Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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noch, ihre Helme zu schließen. Dann konnten sie sich nicht mehr rühren.

      *

      Soray war der Obmann, und seine Untergebenen begegneten ihm mit Respekt. Auch jetzt traten sie unter etlichen Höflichkeitsbezeigungen ein und überreichten ihm das Ergebnis der Untersuchung. Er entließ sie und studierte den Bericht.

      Die Schiffswracks gehörten unterschiedlichen Bauarten und Bauzeiten an. Es ließen sich Rückschlüsse auf rund ein Dutzend unterschiedlicher Völker ziehen. Sie alle mussten sich in diesem System aufgehalten haben, das der Obmann vorläufig mit der Bezeichnung Außen-AX-1200 versehen hatte. Er bezweifelte, ob es ihnen möglich sein würde, den eigentlichen Namen herauszubekommen.

      Da waren die zwei Schiffe, vor denen sie zunächst Reißaus genommen hatten. Diese waren plötzlich verschwunden, so als hätten sie ein schlechtes Gewissen.

      Dann waren sie zurückgekommen. Sie hatten sich dem Planeten ziemlich weit genähert, und es wunderte den Obmann nicht, dass sie Schwierigkeiten bekommen hatten. Es war ihnen gerade noch geglückt, auf der Hülle des Nachbarplaneten notzulanden. Soray hatte bereits zu einem früheren Zeitpunkt diesen Planeten als Zwischenbasis auserkoren, und die YOI 1 landete in der großen Ebene des Staubes. Sie sockelte, und der eigentliche Erkunder schwebte zehn Handspannen über dem Sockel, der eigentlich nur die Basis der externen Energieversorgung darstellte.

      Aber das war vorbei. Plötzlich war der Sockel verschwunden, und er hatte die YOI 1 in die Tiefe gerissen. Der Boden war eingebrochen, und der Schwere Erkunder war hundert Handspannen tiefer gegen den Felsboden geprallt.

      Inzwischen war die Ursache des Unglücks gefunden, das auch eine positive Seite zu verzeichnen hatte. Die beiden fremden Schiffe konnten sie nicht mehr aufspüren, denn die Felsmassen ließen keine Ortungsstrahlen durch. Die YOI 1 war so gut wie vom Erdboden verschluckt.

      Soray hustete zufrieden. Das Erkundungskommando war in den Höhlen unterwegs, und es war eine Zeitspanne vereinbart worden, nach der es sich zurückmelden würde. Wie der Obmann seine Untergebenen kannte, würden sie sich exakt daran halten. Und wenn sie es nicht taten, dann war etwas geschehen.

      Weiter las Soray in dem Bericht. Der Planet, den sie hatten anfliegen wollen, wies eindeutig jene Merkmale auf, die ihnen genannt worden waren. Es konnte keine Verwechslung sein. Doch was war mit dieser Welt geschehen?

      Niemand konnte es bisher sagen. Es musste eine fürchterliche Katastrophe gewesen sein. Nichts wies darauf hin, dass auf der Oberfläche noch Leben existierte. Es gab nur diese fürchterlichen Phänomene.

      Plötzlich waren Schatten durch den Schweren Erkunder gegeistert. Sie hatten Unruhe gestiftet und allerhand Unfug angestellt. Fremde Kräfte hatten nach den Steueranlagen gegriffen, wobei es sich eindeutig um psionische Einflüsse handelte. Im letzten Augenblick war es gelungen, das Schiff in Sicherheit zu bringen.

      Soray hatte zunächst keine Zeit gehabt, sich mit den Erscheinungen weiter zu befassen. Er musste das Schiff verstecken, und es war ihm gelungen, die Fremden an der Nase herumzuführen. Dass sie dann doch auf demselben Planeten gelandet waren wie er und auf derselben Ebene jenseits des Felsengebirges, das konnte nicht mehr als ein dummer Zufall sein.

      Das Glück ist auf unserer Seite, dachte der Obmann. Wir sind vorläufig sicher.

      An der YOI 1 waren keine nennenswerten Schäden entstanden. Die externe Energieversorgung hatte einen Schlag erhalten und war kurzfristig ausgefallen. Das war behoben, und das Schiff hing wie gewöhnlich zehn Handspannen über dem Sockel.

      »Hauptmann Derlag zu mir, sofort!«, sagte Soray laut. Er ließ sich in eines der weichen Wandpolster sinken. Kurz darauf trat Derlag ein und grüßte.

      »Du hast mich gerufen, Obmann!«

      »Ich möchte, dass ein Erkundungskommando eines der beiden Schiffe aufsucht. Die Männer dürfen nicht gesehen werden, das ist klar. Ich brauche Informationen. Vor allem will ich wissen, welche Kenntnisse die Fremden über den geheimnisvollen Planeten besitzen. Abtreten!«

      Derlag ging, und der Obmann widmete sich wieder seinen Gedanken.

      Die Hinweise waren eindeutig gewesen. Und der Daila konnte nur die Wahrheit gesprochen haben. Dennoch ... Soray wurde ein komisches Gefühl nicht los. Im System Außen-AX-1200 hatte sich mehr ereignet als nur ein kleiner Unfall. Es musste eine große Schlacht gegeben haben.

      Wieder wanderten seine Augen über den Bericht. Es gab Schiffe, die durch Waffeneinwirkung zu Wracks geworden waren. Es hatte aber auch Fälle gegeben, in denen ein oder zwei Schiffe gleichzeitig von innen heraus zerstört worden waren, ohne dass ein Grund ersichtlich war.

      Besatzungen, die ihr Schiff und sich selbst vernichteten, nur weil ein paar Geister durch die Räume schwebten?

      Soray musste auch damit rechnen, dass es Intelligenzen gab, die auf solche Erscheinungen mit Selbstzerstörung reagierten.

      Sie hatten keine Leichen gefunden, die im All trieben. Alles war so geheimnisvoll und unheimlich.

      Auf einem Bildschirm beobachtete er, wie das Kommando den Erkunder verließ. Es verschwand zwischen den Felstrümmern des Einbruchs und tauchte kurz darauf oben an der Bruchkante auf. Ein letztes Handsignal hinab zu den Kameras der Aufnahmeoptik, dann war der letzte der Männer verschwunden. Wie immer wünschte Soray ihnen im Geist viel Glück.

      Der Obmann machte sich daran, den nächsten Schritt einzuleiten. Er musste alle Eventualitäten berücksichtigen. Seine Mission in diesem Sonnensystem war eine äußerst diffizile. Sie musste unauffällig vonstatten gehen und sollte möglichst keine fremden Zeugen oder Beobachter haben. Durch einen Zufall konnte der Erkunder doch noch entdeckt werden, und dann befand sich Soray in keiner beneidenswerten Position. Eines der beiden fremden Schiffe war deutlich größer als die YOI 1, die Besatzungsstärke musste entsprechend sein. Und gegen eine Übermacht waren selbst die Tricks und Kniffe seiner Männer wirkungslos.

      Die beiden Kommandos waren deshalb zur Ablenkung gedacht. Soray und seine engsten Untergebenen blieben noch eine Weile im Schiff, um die Entwicklung abzuwarten. Dann erst würden sie sich aufmachen und nach etwas suchen, was sie eigentlich auf dem Nachbarplaneten zu finden hofften. Es war jedoch nicht auszuschließen, dass es auch hier das gab, wonach sie suchten und wovon der Daila gesprochen hatte.

      Daila sind seltsame Geschöpfe, dachte Soray, so klein und grobschlächtig. Eigentlich sehen sie gar nicht vertrauenerweckend aus. Und doch gibt es keinen Grund für die Annahme, dass das Wesen uns angelogen haben könnte. Wozu auch.

      Wie in anderen Fällen war es auch bei ihm gelungen, die eigentlichen Vorzüge der tessalischen Kultur geheim zu halten. Diesen Kunstkniff wandten sie auch jetzt an, und ihre eigentlichen Mittel würden erst dann zum Tragen kommen, wenn sie die eigentliche Aufgabe in Angriff nehmen konnten, nämlich den endgültigen Landungsversuch auf dem Planeten, an den man nicht so ohne weiteres herankommen konnte.

      Soray fuhr auf. Ein Gedanke kam ihm. Nochmals ließ er Derlag kommen und trug ihm auf, der Oberflächengruppe nachzufliegen und eine Änderung seiner Absichten kundzutun. Derlag tat es, und danach stand fest, dass das Kommando nicht im geheimen operieren würde. Es würde sich den Insassen des kleineren Schiffes zeigen und auch einen Kontakt in Kauf nehmen. In der Zwischenzeit wusste man im Erkunder mehr über das Höhlensystem und konnte den Vorstoß zum Nachbarplaneten in seine letzte Phase treten lassen.

      Der Obmann hoffte, dass die fremden Schiffe so schwer beschädigt waren, dass sie ihm nicht folgen konnten. Sobald er davon überzeugt war, wollte er ihnen Hilfe anbieten. Zunächst jedoch war es ratsam, die eigenen technischen Möglichkeiten nicht zu zeigen und selbst um Hilfe zu bitten. Damit lieferte er einen Grund für Gespräche über Funk oder bei einer Gegenüberstellung. Er wollte die Fremden aushorchen, denn vielleicht wussten sie etwas über den verhexten Planeten, der nichts und niemand an sich heranließ. »Wir werden es schon schaffen«, sagte Soray zuversichtlich.

      5.

      Vom Planeten Vigpander zu stammen, war eine besondere Auszeichnung. Eine weibliche Vertreterin des Volkes zu sein, die nächsthöhere. Sich aber mit dem Titel einer Parazeit-Historikerin


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