


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der Übergang nur sehr langsam. Also entschieden sie sich, die “Seelen” in speziellen eiförmigen Behältern aufzubewahren, um sie vor der Zerstörung zu schützen, bis ihr neues Exoskelett fertig gestellt war.

      Die ersten neuen Lebewesen, die jetzt praktisch unsterblich waren, starteten eine neue Serie von Expeditionen im Kosmos, dieses Mal jedoch auf der Suche nach Planeten, die ihnen die notwenigen Rohstoffe für die Vervollständigung des Projektes liefern konnten. Sie hatten zehn Planeten, in Entfernungen bis zu mehreren hundert Lichtjahren von ihrem Planeten entfernt, auf denen richtige Labors errichtet, in denen die Ressourcen der Planeten extrahiert wurden, welche vor Ort für den Bau der neuen Körper dienten. Am Wichtigsten war das Vorhandensein von Helium-3, das durch ein komplexes nukleares Fusionssystem der Struktur jedes einzelnen neuen Kerianers eine unerschöpfliche Energiequelle bot. Um all diese so weit entfernten Planeten zu erreichen, wurden interstellare Portale gebaut, durch die die Behälter mit den Seelen der Bewohner und die notwendigen Geräte zu den Labors gebracht wurden. Der Bau jedes einzelnen Körpers, die Einpflanzung der entsprechenden Seele und deren komplette Aktivierung erfolgte jedes Mal mittels einer langwierigen Prozedur, was für sie jedoch mittlerweile kein Problem mehr darstellte.

      Â«Wir haben eine komische Meldung von der Anlage /\ erhalten» sagte der Kerianer, der für die Kommunikationen zuständig war.

      Â«Was für eine Meldung?» fragte sein Vorgesetzter mit dem Namen Supervisor RTY, dessen physische Form an ein Spinnentier mit sehr langen Beinen und einem massiven Körper erinnerte.

      Â«Sie wurde komischerweise unterbrochen, bevor sie vollständig war. Das ist alles, was angekommen ist» und er übermittelte in Sublicht das Kommunikationsfragment.

      Labor angekoppelt. Schicken zurück...

      Â«Schicken, was? Angekoppelt von wem?»

      Â«Da war nicht mehr. Ab diesem Moment wurden die Kommunikationen mit /\ unterbrochen.»

      Â«Versuchen wir, so schnell wie möglich die Kommunikation wiederherzustellen und herauszubekommen, was passiert ist» befahl RTY. «Da sind mehr als zehn Millionen Seelen in diesem Labor, die darauf warten, implantiert zu werden.»

      Â«Das weiß ich» sagte der Zuständige für die Kommunikationen. «Aber im Moment bekomme ich nur das Signal des Behälters (|), der durch den Interkommunikationstunnel läuft.»

      Â«Vielleicht ist es das, was sie uns zurückschicken.»

      Â«Das werden wir bald herausfinden. Er wird in dreihundertzwanzig cens ankommen.»

      Tell-el-Mukayyar – Die Energie der Pyramiden

      Â«Da sind sie, sie landen» sagte Petri und zeigte auf die drei Schiffe, die sich schnell dem Ausgrabungscamp näherten.

      Â«Standard-Formation» befahl Azakis in seinen tragbaren Kommunikator den Piloten der Schiffe.

      Zusammen mit Jack und Elisa beobachteten die beiden Außerirdischen in Stille die Schiffe, während sie die schnellen und präzisen Landungsmanöver ausführten.

      Â«Wir müssen ein Kraftfeld in Form einer Kuppel aktivieren, um eine Atmosphäre zu schaffen, die für unsere Atemwege geeigneter ist» empfahl Petri.

      Â«Einverstanden» antwortete Azakis. «Ich habe auch schon genug von diesen blöden Dingern hier» und er zeigte auf die Röhrchen des Atemgeräts, die in seinen Nasenflügeln steckten.

      Â«Für uns gibt es hier viel zu viel Sauerstoff. Vielleicht wäre es besser gewesen, unsere Basis in den hohen Bergen aufzubauen.»

      Â«Nicht doch. Wenigstens für den Moment. Das Kraftfeld wird mehr als ausreichen, bis wir uns besser organisiert haben.»

      Â«Ok, du bist der Boss» sagte Petri, indem er den Satz mit einer Art militärischem Gruß unterstrich, den er bei den Soldaten der Erde gesehen hatte.

      Â«Schiff zwei. Aktiviert die Kuppel» sagte Azakis in seinen Kommunikator.

      Ausgehend von der Spitze des mittleren Schiffes, bemerkbar nur durch ein leichtes Vibrieren der Luft, breitete sich ein unsichtbarer Schild mit einem Durchmesser von circa hundert Metern aus und formte eine Haube in Form einer Halbkugel, die sich von der Spitze der virtuellen Pyramide des Schiffes zwei gleichmäßig bis zum sandigen Boden der Wüste ausbreitete.

      Â«Sieht gut aus» sagte Petri zufrieden.

      Â«Warum haben sie sich so angeordnet?» fragte Elisa neugierig.

      Â«So wie?» fragte Azakis. «Was meinst du damit?»

      Â«Die Schiffe. Die Pyramiden, die sie geformt haben liegen fast auf gerader Linie und die Fronten zeigen nach Süden. Die beiden äußeren sind augenscheinlich aufeinander ausgerichtet, während das mittlere leicht von der Achse abweichen zu scheint.»

      Â«Du hast eine gute Beobachtungsgabe» kommentierte Azakis.

      Â«Tatsache ist, dass mich das sehr an etwas Anderes erinnert.»

      Â«Was genau?» fragte der Colonel, der sich plötzlich an der Diskussion interessierte.

      Â«Warst du jemals in Ägypten?»

      Â«Vor sehr langer Zeit.»

      Â«Hast du die Pyramiden von Gisa gesehen?»

      Â«Natürlich» antwortete Jack. Dann schlug er sich die Hand vor die Stirn und rief «Na klar. Sie sind so angeordnet wie die drei größeren Pyramiden.»

      Â«Cheops, Chephren und Mykerinos» präzisierte die Archäologin.

      Â«Ich weiß wirklich nicht, wovon ihr sprecht» sagte Azakis verblüfft.

      Â«Warte» sagte Elisa. «Ich zeige es dir» und sie rannte schnell zum Laborzelt. Nach weniger als einer Minute kam sie mit einem großen und deutlich viel gelesenen Buch zurück. Während sie sich den anderen drei näherte, durchblätterte sie schnell die Seiten. «Hier ist es. Schau» und sie zeigte es dem Außerirdischen.

      Â«Interessant... Was ist das?»

      Â«Zeig mal her» sagte dann Petri, wobei er dem Freund das Buch aus der Hand nahm. «Ah ja. Ich habe diese Art Bauwerke gesehen. Sie sehen denen da ähnlich» und er zeigte auf das Ziqqurat hinter dem Camp. «Aber sie müssen von einem anderen Volk und in einer anderen Zeit gebaut worden sein.»

      Â«Sehr gut Petri. Du hast Recht. Seit ihrer Entdeckung haben sich unsere Gelehrten den Kopf zerbrochen, um den Grund herauszufinden, warum sie gebaut wurden und warum sie auf diese Weise angeordnet sind.»

      Â«Das ist doch ganz einfach» sagte Petri mit einem schönen Lächeln. «Siehst du diese Sterne da oben?» und er zeigte auf eine Konstellation unter all den anderen, denen die untergegangene Sonne Platz gemacht hatte.

      Â«Ja, klar doch. Wir nennen diese Konstellation Orion. Sie hat ihren Namen vom griechischen Halbgott Orion» sagte Elisa. Während sie dann mit den Fingern das Profil in der Wüstenluft zeichnete, fügte sie hinzu «Wenn man ihre Sterne mit einer virtuellen Linie verbindet, erhält man den Kopf, die Schultern, die Taille und die Beine eines Mannes. Der griechischen Mythologie nach, war Orion ein Riese mit übermenschlichen Fähigkeiten, ein geschickter Jäger, der seine Beute mit einem unzerbrechlichen Bronzehammer tötete. Als der griechische Held starb, nahm er für alle Ewigkeit seinen Platz zwischen den Sternen ein.»

      Â«Immer sehr suggestiv, diese Geschichten» kommentierte Petri verzückt. «Nach dem, was uns die Ältesten gelehrt haben, beziehen sich alle Konstruktionen dieser Art, die auf der ganzen Erde verstreut sind, auf uns.»

      Â«Auf euch Außerirdische?»

      Â«Wir


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