Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin
Читать онлайн книгу.mir diese Art von Erlösung wieder und wieder wünschen würde. Verdammt, vielleicht war ich immer schon so gewesen. Aber bis Nial und Ander kamen, bis jetzt, hatte es nie einen Mann gegeben, den ich für würdig hielt—jemanden, der stark genug war, stärker als ich, bei dem ich überhaupt darüber nachdenken würde, mich hinzugeben.
Meine Gedanken überraschten mich, denn ich hätte mich niemals zuvor einem Mann auf diese Weise hingegeben. Ich wollte die Freiheit haben, loszulassen. Ich wollte die Gewissheit haben, dass ich mich darauf verlassen konnte, dass sie auf mich aufpassen würden. Und, was noch schockierender war, ich wollte ihnen beiden Freude bereiten. Ich wollte, dass sie vor Begehren nach mir, nach der Lust, die sie in meinem Körper finden würden, wahnsinnig waren. Ich wollte alles sein, was sie brauchten. Einfach alles.
Der Arzt hielt uns drei lange schwarze Bänder hin, die Nial nahm und seine Faust darum ballte. „Vielen Dank.“
Der Arzt sah dann tatsächlich nervös aus, und ich meinte, etwas zu hören—ein dumpfes Hämmern, als würden Leute auf der anderen Seite der Wand miteinander kämpfen. Er sprach: „Ich würde mich beeilen, wenn ich Sie wäre.“
Nial wandte sich an mich und hielt Ander seine Hand hin, der einen der Streifen nahm und sich an den Hals hob. Nial tat es ihm gleich und legte den dritten auf den Tisch neben mir. Ich wunderte mich, warum sie sich schwarze Halsbänder umlegten, aber vor meinen Augen färbten sie sich in dunkles Rot und schienen mit der Haut der Männer zu verschmelzen, bis sie mehr wie eine Tätowierung aussahen als ein Kragen.
Nial hob den dritten hoch, und Ander half mir, mich aufzusetzen, vorsichtig mit dem Ding in meinem Hintern. „Für dich, Gefährtin.“
Ich griff mit zitternden Fingern nach dem schwarzen Streifen in seiner Hand. „Was ist das?“
„Der Kragen unseres Bundes. Er kennzeichnet dich während der Besitznahme-Periode als unser Eigentum. Kein anderer Krieger darf sich dir nähern oder versuchen, dich uns zu stehlen. Die Kragen werden uns zu einer Einheit verbinden, einer Familie.“
Ich blickte auf den scheinbar harmlosen Streifen schwarzen Stoffes in meiner Hand hinunter und verstand ganz genau, was ich in der Hand hielt. Das war ihre Version eines Eheringes. Dauerhafte Besitznahme. Ein dickes, fettes Zeichen am Körper einer Frau, das aussagte: vergeben.
Und sie hatten mich nicht einmal gefragt. Ernsthaft? Ich war nicht eines von den Mädchen, die sich von einem Heiratsantrag großes Theater erwarteten, aber es wäre schon nett gewesen, zumindest gefragt zu werden. Was war aus der ganzen Ich liebe dich und will für immer mit dir zusammen sein-Ansprache geworden? Nach dem, was sie gerade mit mir angestellt hatten, oder eher—was sie dem Arzt erlaubt hatten, mit mir azustellen—war ich nicht in der Stimmung, mir noch etwas aufzwingen zu lassen. Ich hatte einen Stöpsel in meinem Hintern, weil sie ihn dort wollten, und weil ich ehrlich genug mit meinen eigenen Bedürfnissen war, um zu wissen, dass ich sie beide nehmen wollte, zumindest einmal. Aber das hier...?
Ich ballte die Faust um meinen Kragen und ließ ihn in meinen Schoß sinken. „Nein.“
Er funkelte mich an, während der Arzt zurückwich und etwas von Herausforderern und Töten murmelte. Ich hätte besser zuhören können, aber ich war zu sehr damit beschäftigt, zwei große, gebieterische Aliens niederzustarren.
„Leg ihn an, sofort.“ Nials Lippen wurden schmal und seine Augen waren zusammengekniffen, als er versuchte, mich soweit einzuschüchtern, dass ich ihm gehorchte. „Jessica, nach prillonischem Gesetz kann ich dich nicht dazu zwingen, meinen Kragen zu tragen. Wenn du ihn aber nicht auf der Stelle um deinen Hals legst, begibst du dich in große Gefahr.“
Ich funkelte ebenso eindringlich zurück. Ernsthaft? Er hatte gerade zugelassen, dass ein Arzt mich mit einem Paar Dildos und einer magischen Saugglocke aus dem Land der Sexphantasien doppelt penetrierte, und jetzt erwartete er von mir, zu einem Antrag Ja zu sagen, den er nicht einmal gemacht hatte? Ich blickte mich im Zimmer um. Nein. Da waren keine großen, aufragenden Monster, die darauf warteten, mich dafür niederzustrecken, dass ich seinen Nicht-Antrag verweigerte. Nur ich, meine Gefährten und der Arzt, der mir jetzt schon so ziemlich alles angetan hatte, was er mir antun konnte. Ich würde mich nicht einschüchtern lassen, bis ich gehorchte. Nicht in dieser Angelegenheit.
„Wo ich herkomme, ist es so, dass ein Mann eine Frau fragt, lass mich dieses eine entscheidend wichtige Wort hier wiederholen, fragt, ob sie seine Braut sein möchte. Dann kniet er sich üblicherweise hin und gibt ihr einen verdammt guten Grund dafür, Ja zu sagen.“
Nial zog eine Augenbraue hoch, aber das war alles. „Leg den Kragen an.“
„Nein.“
„Leg dir den Kragen um den Hals, sofort.“
„Schön fragen, Nial.“
Ich warf ihm seine eigenen Worte ins Gesicht zurück und verschränkte die Arme vor meinen nackten Brüsten. Es war mir nicht mehr peinlich, dass ich nackt war, und ich saß da wie eine Königin, die Hof hielt. Es gab nichts mehr an diesem Körper, das nicht bereits ausgiebig von allen drei Männern im Zimmer betrachtet worden war, und meine Pussy und mein Hintern kribbelten und pochten immer noch von dem Höhepunkt. Der Tisch musste unter mir nass und glitschig sein, wo ich saß.
Ander erhob sich von seinem Platz neben mir, stellte sich an eine Stelle, an der scheinbar eine Tür sein musste, und ignorierte mich, während Nials silbernes Auge rabenschwarz wurde. Es war mir egal, dass er wütend war. Das war ich auch.
Erst wurde mir von seinem dämlichen Vater der Transport verwehrt, dann wurde ich vom Hive verfolgt und beinahe von meinem alten Mentor getötet. Nial hatte mir das Leben gerettet, aber er hatte mich mit einem Trick dazu verleitet, mich gleich, nachdem ich angeschossen worden war, mit ihnen beiden rumzutreiben. Dann hatten sie mich von meinem Planeten weggebracht, mich niedergebunden, mich verhauen und mit seltsamen medizinischen Geräten gefickt, und mich so gezwungen, vor einem völlig Fremden die Beherrschung zu verlieren. Ich hatte mir alles gefallen lassen und mich an die Situation angepasst. Ich war mit allem mitgelaufen, was sie wollten, auch entgegen mein besseres Wissen. Ich würde nicht zustimmen, diese beiden Höhlenmenschen zu heiraten, wenn sie mich nicht einmal fragten!
Ich starrte einfach wütend zu ihm zurück und wartete darauf, dass er begriff, was ich wollte, was ich von ihm brauchte. Seine Schultern senkten sich und sein Auge wurde wieder silber, während er mich weiter anstarrte. „Was willst du, Jessica?“
Die Niederlage, die ich in seinen Augen sah, brachte mich beinahe dazu, nachzugeben, aber verdammt nochmal! Ich wollte einen richtigen Antrag. Nach allem, was ich für sie durchgemacht hatte, verdiente ich zumindest das. Es war ja nicht so, dass ich Nein sagen würde. Ich hatte kein Zuhause und kein Leben, zu dem ich zurückkehren konnte. Wenn ich nach Hause ging—was wahrscheinlich sowieso nicht möglich war—würde ich in unter einer Woche tot sein.
Und ich würde diese beiden Krieger auch vermissen, sosehr es mich schmerzte, das zuzugeben, selbst mir alleine. Ich kannte sie erst seit ein paar Stunden, aber es fühlte sich jetzt schon so an, als würden sie zu mir gehören.
Ich starrte gerade in Nials verwirrte Augen und versuchte, auszudrücken, was ich wollte, ohne wie eine übermäßig sentimentale Idiotin zu klingen, als die Tür aus den Angeln krachte und zwei riesige Krieger ins Zimmer stürmten.
Der Größere der beiden war mit der gleichen silbrigen Haut bedeckt, die mein Nial hatte, aber sein Silber überzog seine Brust und seinen Hals, nicht sein Gesicht. Seine Augen waren ein warmes Honigbraun, aber er hatte ein seltsames metallisches Teil direkt über seinem rechten Auge in sein Fleisch eingebettet, wie eine zweite Augenbraue. Er blickte nicht einmal in meine Richtung, sondern direkt zu Nial.
„Ich fordere zum Kampf um das Recht, diese Erdenfrau als meine Braut in Besitz zu nehmen.“
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Jessica
Nial schien