Ascension-Saga: 3. Grace Goodwin

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Ascension-Saga: 3 - Grace Goodwin


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bäumte sich auf und fing an zu brüllen—und ich ließ nicht los.

      Genau in diesem Moment sprang die Tür auf und das Licht ging an.

      Der Mann für alle Gelegenheiten kauerte über mir und blickte Richtung Tür. Endlich konnte ich ihn sehen … und Leo, der jetzt groß und bullig im Türrahmen stand. Leo betrachtete die Szene, kniff die Augen zusammen und atmete schwer. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Und sein Schwanz glich einem Telefonmast in seiner Hose.

      “Was zu Teufel ist hier los?” raunte er. Er blickte nicht auf mein Gesicht, sondern auf meine Hand an den Eiern des Mannes. Kein Laken bedeckte uns.

      Das Gesicht des Mannes—ich konnte es jetzt sehen—war knallrot und schmerzverzerrt. Gut so. Er war ziemlich attraktiv, dunkles Haar, etwas älter als ich. Da er einen funktionstüchtigen Schwanz hatte, musste ich davon ausgehen, dass er seine Partnerin gefunden hatte. Entweder wartete sie irgendwo im Palast darauf, dass er seine Pflicht hinter sich brachte, oder die hatte ihn sitzengelassen oder sie war tot. Keine Ahnung, was genau. Und es war mir egal. Dem Typen mussten Manieren beigebracht werden.

      Ich wand mich unter ihm hervor—ohne loszulassen. “Du musst zuhören lernen.” Meine Stimme klang sanft, aber selbst ich konnte einen Anflug Wut heraushören.

      “Bitte lass los!” der Mann für alle Gelegenheiten bettelte mit der Quietschestimme einer Dreizehnjährigen.

      Zufrieden ließ ich ihn los und er fiel zur Seite und rollte sich wie ein Fötus zusammen. Ich sprang vom Bett runter und Leo kam in zwei mächtigen Schritten auf mich zu. Er zog das Laken vom Bett und legte es mir um. Und der Mann für alle Gelegenheiten?

      Hinter mir hörte ich ein Würgegeräusch. Gefolgt von einem Schwall Kotze, als sein Mageninhalt sich aufs Bett entleerte. Arschloch. Ich bezweifelte, dass er so schnell wieder ein Mitglied der königlichen Familie bedienen würde.

      “Wie kannst du es wagen meine Partnerin anzurühren!” brüllte Leo.

      Ich berührte seine vertraute Brust, die ich so gerne zu küssen und zu streicheln pflegte, selbst durch seine Uniform hindurch. “Er hat nur seine Pflicht getan.”

      “Deine Hand war auf seinem Schwanz,” zischte er mit zusammengebissenen Zähnen.

      Ich blickte zu Leo auf und er kochte vor Wut. Seine Augen waren schwarz, seine Haut gerötet, die Sehnen an seinem Hals standen hervor, genau wie die Venen an seinen Schläfen. Vor mir stand kein Krieger, sondern ein Partner, der seine Frau beschützen wollte.

      “Er ist royaler Mann für alle Gelegenheiten. Lord Jax hat ihm gesagt, dass ich die Gluthitze habe.” Das entschuldigte zwar nicht viel, vielleicht aber würde es Leo davon abhalten, den Dummkopf auf der Stelle zu töten. Er war um Jahrzehnte jünger als Cassander. Vielleicht sogar jünger als ich. Wenn die Gluthitze mich mit achtzehn oder neunzehn heimgesucht hätte, dann hätte er mir wohl eher zugesagt als der reife Cassander. Aber seine Jugend entschuldigte nicht sein mangelndes Zuhörvermögen. Sollte er das nicht lernen, dann würde er keine vierzig Jahre alt werden.

      “Als ob das einen Unterschied macht,” entgegnete Leo. “Du hattest seinen Schwanz in der Hand,” wiederholte er.

      “Ich weiß, und ich möchte mir jetzt gerne die Hände waschen. Glaubst du wirklich, dass ich mich für jemand anderes interessieren könnte?” fragte ich. Ich trat an ihn heran und schmiegte mich an ihn. Ich atmete ihn ein, denn er gehörte mir. Er legte den Arm um mich und zog mich einen Schritt weiter vom Bett weg.

      Leo beäugte den Mann für alle Gelegenheiten, als ob er überlegte, wie er ihn umbringen könnte. Ob er ihm schnell das Genick brechen oder ihn erst vom Balkon baumeln lassen würde, bevor er ihn runter warf.

      “Deine Hand war auf seinem—”

      “Hör auf damit. Er wollte mich nicht hoch lassen, also habe ich Interesse vorgetäuscht, um an seine Eier ranzukommen. Und zwar nicht so, wie du denkst.”

      “Er hat dich nicht aufstehen lassen?” Leo knurrte und sein gesamter Körper wurde stocksteif, als er den Mann zu Tode prügeln wollte.

      “Ich kann selbst auf mich aufpassen,” warnte ich.

      Er warf mir einen skeptischen Blick zu, als der Mann für alle Gelegenheiten schließlich Luft kotzte, musste ich grinsen.

      “Ich habe ihn angefasst, um mich zu verteidigen. Leo, siehst du etwa auch so aus, wenn ich deine Eier bearbeite?” Ich deutete auf den Mann, der mir jetzt sogar ein bisschen Leid tat. Nur ein bisschen.

      Unter dem ganzen Schweiß hatte er eine grünliche Färbung angenommen. Eine Hand hielt seine ramponierten Eier und er kauerte sich noch fester zusammen. Das Erbrochene vor ihm machte seine Misere nur offensichtlicher.

      Leos Mundwinkel bog sich nach oben, aber das war’s.

      “Warum war er überhaupt in deinem Bett?” fragte er.

      Ich zuckte die Achseln und zog das Laken enger an mich heran. “Ich hab’s dir doch gesagt. Lord Jax hat ihm von meiner Gluthitze erzählt. Als royaler Mann für alle Gelegenheiten wollte er mir wohl helfen. Das ist sein Job. Er befriedigt die Mitglieder der königlichen Familie.”

      “Liebling, willst du damit sagen, er ist in dein Bett gestiegen, nur um seinen Job zu erledigen? Kein Typ kann dich anschauen ohne dich zu wollen.” Er schob mich hinter seinen Rücken und trat ans Bett heran. “Fass sie noch einmal an und ich werde dich umbringen. Deine lahme Entschuldigung zieht bei mir nicht.”

      Ich verdrehte die Augen. “Leo, ich bin alleine mit ihm fertig geworden. Okay?”

      Ohne jedes Mitgefühl starrte er den Typen an.

      “Wie bist du hier reingekommen?” wollte Leo wissen.

      Der junge Mann gab keine Antwort, sondern deutete nur mit dem Arm. Wir drehten uns um und erblickten eine leicht geöffnete Tür in der Wand. Keinem von uns war vorher die Geheimtür aufgefallen. Es gab keinen Türgriff oder irgendein Anzeichen für einen Durchgang. Leo stürmte hinüber, drückte die Tür ein und steckte den Kopf in den dunklen Raum.

      “Ein Geheimgang,” sprach er, als er zurückkam und meinen Ellenbogen nahm. “Wie viele davon gibt es?”

      “Sie sind überall,” stöhnte der Mann für alle Gelegenheiten. “Damit ich die Frauen bequem bedienen kann.”

      Das erklärte einiges. Leo hatte meine Schlafzimmertür bewacht und die ganze Zeit gab es andere Wege, um an mich heranzukommen. So viel zum Thema Sicherheit. Der Killer hätte sich jederzeit reinschleichen und mich abmurksen können, sollte er den Geheimgang kennen, was durchaus denkbar war. Der Gedanke ließ mich erschaudern.

      “Deswegen wollte ich nicht nur den Leibwächter spielen. Dinge wie diese geschehen und du bist ungeschützt. Liebling, der Typ lag auf dir drauf, nackt.”

      “Ich verstehe, was du meinst,” bot ich an, denn ich musste ihm recht geben. “Vielleicht sollten wir den Plan ändern.”

      “Der Plan hat sich schon geändert, als der Mistkerl zu dir ins Bett gestiegen ist.” Leo funkelte mich heißblütig an, als er auf den klagenden Beischläfer deutete.

      Ich nickte. “In Ordnung, Liebling.” Meine Zusage linderte die Spannung in seinen Schultern und mir wurde klar, wie schwierig es für ihn war, sich einfach nur als mein Bediensteter auszugeben. An meiner Seite zu stehen, während ich so tat, als ob er mir nichts bedeutete. Aber er hatte es getan, und zwar weil ich ihn darum gebeten hatte. Weil er meinem Urteilsvermögen vertraute.

      Vielleicht war es an der Zeit, dass ich seinem Urteil vertraute. Vielleicht sollte ich ihm vom Plan erzählen. Darüber, was meine Schwestern und ich ausgemacht hatten. Entweder er war der Richtige für mich oder nicht. Und jede Zelle meines Körpers schrie förmlich danach. Mir. Mir. Mir. Es war wie ein Konzert auf Mikro-Ebene.

      “Führt einer der Geheimgänge in das Quartier der Garden?” fragte Leo den Mann für alle Gelegenheiten.

      Der konnte nur nicken, dann würgte er


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