Drei Top Strand Krimis - Tod eines Schnüfflers und andere Krimis. Cedric Balmore

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Drei Top Strand Krimis - Tod eines Schnüfflers und andere Krimis - Cedric Balmore


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habe mich um die Autonummer dieses Porsche gekümmert!", machte er mit großspuriger Geste. "Er gehört einem gewissen Clint Leonard. Und der ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt! Einbruch, Körperverletzung und ein paar andere Kleinigkeiten stehen bei ihm auf dem Konto. Mit Rauschgift hat er es auch mal versucht, aber die etablierten Herren in der Branche haben ihm so gewaltig in die Suppe gespuckt, dass er den Appetit daran verloren hat."

      "Und was macht er heute so?"

      Toby Rogers prustete und zuckte mit den Schultern. "Er ist nicht mehr aufgefallen. Bei jemandem wie Leonard ist das allerdings nur ein Zeichen dafür, dass er geschickter geworden ist... Aber wenn er in der Sache drinhängt, dann wohl als Handlanger."

      "Was ist mit dem Fotohändler? Ist er mit derselben Waffe getötet worden wie Tierney?"

      "Der Bericht steht noch aus, Bount. Und vor morgen Mittag rechne ich auch nicht damit. Aber was hältst du davon, wenn wir Leonard mal einen Besuch abstatten?"

      "Freiwillig wird er uns nichts über seine Hintermänner sagen!"

      "Ich kann ihn festnehmen, Bount!" Er holte ein Stück Papier aus der Jackentasche und hielt es dem Privatdetektiv hin.

      "Ein Haftbefehl?"

      "Ja. Nachdem diese Frau aus dem Laden Leonard in unserer Kartei wiedererkannt hatte, war das kein Problem mehr. Und wenn er erst einmal im Loch sitzt, wird er sich schon überlegen, ob er wirklich alles allein auf sich nehmen will!" Rogers klopfte Bount auf die Schulter. "Ich dachte, du wärst vielleicht gerne dabei!"

      12

      Clint Leonard bewohnte ein Apartment in attraktiver Lage. Das hieß, dass seine Geschäfte - was immer darunter auch zu verstehen war - ganz gut laufen mussten. Sie waren zu viert, als sie dort auftauchten: Außer Bount und Rogers noch zwei Detectives.

      "Bin wirklich mal gespannt, was der Kerl uns zu sagen hat!", meinte Rogers, während er die Klingel an der Apartmenttür drückte. Seine Rechte wanderte dabei in Richtung des 38er Special, die er unter dem Jackett bei sich trug.

      Man konnte nie wissen.

      Wenn Leonard wirklich der Mann war, den sie suchten, dann hatten sie es mit jemandem zu tun, der seine Waffe schnell und sicher zu gebrauchen wusste. Und vor allem nicht lange fackelte, ehe er den Abzug betätigte!

      Auf das Klingeln reagierte niemand.

      "Aufmachen! Polizei!", dröhnte Rogers. Bount hatte die Automatik schon in der Hand.

      Zwei, drei Sekunden verrannen.

      Und dann ging die Tür schließlich doch noch auf. Eine junge, gutaussehende Frau im Bademantel und mit nassen Haaren öffnete die Tür einen Spalt, löste aber noch nicht die Kette.

      "Was wollen Sie?"

      Sie bekam Rogers’ Ausweis unter die Nase gehalten. "Machen Sie auf!", wies der Captain sie nochmals an und sie gehorchte.

      Die beiden Männer ließen sie einfach stehen und sahen sich in der Wohnung um. Von Clint Leonard keine Spur. Es gab keinen Fluchtweg und über den Balkon wäre jede Flucht aussichtslos gewesen - selbst für Akrobaten und Bergsteiger. Bount steckte die Automatik ein.

      "Wo ist Clint Leonard?", fragte der Privatdetektiv.

      "Ich weiß nicht, wen Sie meinen!"

      "Verkaufen Sie uns nicht für dumm, Sie werden ja wohl noch wissen, in wessen Wohnung Sie sich unter die Dusche stellen, oder?"

      Sie lief rot an. Aber nicht aus Verlegenheit, sondern aus Ärger.

      "Wer sind Sie?", fragte nun Rogers an die Schöne gewandt, die ihn daraufhin trotzig musterte. "Oder wollen Sie lieber, dass wir das bei mir im Büro klären?"

      Sie warf den Kopf in den Nacken. "Grace Dickins", murmelte sie.

      "Wohnen Sie hier?"

      "Was dagegen?"

      "Wann kommt Leonard zurück?"

      "Keine Ahnung. Was wollen Sie denn von ihm?"

      "Er hat einen Mann umgebracht", mischte sich Bount ein. Sie zuckte nur mit den Schultern. Es schien sie nicht allzu sehr zu berühren.

      "Wie gesagt", meinte sie. "Ich weiß weder, wo er steckt, noch, wann er zurückkommt. Er sagt mir nie etwas!"

      "Wir warten hier!", grunzte Rogers. Er wandte sich an die beiden Detectives. "Seht euch ein bisschen um, Leute! Vielleicht finden wir ja etwas!"

      Die junge Frau stemmte die Arme in die Hüften. "Dürfen Sie das überhaupt?"

      Rogers hielt ihr den entsprechenden Wisch unter die Nase. "Wir dürfen", sagte er.

      Bount musterte sie währenddessen. Sie überlegt, wie sie Leonard warnen kann!, ging es ihm durch den Kopf. In ihr schien es fieberhaft zu arbeiten, Bount spürte es ganz deutlich. Sie würde die erste Gelegenheit eiskalt ausnutzen. Man musste auf sie aufpassen.

      Dann kam einer der Detectives mit einem Paar Schuhen in der Hand. Schwarze Schnürschuhe waren es. Sie waren frisch gewienert worden, aber das hieß nicht unbedingt, dass man mit ihnen nichts anfangen konnte. "Die könnten zu den blutigen Fußspuren passen, die am Tatort zu sehen waren!", meinte der Detective. "Die richtige Schuhgröße ist es jedenfalls!"

      Indessen hatte sich Bount am Fenster postiert. Er sah einen Porsche herankommen und nach einem Parkplatz suchen.

      "Er kommt!", stellte der Privatdetektiv an Rogers gerichtet fest.

      13

      Grace Dickins wurde von Rogers ins Hinterzimmer geführt. "Wenn Sie einen Ton sagen, bekommen Sie den allergrößten Ärger. Haben Sie mich verstanden?"

      Sie antwortete nicht, sondern befreite nur ihren Arm mit einer ruckartigen, trotzig wirkenden Bewegung aus dem Griff des Captains.

      Die beiden Detectives zogen ihre 38er und postierten sich so, dass sie die Tür im Auge hatten. Bount stellte sich direkt neben die Tür und presste sich an die Wand. Die Automatik hielt er mit beiden Händen umklammert.

      Die Sekunden verrannen.

      Dann drehte sich ein Schlüssel geräuschvoll herum und die Tür ging auf. Aber nur einen Spalt weit. Grace Dickins schrie aus dem Hinterzimmer, während das bleiche Gesicht von Clint Leonard direkt in die Mündung eines Polizeirevolvers blickte.

      "Keine Bewegung! Polizei!", rief der Detective vorschriftsmäßig, aber Leonard zögerte nicht den Bruchteil einer Sekunde. Seine Waffe trug er in der Manteltasche. Er feuerte einfach durch die


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