Gierig & unersättlich | Erotische Geschichten. Amy Walker

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Gierig & unersättlich | Erotische Geschichten - Amy Walker


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in Bewegung zu setzen, bleibt Jack stehen. Auf was wartet er denn noch? Verwirrt schaue ich mich nach ihm um. Jack greift nach meiner Hand und zieht mich in die andere Richtung. »Wir nehmen nicht die Bahn, sondern mein Motorrad, und um ehrlich zu sein fand ich eher, dass die Zeit quälend langsam vorbeiging.« Was? »Ich verstehe nicht …« Hastig zerrt er mich voran und ich habe alle Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Beinahe laufe ich in ihn hinein, als er unvermittelt stoppt. Plötzlich scheinen seine Augen zu glühen und sein Blick bohrt sich in mich. »Dieses Gestöhne hat mich fast wahnsinnig gemacht und ich konnte einfach nicht anders, als dich die ganze Zeit über zu beobachten, um zu sehen, ob es dir auch so geht …« Wieder rennt er los und zieht mich mit sich. Es fühlt sich an, als wolle er mich wie eine Beute verschleppen. Ich komme ihm und der Flut meiner beschämten Gedanken kaum hinterher.

      »Du hast gerade an heißen Sex gedacht, nicht wahr? Es ist unglaublich, wie dir das ins Gesicht geschrieben steht und wie sich deine ganze Körperhaltung verändert. Du öffnest die Lippen, atmest schneller, biegst den Rücken durch und reibst deine Schenkel aneinander«, hat mich meine Freundin Tessa grinsend wissen lassen, als ich mir während einer unglaublich langweiligen Anatomievorlesung vorgestellt habe, wie Cory sich endlich wieder einmal ausgiebig mit meiner Anatomie beschäftigt. Habe ich vorhin im Büro etwa auch so ausgesehen?

      Ich wage es kaum, Jack ins Gesicht zu schauen, und starre peinlich berührt auf meine Ballerinas, als er mich in den Hinterhof des Unternehmensgebäudes verfrachtet und wieder anhält. Wie soll ich nur die nächsten Stunden mit ihm verbringen, wenn er mich so gesehen hat? Anstatt nach dem Helm zu greifen, den er mir wortlos unter die Nase hält, verschränke ich schützend die Arme vor der Brust.

      »Hey, sorry … Ich wollte dir wirklich nicht zu nahe treten, sondern eher sagen, dass dein Kerl ziemliches Glück hat. Ich meine, du lässt dir einiges von ihm gefallen. Und wenn du dich konzentrierst, siehst du verdammt heiß aus …«

      Vorsichtig hebe ich den Kopf und mustere Jack misstrauisch – Wenn ich mich konzentriere? »Na gut«, lenke ich leise ein. Nur zu gern lasse ich seine Aussage stehen und greife nach dem Helm. Jack atmet erleichtert auf und schenkt mir ein umwerfendes Lächeln. – Oh nein, nicht schon wieder! In meinem Magen kribbelt es und zwischen meinen Beinen noch viel mehr. »Es ist wirklich nett von dir, dass du mich so positiv einschätzt, aber wir sollten uns auf unsere Arbeit konzentrieren anstatt aufeinander«, setze ich hinterher und zwinge mich, meinen Blick von seinem hübschen Gesicht zu lösen. Erst jetzt nehme ich das Motorrad richtig wahr, das hinter ihm steht.

      Fuck … Kann er denn nicht einfach einen Corolla oder ein ähnlich unerotisches Auto fahren? Wie kann sich ein Student überhaupt so ein geiles Motorrad leisten? – Egal … Begehrlich mustere ich die blitzblanke Harley, deren verchromte Teile im Licht glänzen. Biker sind sowas von heiß, und dass mein Partner nicht der Spießer zu sein scheint, für den ich ihn gern halten würde, macht die Zusammenarbeit mit ihm auch nicht gerade einfacher.

      »Du musst dir keine Sorgen machen. Ich will ja nicht eingebildet klingen, aber ich bin ein sehr guter Fahrer«, deutet er mein Zögern völlig falsch und hebt das Motorrad von seinem Ständer. Er sieht unverschämt attraktiv aus, als er sein langes Bein über den Sattel schwingt und – den Lenker lässig mit einer Hand haltend – darauf wartet, dass ich aufsteige. Und schon habe ich das nächste Problem …

      »Ähm, ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, mit einem Rock aufs Motorrad zu steigen!« Meine Stimme überschlägt sich. Jack quittiert es mit einem smarten Grinsen und startet den Motor. »Ich fahre langsam, versprochen.« Eigentlich hatte ich eher Sorge um den Schutz meiner Intimsphäre, aber ich wage es nicht, das auch noch laut auszusprechen. Plötzlich stehe ich wie eine Spießerin da – genauso nennt Cory mich gern, wenn ich wieder mal an die Decke gehe, weil er das Problem seiner Arbeitslosigkeit für meinen Geschmack viel zu locker nimmt. Entschlossen, eben nicht so zu sein, ziehe ich mir den Helm auf und trete zu Jack an die Harley. Kurz huscht sein Blick über meine Beine und zum Saum meines Rockes, der knapp über den Knien endet. Mein Mund wird staubtrocken. Ich werde sie für ihn breit machen. Es würde sich bestimmt verflucht gut anfühlen, wenn ich dabei nicht nur hinter ihm sitzen würde …

      Ehe sich der ungehörige Gedanke vertiefen kann, greife ich nach Jacks Schultern, halte mich fest und steige auf. Wie erwartet rutscht mein Rock nach oben, hastig zerre ich am Saum. »Halt dich lieber gut fest«, mahnt Jack, greift nach meiner Hand und legt meinen Arm um seine Taille. Meine nackten Beine schmiegen sich an den rauen Stoff seiner Jeans und ich kann die festen Muskeln seiner Schenkel und die Wärme seines Körpers spüren. Das Vibrieren der Maschine unter meinem Hintern, als er anfährt, verstärkt das begehrliche Drängen in mir. Verflucht – wenn ich diesen Job nicht bald an den Nagel hängen kann, bin ich endgültig verloren.

      Als Jack langsam aus dem Hinterhof hinausrollt, auf die Straße abbiegt und Gas gibt, schlinge ich automatisch auch meinen anderen Arm um Jacks Taille. Am liebsten würde ich mit ihm über einen endlosen Highway brausen, anstatt in die Chicagoer City zu schleichen, um dieses Gefühl der distanzierten Intimität bis ins Letzte auszukosten. Ihn so eng an mir zu spüren, ist in diesem Moment nicht verboten. Verstohlen schmiege ich mich an seinen breiten Rücken und schlinge meine Arme noch fester um seine schlanke Taille. Ich will schließlich nicht runterfallen …

      Zumindest schaffe ich es, mir das einzureden, um Cory gegenüber kein schlechtes Gewissen zu bekommen. Doch leider ist die Fahrt viel zu schnell vorbei, obwohl wir im abendlichen Verkehrstrubel der Stadt eigentlich nur recht langsam vorangekommen sind. Jack lenkt seinen Ofen von der Straße in den Hinterhof eines Gebäudes, das sich mit seiner beleuchteten Neonschrift als »Chamber 22« ausweist, und stellt den Motor ab.

      »Sag mal, benutzt du eigentlich nie öffentliche Parkplätze?«, witzle ich, als ich absteige. Die plötzliche Stille ist mir viel zu laut und holt mich nach der entrückenden Fahrt unangenehm in die Realität zurück. Hoffentlich sagt er nichts dazu, dass ich mich unnötig eng an ihn gekuschelt habe. Er steigt ebenfalls ab und nimmt mir den Helm aus den Händen. »Wie gesagt, der Schuppen gehört einem Freund von mir …« Peinliches Schweigen breitet sich zwischen uns aus, das mir beweist, dass wir Fremde sind, die in einer Situation mit einem viel zu intimen Thema feststecken. Federleicht, sodass ich es mehr erahnen als spüren kann, legt Jack eine Hand in meinen Rücken und dirigiert mich zum Eingang. Die flüchtige Berührung ist verheißungsvoller, als wenn er seine Hand zwischen meine Schulterblätter pressen würde. Mein Nacken kribbelt erwartungsvoll. Es fühlt sich mehr so an, als würde er mit mir die After-Work-Party besuchen wollen, als zu arbeiten.

      »Jack Prescott … Ich fasse es nicht, dass du dich hinter deinen Büchern hervorwagst, um meinen Schuppen mit deiner Anwesenheit zu beehren!« Überrumpelt weiche ich ein Stück zur Seite, als ein bärenartig gebauter Typ auf uns zukommt, kaum dass wir den Laden betreten haben. »Red kein dummes Zeug, Kingsley. Du weißt doch, dass ich für meine Freunde immer Zeit habe«, antwortet Jack und umarmt ihn brüderlich. Ein Mann mit Prinzipien … Ich schmelze innerlich dahin und mit der herzlichen, aber knappen männlichen Umarmung erinnert Jack mich noch viel mehr an den smarten Biker, den ich kürzlich in ihm entdeckt habe. Sexy … Automatisch lehne ich mich an die Bar und werfe mich in Pose, um ihm zu gefallen. Ich ziehe den Bauch ein, biege den Rücken durch und strecke die Brust raus. Mein Handy klingelt.

      »Ja?«, melde ich mich ertappt. Cory … »Hey, ich wollte dir nur Bescheid geben, dass du nicht für mich kochen musst. Es wird wirklich spät heute.« – »Aha …«, erwidere ich abwesend und beobachte fasziniert, wie Jack lachend ein paar Worte mit seinem Kumpel wechselt. Sein ganzes Gesicht strahlt vor Unbeschwertheit, obwohl er sicher kaum weniger arbeitet als ich. Wie schafft er es nur, so locker zu bleiben?

      »Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass wir uns heute nicht mehr sehen werden …« – »Nein, kein Problem. Ich muss ohnehin noch arbeiten«, versichere ich Cory hastig und korrigiere meine Haltung. Ich habe einen festen Freund und Jack ist mein Kollege. Ich sollte nicht mit dem Feuer spielen. Und vor allem sollte ich meinem triebgesteuerten Instinkt nicht die Führung überlassen. Nur weil mein Kollege sexy ist und ich dringend einen Orgasmus brauche, bedeutet das noch lange nicht, dass ich mich wie ein unterwürfiges Weibchen verhalten muss. »Wir sehen und dann morgen«, verabschiede ich mich von Cory und ignoriere mein schlechtes Gewissen, dass ich über Jacks Anwesenheit


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