G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner


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ein Fenster wirfst, Mann.«

      »No«, weigerte sich Price. »Für kein Geld, Boss.«

      »Ihr dreckigen Feiglinge!«, brüllte Bill Seward und griff nach dem Kanister. »Dann mach ich es selbst.«

      »Bill, lass das«, keuchte Bat und packte seinen dürren Arm. »Sie knallen dich nieder, Bill.«

      Er riss sich mit nicht mehr vermuteter Kraft los und stierte seinen Bruder wild an. »Verbrennen«, kreischte er.

      Dann fuhr er herum, denn Logan schrie eine Warnung, aber es war schon zu spät. Das Knistern und Tosen des Feuers hatte den Hufschlag übertönt, mit dem ein halbes Dutzend Reiter den Hang herabgejagt kam und plötzlich hinter ihnen auftauchte. Sie hielten ihre Waffen schussbereit und bildeten blitzschnell einen drohenden Halbkreis.

      »Du alter, verfluchter Narr!«, brüllte Big Jim Cameron voller Grimm, indem er Bill Seward am Kragen packte und herumriss. »Das kommt dich teurer zu stehen als alle Gemeinheiten, die du bis heute begangen hast.«

      In seinem Zorn schleuderte er den Alten zu Boden, ehe er vom Pferd sprang und ihm den Revolver aus dem Halfter riss.

      »Vorsicht, Seward«, zischte Piet Gaskell warnend, als Bat Seward sich auf Big Jim stürzen wollte. »Keinen Schritt mehr, sonst drücke ich ab. Big, was sollen wir tun?«

      »Waffen abnehmen und zusammentreiben!«, knirschte Big Jim Cameron. »Seward, das schwöre ich dir, du bezahlst jeden Stein, jedes Brett, jedes Rind doppelt. Dich sollte man wie ein wildes Tier in einen Käfig sperren, du alter Schurke!«

      »Lass mich los!«, kreischte der Alte schrill. »Sie sollen brennen – brennen!«

      Er wollte sich aus Big Jim Camerons Griff befreien, aber es gelang, ihm nicht. Cameron drückte ihn gegen den Zaun und hielt ihn fest.

      *

      Owen Margley stand mit geballten Händen und vor Grimm erstarrtem Gesicht vor den Sewards. Krachend stürzte die Giebelwand des Stalles in sich zusammen. Noch einmal stoben die Funken wirbelnd hoch. Dann zog eine dünne graue Rauchfahne am Haus vorbei, und nur noch das Knacken schwelender Balken war zu hören.

      »Owen«, flüsterte Annabelle Margley angstvoll. »Owen, er ist alt und weiß nicht, was er getan hat. Owen…«

      Er schlägt ihn tot, dachte Jake besorgt, er schlägt ihn tot. Dann sah er, wie sein Vater die Arme hängen ließ und tief durchatmete.

      »No«, keuchte Owen Margley. »No, ich will nicht zum Mörder werden an dir, Seward, obwohl ich dich erschlagen könnte, aber ich will es nicht. Das kann der Richter besorgen, soll er dich ins Jail schicken oder sonst was mit dir tun. Du bist wahnsinnig, Mann.«

      Bill Seward stierte ihn von unten her an wie ein Tier, das vor Bösartigkeit und Gemeinheit zubeißen wollte. Sein Bruder Bat war neben ihn getreten. Verkniffen sah er zu Boden.

      »Margley«, knirschte er. »Wenn Hass Wahnsinn ist, nun gut. Sie haben seinen Sohn getötet. Was ist das hier dagegen?«

      Owen fuhr herum, sein Mund öffnete sich, aber ehe er etwas sagen konnte, schnappte Jim Cameron scharf: »Ruhig, Owen, jetzt rede ich. Seward, nicht er hat deinen Sohn getötet, ich war es!«

      »Sei still«, keuchte Margley. »Jim…«

      »Du bist ruhig«, fauchte Big Jim Cameron. Er schien nicht zu sehen, dass Annabelle Margley bleich wurde und taumelte, er blickte nur den alten Bill Seward an, der ruckhaft seinen Kopf hob. »Hast du verstanden, Seward, ich war es nicht, Owen. Dein Sohn war ein Falschspieler, und er schoss zuerst. Er traf mein Pferd, und ich stürzte zu Boden. Als ich in meinem Zorn mein Gewehr nahm und feuerte, versuchte Owen noch, es mir wegzunehmen. Er gab keinen einzigen Schuss damals ab.«

      »Owen«, flüsterte Annabelle Margley verstört. »Owen …«

      »Du lügst!«, schrillte der Alte am Boden. »Cameron, das lügst du, um ihm wie immer zu helfen. Er war es.«

      »Er war es nicht«, wiederholte Cameron düster. »Mein Vater hasste es, wenn jemand spielte. Er wollte nicht, dass ich mich an einen Spieltisch setzte, aber ich tat es. Wenn er gewusst hätte, dass ich wegen einiger verlorener Dollars deinen Sohn umbrachte, hätte er mich davongejagt. Jeder, der ihn kannte, wird wissen, wie er war. Darum nahm Owen die Schuld auf sich, meine Schuld, wenn es eine gab.«

      »Wozu das jetzt noch?«, murmelte Owen Margley müde. »Es ändert nichts mehr, Jim. Es war Notwehr, das stellte auch der Richter fest. Ob du oder ich …«

      »Das hast du damals gesagt«, fuhr in Jim Cameron an. »Und ich war ein Narr, nicht für das geradezustehen, was ich getan hatte. Unser guter Name, wie? Schweigen, damit niemand sagen konnte, der Sohn von Major Cameron hätte jemand nur wegen eines Kartenspiels erschossen. Es war Narrheit, Owen, ich habe es dir immer gesagt. Aber ich war einmal zu feige – und du hast dafür bezahlt, nicht ich. Er war ein Kartenhai, der angeblich unschuldige Anthony Seward.«

      »Lüge – Lüge!«, schrie der Alte. »Mein guter Sohn war ein ehrlicher Junge, ein ehrlicher …«

      »War er das?«, knurrte Jim Cameron finster. »Warum schleppte er sich denn in dein Haus, anstatt gleich um Hilfe zu rufen? Warum kam er nicht sofort zu dir, statt in sein Zimmer zu kriechen, he? Du sagtest, du hättest keine Karten in seiner Jacke gefunden, das sagtest du doch damals bei der Verhandlung, was? Und wenn du keine finden konntest, weil er sie aus seiner Jacke nahm und irgendwohin steckte? Welchen anderen Grund hätte er haben sollen, in dein Haus zu schleichen und nicht um Hilfe zu rufen, Seward? Hast du jemals seine Sachen nachgesehen, jemals sein Zimmer durchsucht?«

      »Du Lügner, du Lügner«, stieß der Alte gurgelnd hervor. »Wozu hätte ich das tun sollen? Er hatte nichts in der Jacke. Du Verleumder, einen Toten zu beschuldigen, einen unschuldig Ermordeten verdächtigen …«

      Bat Seward wendete langsam den Kopf. Er sah auf seinen Bruder hinab und dachte jäh an das Zimmer Anthonys, das seit seinem Sterben verschlossen war, in das niemand außer Bill durfte. Manchmal hockte der alte Bill dort reglos am Fenster.

      »Bill«, sagte Bat Seward stockend. »Bill, hast du jemals nachgesehen in seinem Zimmer?«

      »Wozu?«, lallte der Alte. »Er war kein Kartenhai – alles Lüge, Verleumdung. Mein guter Junge …«

      »Sieh nach«, knurrte Big Jim Cameron grimmig. »Und danach warte auf den Sheriff, ich werde hier auf ihn warten. Einer meiner Männer ist schon unterwegs und holt ihn her. Piet, bringt sie weg, ihre Waffen bleiben hier.«

      Er wartete, bis seine Männer Sewards Leute über den Hügel gebracht hatten, dann wendete er sich langsam um.

      »Tut mir leid, Anne«, sagte er bitter. »Ich wollte damals reden, aber Owen …«

      »Du Narr«, seufzte Owen Margley. »Was tat es, dass ich mich beschuldigte? Niemand konnte vorausahnen, was Bill Seward tun würde. Er hat mich gehasst, jetzt bist du an der Reihe, Jim. Anne …«

      »Du hast nichts gesagt, nicht mal deiner Frau«, stammelte sie. »Owen – Owen, warum?«

      »Warum?«, murmelte Owen Margley. »Du hast den Major gekannt – nun, also. Ein Freund half dem anderen – und es war Notwehr, was sollte es.«

      »Mann, Mann, ich bin deine Frau.«

      »Ja«, sagte er leise. »Tut mir leid, Anne, Jim hätte dasselbe für mich getan. Männerfreundschaft, Anne.«

      Sie sagte nichts, sie sah ihn an und drehte sich um. Und dann ging sie davon.

      Männerfreundschaft …!, dachte sie bitter, seine Freundschaft mit Jim Cameron, die nichts und niemand jemals auseinanderbringen konnte. Er muss die ganzen Jahre darunter gelitten haben, aber er ist so – was er einmal getan hat, das nimmt er nicht zurück, dieser irische Dickschädel. Bezahlt für Jim doch mit dem Verlust seiner Ranch. Dieser Mann, dieser unmögliche, dickschädelige Mann.

      So war er, so blieb er auch. Ein Freund war ein Freund.

      *

      Er schien sie nicht


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