Das äthiopische Henochbuch. Paul Rießler

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Das äthiopische Henochbuch - Paul Rießler


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daß er kein Licht schaue!

      6

      Am Tag des großen Gerichtes soll er in den Feuerpfuhl geworfen werden!

      7

      Heil die Erde, die die Engel verderbt haben,

      und verkünd der Erde Heilung,

      daß die Leiden geheilt würden,

      damit nicht alle Menschenkinder umkämen

      durch all die geheimen Dinge,

      die die Wächter enthüllt und ihren Söhnen gelehrt hätten!

      8

      Die ganze Erde war ja durch die von Azazel gelehrten Werke verderbt worden.

      Ihm schreib alle Sünden zu!

      9

      Und zu Gabriel sprach der Herr:

      Zieh gegen die Bastarde, die Verworfenen

      und die Hurenkinder los

      und vertilg die Hurenkinder

      und die Kinder der Wächter aus der Menschen Mitte!

      Laß sie gegeneinander los,

      daß sie sich untereinander im Kampf vernichten!

      Denn langes Leben soll ihnen nicht zuteil werden.

      10

      Keine Bitte soll den Vätern für ihre Kinder gewährt werden;

      sie hoffen ja auf ein ewiges Leben,

      daß jeder von ihnen fünfhundert Jahre lebe.

      11

      Zu Michael sprach der Herr:

      Geh, bind den Semjaza und seine übrigen Genossen,

      die sich mit den Weibern vermischten

      und sich bei ihnen durch all ihre Unreinheit befleckten!

      12

      Wenn sich ihre Söhne gegenseitig erschlagen

      und wenn die Väter den Untergang ihrer geliebten Söhne geschaut haben,

      dann bind sie für siebzig Geschlechter in die Täler der Erde

      bis zu ihrem Gerichtstag,

      und zwar bis zum Vollzug des ewigen Endgerichtes!

      13

      In jenen Tagen werden sie in den feurigen Abgrund geführt,

      in die Qual und in den Kerker,

      worin sie für immer eingesperrt werden.

      14

      Und wer immer zur Vernichtung verurteilt wird,

      der wird mit ihnen zusammen

      bis zum Ende aller Geschlechter gefesselt gehalten werden.

      15

      Vernicht alle Geister der Verworfenen samt den Söhnen der Wächter,

      weil sie die Menschen mißhandelt haben!

      16

      Tilg alle Gewalttat von der Erde weg!

      Jedes schlechte Werk soll ein Ende finden!

      Erscheinen soll die Pflanze der Gerechtigkeit und Wahrheit!

      Und dies ist ein Beweis des Segens:

      Die Werke der Gerechtigkeit und Wahrheit werden für immer

      in wirklicher Freude gepflanzt werden.

      17

      Dann erblühen alle Frommen und leben,

      bis sie tausend Kinder zeugen,

      und vollenden in Frieden alle Tage ihrer Jugend und ihres Alters.

      18

      Dann wird die ganze Erde in Gerechtigkeit bestellt,

      ganz mit Bäumen angepflanzt und voll Segens sein.

      19

      Alle lieblichen Bäume werden darauf gepflanzt,

      ebenso Weinstöcke,

      und die eingepflanzten Weinstöcke bringen Trauben in Überfluß.

      Von allen darauf ausgesäten Samen ergibt ein Maß tausend andere,

      und ein Maß Oliven liefert zehn Kufen Öl.

      20

      Reinige die Erde von aller Gewalttat,

      aller Ungerechtigkeit, aller Sünde und Gottlosigkeit,

      und vertilg auf der Erde alle Unreinigkeit,

      die auf Erden verübt wird!

      21

      Alle Menschen werden gerecht sein,

      alle Völker mich verehren und preisen

      und alle mich anbeten.

      22

      Die Erde bleibt dann rein von aller Verderbnis,

      aller Sünde, aller Plage und aller Qual

      und ich sende nie wieder eine Flut über sie,

      von Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit.

      11. Kapitel

      1

      In jenen Tagen öffne ich des Segens himmlische Vorratskammern

      und lasse ihn auf die Erde,

      das Werk und die Arbeit der Menschenkinder herabkommen.

      2

      Dann paaren sich Wahrheit und Frieden alle Tage der Welt

      und alle Menschengeschlechter hindurch.

      12. Kapitel:

       Henochs Traum über die Bestrafung der Engel

      1

      Vorher war Henoch verborgen worden,

      und niemand von den Menschenkindern wußte,

      wo er verborgen war,

      wo er sich aufhielt und was aus ihm geworden war.

      2

      Was er tat, das tat er mit den Wächtern,

      und seine Tage verbrachte er mit den Heiligen.

      3

      Ich, Henoch, erhob mich

      und pries den Herrn der Majestät und den König der Welt.

      Da riefen die Wächter mich, Henoch, den Schreiber, an

      und sagten zu mir:

      4

      „Henoch, du Schreiber der Gerechtigkeit, geh hin

      und verkünd den Himmelswächtern,

      die den hohen Himmel, die heilige ewige Stätte verließen,

      sich mit Weibern nach Menschenart verunreinigten,

      sich Weiber nahmen und so großes Verderben auf die Erde brachten:

      Sie


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