G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner


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müssen gewusst haben, dass Willis zum Fort wollte und wann er zurückkehren sollte. Diese Halunken haben keine sechs Stunden Vorsprung, sind aber mit den Maultieren so langsam, dass wir sie am frühen Nachmittag einholen müssen.«

      »Du willst ihnen nach?«, fragte Jenkins bestürzt. »Du hast keinen Befehl, dich um andere Dinge als um die Ausbildung zu kümmern.«

      »Ich weiß, was ich soll, aber ich weiß auch, dass die Kerle entwischen, wenn wir erst zum Fort reiten und uns Befehle holen«, erwiderte der First Sergeant knapp.

      »Alles aufsitzen. Wir reiten von hier aus zurück nach Westen und bleiben unterhalb der Berge. Joe, sie werden mitten in den Bergen reiten, um nicht durch Zufall entdeckt zu werden. Spuren in den Bergen sind morgen tot. Die Burschen haben es sich sauber ausgerechnet, nur mit einer Rekrutenpatrouille müssen sie nicht gerechnet haben. Joe, wir umgehen sie. Bis vier Uhr müssten wir das schaffen.«

      Joe Jenkins nickte. Die Verantwortung trug Margley. Sicher hätte Major Macomb, der Kommandant von Fort Stanton, dem First Sergeant den Befehl gegeben, die Mörder zu stellen. Mit Ärger war kaum zu rechnen, denn Margley besaß Major Macombs volles Vertrauen.

      »Du musst das wissen«, murmelte Jenkins. »Und was machst du, wenn sich diese Halunken nicht ergeben?«

      »Was schon?«, wunderte sich Steve Margley. »Schießen haben diese Burschen hier schließlich gelernt, was, Torgan?«

      »Yes, Sergeant«, nickte Torgan, ein langaufgeschossener Rekrut.

      *

      »Ich schieße zuerst«, sagte Margley knapp, als er sich wieder nach vorn und hart neben den Felsblock drückte. »Dass mir keiner von euch vorher am Abzug fingert, verstanden? Zeigefinger lang, aber die Gewehre im Anschlag. Immer ruhig, sie ahnen nichts. Der Corporal drüben weiß Bescheid.«

      Mörder!, dachte Torgan grimmig, der Schweiß klebte wie eine Schicht Schmierfett an seinem Körper, und Torgan dachte voller Wut daran, dass sie alle nur so schwitzten, weil dort unten fünf Mörder angeritten kamen.

      Der Hufschlag wurde lauter. Man unterschied deutlich am Klang wie weit die fünf Banditen noch entfernt sein konnten, wenn der Schall gegen Felsen prallte oder in den Zwischenräumen sich verlief.

      »Merkt euch eins«, flüsterte Margley. »Durchbrechen können diese Halunken nicht, nur noch zurück. Achtung jetzt, macht euch fertig. Sobald ich aufspringe, kommt ihr auch hoch. Sie sollen euch sehen. Aber vergesst nicht, sofort in Deckung und nur aus ihr feuern, sollten die Kerle schießen.«

      Irgendwo links schlug ein Gewehrlauf gegen Stein, und Margleys Kopf zuckte drohend herum. Wadsworth, einer der Rekruten, lief dunkelrot an und hielt das Gewehr mehr seitlich.

      »Idiot, pass auf«, zischte Torgan. Danach schwieg er, denn der Sergeant meldete sich. »Noch zwanzig Längen kommen lassen, dann sind sie weit genug. Achtung, gleich, sind sie unter uns. Noch zehn Längen – fünf – jetzt!«

      Im selben Moment schnellte er nach rechts um den Felsblock. Er sah die Linie der Reiter, von denen jeder zwei Pferde oder Maultiere mit Packsätteln hinter sich führte, genau unter sich. Im gleichen Augenblick erkannte Steve den Mann, der vor den anderen ritt.

      Es war Jefe Clane, ein bärtiger, hochgewachsener Mann aus La Mesa, dem man neben Vieh- und Pferdediebstahl auch noch einige Überfälle auf Stagecoaches nachsagte.

      Clane ritt vorgebeugt in müder Haltung. Er hob nicht den Kopf, anscheinend döste er. Der zweite Mann jedoch zuckte zusammen, als es jenseits des Tales leise klickerte. Irgendein Stein löste sich oben und kollerte den Hang herab.

      Im nächsten Augenblick fuhr der Kopf des Mannes herum. Er sah zwischen und über den graubraunen Felsen und verdorrten Büschen das Blau der Uniformen.

      »Vorsicht, da oben, Jefe!«

      Sein gellender Aufschrei brach sich an den Felsen. Jefe Clane riss augenblicklich sein Gewehr aus dem Scabbard. Er hatte die Waffe noch nicht hoch, als Steve scharf schrie: »Hände von den Waffen – streckt sie hoch, ergebt euch!«

      Clane stieß einen brüllenden Ton aus, aber statt sein Gewehr fallen zu lassen, warf er sich nach vorn. »Schießt!«, brüllte er im Wegkippen. »Schießt euch den Weg frei!«

      »Verdammter Narr«, keuchte Steve Margley bissig, als Clane wegkippte und nach links rutschte. »Vorsicht, Deckung, Männer, sie schießen!«

      Margley schnellte nach links und prallte an den Felsen. Indem er sich duckte und wegtauchte, brüllte unten der erste Schuss los. Die Kugel prallte an den Felsen, heulte irr jaulend als Querschläger ab und jagte in das Blau des Himmels.

      Steve kniete bereits. Unter ihm jagte Clanes Pferd wiehernd los. Clane hing an der linken Flanke des Pferdes, als es drüben aufblitzte. Gleichzeitig drückte Margley ab. Er zielte auf das Pferd, traf es und sah Mann und Pferd zur selben Sekunde stürzen.

      Jenkins hatte gefeuert, und seine Kugel erwischte Clane. Der verrufene Bursche kollerte mehrmals um sich selbst, ehe er liegen blieb. Sein Pferd krachte über den Hals zu Boden. Es überschlug sich, riss eine Staubfahne hoch und nahm Steve die Sicht auf Clane.

      Keine zwei Sekunden darauf raste das nächste Pferd in Margleys Gesichtsfeld. Steve zielte kurz, während der geduckt auf dem Hals des Pferdes liegende Mann ununterbrochen nach rechts feuerte. Die Kugeln schlugen irgendwo zwischen den Steinen ein, hinter denen Margleys Männer in Deckung lagen.

      »Schießt ihnen die Pferde ab!«, schrie Margley so laut er konnte. »Ich will sie lebend!«

      Es brüllte an Torgans Deckung auf.

      Der Mann unten auf dem Pferd breitete die Arme aus. Dann kippte er langsam nach rechts und fiel vom Pferd.

      »Sergeant, sie flüchten zum Hang!«, kam Wadsworths Schrei ganz von links. »Drei versuchen zu fliehen, Sergeant!«

      »Nicht auf den Mann halten, nur auf die Pferde!«, brüllte Steve, während er sich herumwarf und losrannte. »Sie finden keine Deckung am Hang, schießt die Pferde ab!«

      Das Feuer links und rechts über dem Tal nahm sekundenlang zu. Das Dröhnen der Schüsse zerriss die Luft. Pferde trompeteten, ein Mann schrie gellend auf.

      Dann sah Steve den Hang vor sich und ein Pferd langsam über das Geröll abwärtsrutschen. Der Reiter lag schreiend auf den groben Steinen. Sein dunkelbraunes Gesicht war vor Angst verzerrt, und er hielt beide Hände in die Höhe.

      Dicht an ihm vorbei jagte noch ein Mann ohne Hut, der sich in panischer Furcht umsah.

      Steve schwang das Gewehr hoch, feuerte und sah das Pferd zusammenbrechen. Der Reiter flog aus dem Sattel, raffte sich jedoch auf und rannte im Zickzack weiter, bis eine Kugel sein linkes Bein wegriss. Er fiel aufschreiend und kugelte den Hang herab.

      Der letzte Bursche kauerte unten neben seinem gestürzten Pferd und streckte beide Arme so hoch er konnte.

      »Gordon!«, befahl Steve scharf, als sich das Echo der Schüsse verlief. »Die Pferde her, Mann, schnell!«

      Dann legte er beide Hände an den Mund und schrie in das Tal hinunter: »Nicht bewegen, sonst schießen wir! Joe, hinunter mit deinen Männern!«

      Er konnte sich jetzt etwas Zeit lassen. Während seine sechs Mann auf die am Boden kauernden Banditen zielten, stürmte Jenkins mit seinen Männern den Hang der Talwand herab. Es dauerte keine drei Minuten, dann hatte Margley alle Mann im Sattel und jagte in das Tal.

      Zwei der Banditen waren Mexikaner, der Mann mit der Kugel im Bein wimmerte laut, und Margley erinnerte sich, ihn irgendwann in El Paso gesehen zu haben.

      Torgan kam von Clane und jenem anderen am Boden liegenden Banditen zurück.

      »Sergeant, sie sind beide tot. Ein Mexikaner und der lange Bursche.«

      »Nun gut«, knurrte Margley, indem er neben den wimmernden Rustler trat. »Wir werden euch Halunken zum Fort bringen. Wie heißt du, Bursche?«

      »Miller«, antwortete der Bandit keuchend. »Jim Miller. Ich – ich habe damit nichts


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