Ascension Saga: 5. Grace Goodwin

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Ascension Saga: 5 - Grace Goodwin


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dass du lieber an seine Unschuld glaubst. Gott, wenn es hier um Leo gehen würde, dann würde ich ausflippen. Aber er war dabei dich auszuessen, als Nix und die anderen die Tür eingetreten haben.”

      “Bitte erinnere mich nicht auch noch daran. Wahrscheinlich werde ich Leos Vater niemals ins Gesicht blicken können.”

      “Thor hat deine Gluthitze angeheizt. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Diese Verbindung ist echt krass. Glaub mir, ich weiß, was du gerade durchmachst. Wirklich. Und ich glaube nicht, dass du die Situation objektiv einschätzt. Schon gar nicht, solange deine Gluthitze weiter wütet. Ich konnte nämlich nur noch daran denken, Leo wieder ins Bett zu bekommen.”

      Sie hatte recht; ich musste ständig an Thor denken. Ich wollte ihn auf mir drauf. In mir drin. Er sollte mich küssen. Mich ficken. Aber ich konnte die Gedanken nicht zulassen. Es tat zu sehr weh. “Trin, wenn Thor wirklich schlechte Absichten hätte, dann hätte er mich Lord Wyse überlassen, damit er mich im C-Bereich ins Verhör nimmt. Ich wäre an seiner Stelle verurteilt worden. Warum sollte er jemanden befreien, wenn dieser Verdächtige ihn entlastet?”

      “Du bist seine Partnerin.” Sie überlegte einen Moment lang und schwieg, diese drei Worte aber trafen mich mit der Wucht eines Baseballs, und zwar genau in den Brustkorb. Sie zerschmetterten mich. Nicht wörtlich, aber es schmerzte genauso heftig.

      “Also hat er mich gerettet, weil sein Schwanz sich aufgestellt hat und nicht, weil er ein anständiger Typ ist?”

      “Sie warten jahrelang auf ihre Partnerin. Er konnte dich unmöglich einfach wieder vergessen, nachdem er dich gefunden hatte. Ich glaube, rein biologisch ist das gar nicht möglich für sie. Faith, er ist kein Mensch. Vergiss das nicht.”

      “Genau wie du.”

      “Autsch.”

      Ich wurde langsam pampig. “Entschuldige. Ich weiß nicht, warum ich das eben gesagt habe.”

      “Ich weiß es. Er hat dich verletzt. Ich weiß nicht, wie oder warum er in diese Sache verstrickt ist, aber die Garde der Königin wird es herausfinden.” Sie ergriff meine Hand. “Wir werden es herausfinden. Versprochen.”

      Ich lachte oder versuchte es zumindest. Es hörte sich wie ein zaghaftes Fiepen an. “Warum muss er auch so teuflisch heiß sein? Es war wie mit Captain America ins Bett zu gehen.

      “Stimmt. Ist mir nicht entgangen, als ich ihn gesehen habe. Ich meine, manche Typen sehen nackt nicht so dolle aus, er aber sah aus wie—”

      “Captain America,” warf ich ein.

      “Ich hätte gesagt wie ein Typ von einem erotischen Wandkalender.”

      “Er ist heißer als so einer.”

      Sie wackelte mit den Augenbrauen und grinste. “Nicht so heiß wie Leo, aber auch nicht unansehnlich. Besonders mit seinem Kopf zwischen deinen Beinen.”

      Mir wurde ganz heiß und meine Muschi flatterte, als ich daran zurückdachte. Ich musste lächeln. “Meine neue Lieblingsart, um morgens geweckt zu werden.”

      Trinity grinste. “Ja, meine auch.”

      Ich seufzte. “Gott, ich hab’ dich so vermisst.”

      “Nein, hast du nicht. Du warst zu sehr damit beschäftigt, dir das Hirn rausvögeln zu lassen.”

      Ich verdrehte die Augen. “Na schön. Aber davor.” Ernüchtert spürte ich in mich hinein, in den Schmerz in meinem Herzen. Und in die Wut. Warum ich? Warum musste ausgerechnet mir das passieren? Warum war ich diejenige, die immer den Kürzeren zog? Warum wollte ich mit Thor zusammen sein, obwohl er mehr als verdächtig war? Gott verdammt nochmal. Die ganze Sache kotzte mich dermaßen an. “Was soll ich jetzt machen? Ich brauche ihn.”

      Sie setzte sich auf, streckte den Arm aus und legte ihre Hand auf meine. Ihre blauen Augen durchleuchteten mich wie ein Traktorstrahl aus Star Trek. Jeder Anflug von Verspieltheit war verflogen. “Es ist die Gluthitze, nicht? Oder bist du in ihn verliebt?”

      “Ich bin nicht sicher.” Ich setzte mich auf und stieß ihre Hand weg. “Wie sieht es da unten im Kerker aus? Gibt es da Ratten und so? Mittelalterliche Foltergeräte? Eine Streckbank?”

      Trinity zuckte die Achseln. “Ich war nie dort und Leo hat gesagt, dass ich bloß draußen bleiben soll.” Sie machte Anführungsstriche mit den Fingern. “Kein geeigneter Ort für eine Prinzessin.”

      Darauf verdrehte ich die Augen. Leo musste über meine sture, zugeknöpfte Schwester ganz klar noch ein oder zwei Dinge lernen. Nach außen hin war sie trügerisch milde, innerlich aber war sie hart wie Stahl. Wenn sie ihren gruseligen Keller besuchen wollte, dann würde sie das tun. Ende der Diskussion. “Männer. Immer wollen sie dich bevormunden.”

      “Besonders, wenn du mit ihnen ins Bett gehst.” Darauf lachte sie und klang dabei so vergnügt und ansteckend, dass ich sie ernsthaft beneidete. Ich freute mich für sie und Leo. Nein, ich war ganz aus dem Häuschen. Allerdings wurde die Freude von meinem eigenen Haufen Hundescheiße getrübt.

      Ich erinnerte mich an Thors herrische Art im Bett und das half auch nicht besonders. Und als er mich vor Lord Wyse und seinem Spezialverhör bewahrt hatte. Thor ähnelte irgendwie Leo, aber er war auch ein bisschen wie mein Vater. Ein Alphatyp, der Frauen beschützte, während er ihnen die Show überließ. Mein Vater war kein Dummkopf. Alles andere als das. Er wusste einfach, wie man Frauen respektierte und gleichzeitig schätzte. Genau wie Thor. Gott, Thor.

      Er hatte mich vor den Garden beschützt—so gut er eben konnte, mit der Einschränkung, dass er splitterfasernackt war—, als sie sein Apartment gestürmt hatten. Er hatte dem unheimlichen Killer die Stirn geboten und plötzlich sehnte ich mich erneut nach dieser Dominanz.

      Ich sehnte mich nach Thor und nicht nur meine Muschi vermisste ihn, sondern mein Herz ebenso. So langsam glaubte ich, dass es mit uns beiden wirklich hätte klappen können. Jetzt, nachdem diese Chance zunichtegemacht wurde? Es war, wie einem Kleinkind den Lolli wegzunehmen. Ich wollte heulen, aber ich war keine Zweijährige. Ich war eine Adlige. Eine verdammte Prinzessin.

      Ich stand auf. Plötzlich war ich entschlossen. Das hier war völliger Blödsinn. Ich würde nicht auf die Garde der Königin oder sonst jemanden warten, um Antworten von ihm zu bekommen. Er hatte gesagt, dass er mir gehörte. Also würde er es mir beweisen. Jetzt sofort. “Ich gehe zu ihm runter. Mit mir wird er reden. Wenn ich seine Partnerin bin, wenn er das wirklich glaubt, dann wird er mir Antworten geben, ob er will oder nicht.”

      “Und wenn nicht?” Meine Schwester durchschaute meinen Bluff.

      “Oder ich reiße ihm die Eier ab und stopfe sie ihm die Kehle runter.” Das war selbst für mich etwas heftig, aber seit einiger Zeit fühlte ich mich ungewöhnlich aggressiv, besonders, wenn ich oder meine Familie bedroht wurde. Die Kung-Fu-Koryphäe, die in den vergangenen Tagen irgendwie aus mir herausgeplatzt war, fand so langsam auch den Weg in meine Denkweise. Ich gab Destiny die Schuld dafür. Ihr jahrelanges, ständiges Gerede über Kämpfe, Selbstbeherrschung und fernöstlichen Philosophiekram zeigte schließlich seine Wirkung. Wie konnte es auch anders sein? Es gab keine andere Erklärung.

      Ich blickte Trinity an. Sie hatte eine ganze Weile geschwiegen.

      “Also?” Ich wartete darauf, dass sie mich in ihrer typischen Anwaltsmanier davon abbrachte, in den Kerker zu gehen. Auf ihre kühle Logik und den Analysejargon, den sie wie eine Waffe einsetzte.

      “Okay.”

      Das war alles? Okay?

      “Ich gehe dort runter. Jetzt sofort.”

      “Okay,” wiederholte sie. “Aber vielleicht solltest du dir erst etwas überziehen?”

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