Seewölfe - Piraten der Weltmeere 487. Roy Palmer

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 487 - Roy Palmer


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sagte Harper Murdock, „das sehe ich aber verdammt anders.“

      Der Einäugige vernahm die Worte und drehte sich langsam zu Murdock um. „Was willst du eigentlich, du Klugscheißer?“

      „Ich hab’ ne andere Ansicht als du“, erklärte Murdock.

      „Und was interessiert mich das?“

      „Eine ganze Menge“, erwiderte Murdock. „Ich bin nämlich nicht allein. Die anderen denken genauso wie ich.“

      Doolin lachte hämisch. „Rede doch keinen Mist! Du hast deine Schnauze zu halten und deinen Dienst zu tun. Die Entscheidungen fälle hier ich, ist dir das nicht bekannt?“

      „Du hast also vor, Killigrew noch mal anzugreifen?“

      „Ja.“

      „Das ist falsch!“ stieß Murdock heraus.

      Die anderen Kerle horchten auf, wandten die Köpfe und verfolgten, was sich auf dem Achterdeck abspielte. Der Bootsmann geriet mächtig in Rage. „Wir haben mit der ‚Scorpion’ keine Chance gegen drei Schiffe!“ sagte er wild.

      „Hau ab!“ brüllte One-Eye-Doolin. „Ich will dich hier nicht mehr sehen!“

      Murdock wußte jedoch, daß Männer wie Rattigan hinter ihm standen. Auch Bristol hatte es sich inzwischen überlegt. Er hatte auch keine Lust, seinen Kopf noch einmal für ein so waghalsiges Unternehmen hinzuhalten. Wahrscheinlich schlugen sich mehr als die Hälfte der Kerle auf Murdocks Seite, wenn es darauf ankam.

      Deshalb wich der Bootsmann jetzt nicht von seinem Platz. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, dem Einäugigen den Wahnsinn auszureden, wieder nach Philipp Hasard Killigrew zu suchen. „Meine Ansicht ist, daß wir Selbstmord begehen!“ schrie er. „Dieser Killigrew und seine Bande sind eisenharte Kämpfer! Und ausgekocht sind sie auch!“

      „Murdock!“ brüllte Doolin. „Was willst du? Das ist Meuterei!“

      „Ich will dich zur Vernunft bringen!“

      „Wir können Killigrew nicht besiegen!“ schrie einer der Kerle auf der Kuhl.

      Doolins Gesicht war zu einer wüsten Fratze verzerrt. Am liebsten hätte er Murdock niedergeschossen. Aber er brauchte ihn noch und konnte auf ihn jetzt nicht verzichten.

      „Ihr Narren!“ brüllte der Einäugige deswegen nur. „Kapiert ihr denn gar nichts mehr? Ich will zu der Stelle zurücksegeln, wo wir fündig geworden sind! Daran kann uns keiner hindern!“

      „Wir fordern Killigrew damit heraus!“ rief Murdock.

      „Killigrew kann mich mal!“ heulte Doolin.

      „Wenn wir zurücksegeln, kreuzen die Bastarde wieder auf!“ schrie der Bootsmann. „Es ist falsch! Wir können nicht zurück! Gegen die haben wir nichts zu melden! Die machen uns fertig!“

      Doolin stieß einen wilden Fluch aus. Dann schlug er zu. Seine rechte Faust krachte unter Harper Murdocks Kinn. Ein normalbeschaffener Mann wäre unter der Wirkung dieses Hiebes, der die Wucht eines Hammerschlages hatte, zusammengebrochen. Nicht so der Bootsmann. Er wankte nur ein bißchen.

      Dann fauchte er: „Du gemeines Aas, Doolin!“

      „Gib’s ihm!“ schrie einer der Kerle.

      Acht Mann waren es, die geschlossen hinter Harper Murdock standen. Doolin entging es nicht, wie sie sich für den Bootsmann einsetzten. Ihr Ratten, dachte er – und dann schlug er wieder zu.

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