Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher
Читать онлайн книгу.Hände. »Ich bin gespannt, was uns’re Frau Tappert uns heut’ wieder Gutes gezaubert hat.«
Er lächelte sie an.
»Entschuldigen S’ mich einen Augenblick. Ich schau’ mal, wo die and’ren bleiben.«
Wieder blieb Angela alleine zurück, doch nur für einen Moment. Dann steckte Sebastian seinen Kopf zur Tür herein.
»Können S’ mal kommen, Angela«, bat er. »Hier gibt’s ein kleines Problem.«
»Natürlich, Hochwürden«, nickte sie und folgte ihm.
»Wissen S’, ich hab’ ein kleines Attentat auf Sie vor«, schmunzelte der Bergpfarrer und ging durch das Wohnzimmer voraus.
Er deutete zur Terrassentür.
»Da draußen.«
Angela zögerte.
»Nun geh’n S’ schon«, forderte der Geistliche sie auf. »Es ist nix Gefährliches.«
Angela trat durch die Tür und blieb abrupt stehen.
»Du?« kam es wie ein Hauch über ihre Lippen.
Alexander von Haldenstätten stand vor ihr, eine dunkelrote Rose in der Hand, die Sebastian abgeschnitten hatte. Angela glaubte nicht richtig zu sehen. Ihr Herz schlug bis zum Hals hinauf, als er die Arme ausbreitete.
»Willst du nicht zu mir kommen?« fragte er, als sie immer noch wie angewurzelt stehen blieb.
Angela schluckte.
Wach ich oder träum’ ich, fragte sie sich.
Doch der hochgewachsene Mann war kein Traumbild. Er stand genauso vor ihr, wie sie ihn immer in Erinnerung gehabt hatte.
»Aber – wie kommst du denn hierher?«
Der junge Graf lächelte.
»Das ist eine Geschichte, die ich dir später erzählen werde«, antwortete er. »Jetzt will ich dich aber erst einmal in meine Arme schließen!«
Mit einem Jauchzer flog sie auf ihn zu und barg ihr Gesicht an seiner Brust.
»Ach, Alexander«, sagte sie leise. »Kannst du mir überhaupt verzeihen? Ich muß dich doch sicherlich fürchterlich gekränkt haben, mit meiner grundlosen Eifersucht.«
Selig hielt er sie in seinen Armen, als wolle er sie nie wieder loslassen.
»Was auch immer war«, entgegnete er, »wir wollen es für immer vergessen und begraben. Komm mit zurück auf unser Schloß. Dort wollen wir glücklich sein.«
»Ja, Alexander«, nickte sie. »Denn das kann ich nur durch deine Liebe. Das weiß ich jetzt.«
Als ihre Lippen sich fanden, wußten sie, daß ihre Liebe nie erloschen war.
Sebastian, Max und die Gräfin standen in der Tür und beobachteten schmunzelnd die Szene.
Annemarie von Haldenstätten schluchzte und schämte sich ihrer Tränen nicht.
Dann schauten die beiden Liebenden auf und aus ihren strahlenden Augen lachte ihnen ihr ganzes Glück entgegen.
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