GLÜHENDER SAND. Rachel Amphlett

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GLÜHENDER SAND - Rachel Amphlett


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39

       KAPITEL 40

       KAPITEL 41

       KAPITEL 42

       KAPITEL 43

       KAPITEL 44

       KAPITEL 45

       KAPITEL 46

       KAPITEL 47

       KAPITEL 48

       KAPITEL 49

       Danksagung

       Über die Autorin

      KAPITEL 1

       Essaouria, Marokko

      Dan Taylor griff nach dem Motorsportmagazin und tippte sich damit als Gruß an den Cafébesitzer gegen die Stirn, dann trat er, ohne zu ahnen, dass er verfolgt wurde, in den heißen nordafrikanischen Sommer hinaus.

      Ein kurzes Frösteln durchlief seinen Körper, als dieser sich nach der Kühle in dem klimatisierten Café auf die Hitze einstellte. Die Markise vor dem Café bot nur wenig Schutz, da die Sonne die schmale Straße über die gegenüberliegenden Dächer hinweg in gleißendes Licht tauchte.

      Er trat zur Seite, um ein Touristenpaar vorbeizulassen. Beide trugen Surfbretter unterm Arm und ihre amerikanisch klingenden Stimmen wurden rasch leiser, als ihre sonnengebleichten Köpfe in der Menschenmenge, die auf dem Bürgersteig unterwegs war, aus seinem Blickfeld verschwanden.

      Eine Frau blieb jetzt auf dem Bürgersteig stehen und öffnete die Tür zu der Bäckerei, die neben dem Café lag, woraufhin der angenehme Duft von frisch zubereiteten Backwaren und Brot die Luft erfüllte.

      Dan ließ seine Sonnenbrille auf die Nase rutschen und lief schnell über die belebte Straße auf ein Lebensmittelgeschäft zu.

      Er blickte kurz auf seine Uhr.

      Er musste innerhalb einer Stunde zurück im Hafen sein, denn wenn er zu spät kam, würde der Mann wieder verschwinden, den er kontaktiert hatte, um ihm eine neue Kraftstoffpumpe für sein Boot zu liefern, und es würde einen weiteren Monat dauern, ihn zur Rückkehr zu überreden.

      Er stieß die Ladentür auf und ging auf den einsamen Kühlschrank an der Rückwand des Geschäftes zu, dessen Motor ein Todesröcheln ausstieß, während er einen aussichtslosen Kampf gegen die Sommertemperaturen führte.

      Er holte einen Zwei-Liter-Plastikbehälter mit Milch und eine Flasche Wasser heraus und schloss sich der kurzen Schlange am Tresen an.

      Die Hafenstadt war zu einem beliebten Anlaufpunkt für ihn geworden; bis vor Kurzem hatte es hier nämlich viel weniger Touristen als in Casablanca oder Fes gegeben, sodass jeder, der nach ihm suchte, in der Menge sofort auffallen würde.

      Dan war jedoch kein Glücksspieler, deshalb behielt er, auch während er in der Schlange wartete, die Straße hinter den schmutzigen Scheiben die ganze Zeit über im Blick.

      Er hatte in den letzten sechs Monaten einen deutlichen Anstieg der Touristenzahlen festgestellt, was darauf hindeutete, dass mindestens zwei britische Billigfluggesellschaften das kleine marokkanische Hafenstädtchen in ihre regulären Flugpläne aufgenommen hatten, und daher hatte er entschieden, dass es bald an der Zeit war, weiterzuziehen.

      Es wäre allerdings zu gefährlich, sich entlang der afrikanischen Küste weiter nach Süden vorzuwagen, vor allem für jemanden, der unter dem Radar zu bleiben versuchte. Stattdessen gefiel ihm die Idee, den Atlantik zu überqueren und während des Sommers die karibischen Inseln zu erkunden. Dan machte sich gedanklich eine Notiz, mit den anderen Bootseignern im Jachthafen darüber zu sprechen. Denn falls ein anderes Boot plante, bald in Richtung Westen zu fahren, würde er versuchen, sich dem Trip anzuschließen.

      Ein Bus rumpelte vorbei und hielt mehrere Meter hinter dem Laden an. Während er die Straße mit seinen Dieseldämpfen vernebelte, warteten einige Passagiere mit gelangweilten Gesichtern, während sich andere aufrichteten und sich ihre Handys vors Gesicht hielten, in dem Versuch, die Monotonie ihrer Reise zu verdrängen.

      Die Bremsen knarrten, der Motor wurde auf Touren gebracht und der Bus fuhr weiter, weshalb Dans Aufmerksamkeit zu dem Mann hinter dem Tresen zurückkehrte.

      Er lächelte und hielt die Milch und das Wasser in die Höhe.

      »Wie geht es Ihnen, Mr. Dan?« Der Ladenbesitzer grinste und enthüllte dabei einen Mund, in dem drei Vorderzähne fehlten und die restlichen gelb vom Nikotin waren.

      »Gut, Farouk.« Dan deutete auf seinen mageren Einkauf. »Heute nur das hier.«

      Dan bezahlte, nickte zum Dank kurz und trat dann wieder in die Morgenhitze hinaus.

      Der Hafen war fünfzehn Gehminuten vom Lebensmittelgeschäft entfernt, und als er sein Ziel erreichte, floss bereits reichlich Schweiß zwischen seinen Schulterblättern und an seiner Brust hinunter.

      Der Wind änderte nun die Richtung und brachte den penetranten Gestank der Fischerboote mit sich, die ein Stück weiter entlang der Sqalas im Fischereihafen lagen – befestigte Uferpromenaden, die zeigten, dass die marokkanischen Herrscher der Hafenstadt vor einigen Jahrzehnten die portugiesische Bauweise übernommen hatten.

      Die Boote lagen bereits seit Stunden im Hafen und ihr Fang war schon längst auf den Märkten verkauft worden, doch die Möwen schwebten immer noch auf der Suche nach Fischresten über den Masten herum, während die Netze repariert und die Boote für den nächsten Morgen vorbereitet wurden.

      Dan hatte gerade das Eingangstor des Jachthafens erreicht, als das Handy in seiner Tasche zu klingeln anfing.

      Er fluchte verhalten und ging in Gedanken schnell alle Drohungen durch, die er dem Ersatzteillieferanten entgegenschleudern würde, falls sich die Lieferung der Kraftstoffpumpe erneut verzögern sollte. Er nahm die Einkaufstüte in die eine Hand und drückte mit der anderen gegen das Stahlgittertor, das zum Betonsteg führte, dann zog er das Handy schnell aus seiner Tasche.

      »Hallo?«

      Das metallische Scheppern des Tores, als es wieder ins Schloss zurückfiel, übertönte die Stimme des Anrufers, und Dan blickte neugierig auf das Display.

      Anrufer unbekannt.

      Er versuchte es erneut. »Hallo?«

      »Lange nichts mehr von dir gehört, Dan.«

      Geschockt ließ er fast das Handy und seinen Einkauf fallen.

      Er drehte sich auf den Zehenspitzen einmal im Kreis und beobachtete aufmerksam die Boote, die sich am Steg auf und ab bewegten, bevor er mit zusammengekniffenen Augen das Büro des Hafenmeisters und die Gebäude dahinter überprüfte.

      Der Platz war bis auf einen etwa zwölfjährigen Jungen, der am Ufer fischte, verlassen.

      »David? Wie zur Hölle bist du an diese Nummer gekommen?«

      Seine Gedanken überschlugen sich.

      Er war so vorsichtig gewesen, hatte sein altes Leben komplett hinter sich gelassen und war sogar so


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