Im Schwindeln eine Eins. Marie Louise Fischer

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Im Schwindeln eine Eins - Marie Louise Fischer


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waren die Eltern mit Tessie gekommen. Verrückt, solch junges Ding abends noch aus dem Haus zu schleppen! Leider hatte gerade das Telefon geläutet, ehe Tobrucks abgefahren waren …

      Aber die Wohnung war jedenfalls leer. Und trotzdem kletterte jemand auf dem Balkon herum. Der Zuschauerin lief es eiskalt über den Rücken! Einbrecher!

      Die Frau fühlte sich verantwortlich für Tobrucks Wohnung. Sie rannte zum Telefon und rief die Funkstreife an.

      Tessie kletterte unterdessen ahnungslos wieder auf die Terrasse und warf – sie wußte selber nicht, warum – dem runden Mond eine Kußhand zu.

      Da hörte sie unten eine Sirene. Die Polizei hielt vor ihrem Haus. Und da zeigte doch jemand zu ihr hinauf? Tessie erschrak bis ins Herz hinein. Unwillkürlich duckte sie sich hinter der Balkonbrüstung. Um Himmels willen, hatte man sie gesehen? Starrten die etwa ihretwegen nach oben?

      Tessie sprang ins Bett, zog sich die Decke über beide Ohren. Sie wollte nichts mehr sehen und nichts mehr hören. Ihr Herz klopfte bis zum Hals.

      Aber sie hörte doch etwas. An der Wohnungstür wurde laut und anhaltend geklingelt. Tessie blieb stocksteif liegen und rührte sich nicht. Endlich hörte das Klingeln auf. Erleichtert drehte sie sich auf die Seite.

      Aber da hörte sie ein seltsames Geräusch. Sie spitzte die Ohren – nein, sie hatte sich nicht getäuscht, die Wohnungstür wurde aufgeschlossen. War es möglich, daß die Eltern schon zurückkamen? Schwere, polternde Schritte näherten sich ihrer Tür. Nein, so gingen Vater und Mutter nicht. Das mußten Fremde sein. Einbrecher? Aber seit wann machten Einbrecher einen solchen Lärm? Ein paar Türen flogen auf, jemand polterte durch die Wohnung. Und da …

      Die Tür zu ihrem Zimmer wurde auch aufgestoßen, das Deckenlicht leuchtete auf – Tessie war halbtot vor Schrecken. Krampfhaft hielt sie die Augen geschlossen.

      „Nein, nein, dies Zimmer ist es nicht gewesen“, sagte eine rauhe Männerstimme, „drüben, das war’s.“

      „Kann schon sein“, sagte ein anderer Mann. „Hallo … da ist jemand.“

      „Das wird die Kleine von Tobrucks sein“, sagte die erste Stimme wieder. „Tessie heißt sie! Ich denke, die sind weg?“

      Tessie erkannte die Stimme des Hausmeisters. Mit einem Ruck fuhr sie hoch. „Was ist – was wollen Sie hier?“ rief sie und riß die Augen auf.

      Der Hausmeister und ein Polizist standen am Fußende ihres Bettes und starrten sie an.

      „Hast du denn nichts gemerkt, Kleine?“

      „Was denn? Ich habe geschlafen!“

      „Es muß jemand durch die Wohnung gegangen sein.“

      „Nein!“

      „Doch. Jemand ist vom Balkon in das Fenster daneben geklettert.“

      „Einbrecher?!“ rief Tessie.

      „Schon möglich.“

      „Ich glaube eher, daß sie es selber war“, sagte der Hausmeister. „Sie hätte doch gemerkt, wenn jemand draußen herumturnte.“

      „Aber die Frau redete von einem jungen Burschen im dunkeln Anzug.“

      „Steh doch mal auf, Tessie“, sagte der Hausmeister, „laß dich anschauen.“

      „Wozu?“

      „Mach schon! Oder sollen wir warten, bis deine Eltern nach Hause kommen?“

      Zögernd schwang sie ihre Beine aus dem Bett.

      „Natürlich war sie es“, sagte der Hausmeister. „Ein dunkelblauer Schlafanzug – im Mondlicht hat die Alte von drüben sich ein bißchen verguckt, aber sie war es bestimmt.“

      „Was soll ich gewesen sein?“ rief Tessie frech. „Wollen Sie mir nicht endlich erklären?“

      „Hör mal, Kleine“, sagte der Polizist. „Du hast gar keinen Grund, wild zu werden. Wissen deine Eltern, daß du nachts herumkletterst?“

      „Das ist nicht wahr!“

      „Du bist aber dabei gesehen worden. Willst du immer noch leugnen?“

      „Ich bin’s nicht gewesen! Ganz bestimmt nicht! Ich hab ja geschlafen.“

      Der Polizist und der Hausmeister sahen sich an. „Hör mal, Tessie“, sagte der Hausmeister dann, „bist du vielleicht Schlafwandlerin?“

      „Woher soll ich das wissen?“

      „So was weiß man doch“, sagte der Polizist.

      Tessie kroch wieder in ihr Bett zurück und legte nachdenklich den Finger an die Nase. „Ja, stimmt“, sagte sie, „kann sein.“ Sie beugte sich vor und sah die beiden Männer mit ihrem berühmten Unschuldsblick an. „Wissen Sie, als wir im vorigen Winter zum Skifahren fort waren, Vater, Mutter, meine Schwester Ruth und ich … da soll ich auch mal eines Nachts auf dem Dach von unserem Hotel herumgeklettert sein. Ich selber weiß aber gar nichts davon. Es war Vollmond … wie heute.“

      „Na, dann hätten wir’s“, sagte der Polizist und steckte sein Notizbuch ein. „Es ist aber sehr unvorsichtig von deinen Eltern, daß sie dich in der Nacht allein lassen, wenn sie wissen … Hoffentlich war es für heute das letzte Mal.“

      „Ganz bestimmt.“

      „Am besten stellst du dir einen Kübel mit Wasser vors Bett. Wenn du dann wieder aufstehen willst, trittst du da rein und wirst wach.“

      „Das ist eine prima Idee“, sagte Tessie.

      „Also dann, entschuldige die Störung, Tessie“, sagte der Hausmeister, „und schlaf weiter!“

      „Werden Sie es meinen Eltern sagen?“ fragte Tessie ängstlich. Der Hausmeister zögerte. „Na ja … eigentlich gehťs mich ja nichts an.“

      „Ich muß auf jeden Fall Meldung machen“, erklärte der Polizist, „das gehört zu meinen Pflichten.“

      Dann endlich zogen sie ab. Tessie blieb noch lange wach, nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloß gefallen war. Verdammt, dachte sie, hätte ich bloß nichts an den Spiegel geschmiert! Scheußlich! Warum habe immer ich so ein Pech?

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