Alle Tiere kommen in den Himmel. Sylvia Browne

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Alle Tiere kommen in den Himmel - Sylvia Browne


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habe. Ihre Kultur spiegelt möglicherweise mehr als andere ihre Liebe und ihren Respekt vor Tieren.

      Wir sind alle ein einziges Kind,

       das im Himmel tanzt

      Shawanos

      In den meisten Religionen, die es heute gibt, werden keine Tiere angebetet. Einige frühe Formen der heutigen Religionen benutzten Tiere als Opfer, wie beispielsweise im Judentum, wenn Tiere (meist Schafe, Ziegen oder Vögel) auf Altären geopfert wurden, aber das kommt nicht mehr in großem Ausmaß vor.

      Im Christentum glaubt man, dass die Tiere in der Rangordnung der Schöpfung nach den Menschen kommen. Im Buch Genesis der Bibel steht, dass Gott die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt hat. Das Buch Genesis, das im Ursprung jüdisch ist, hat den gleichen Einfluss auf das heutige Judentum, was bedeutet, dass auch in dieser Religion der Glaube geläufig ist, dass Tiere unter Menschen stehen. Der Islam hingegen sieht Tiere als einen speziellen Teil von Gottes Schöpfung an und ist im Allgemeinen freundlich zu Tieren, aber wie im Judentum und Christentum werden Tiere nicht als gleichrangig betrachtet. Interessanterweise haben alle diese drei Hauptreligionen Gläubige, die das Fleisch von Tieren essen und sie aus sportlichen Interessen jagen.

      Es sind die hauptsächlich im Osten praktizierten Religionen, bei denen Tiere auf einem eher gleichen Stand in der Rangordnung der Schöpfung mit dem Menschen stehen. Entgegen der landläufigen Annahme werden im Hinduismus keine Tiere angebetet. Im Hinduismus glaubt man an eine bestimmte Form von Reinkarnation, die eine „Seelenwanderung“ mit sich bringt. Das bedeutet im Grundsatz, dass eine Person, die im Laufe ihres Lebens wegen ihrer Missetaten schlechtes Karma anhäuft, möglicherweise im Körper eines Tieres reinkarniert. Die Hinduisten glauben daher, dass alle Tiere eine menschliche Seele verkörpern könnten und weil sie von ihrem Glauben her eher pazifistisch eingestellt sind, pflegen sie keinem Tier etwas zuleide zu tun. Das ist der Grund, warum man Kühe frei herumlaufen sieht und dass sogar in Tempeln Ratten gefüttert und versorgt werden. In diesen Rattentempeln essen die Menschen genau das gleiche Essen, das sie auch den Ratten geben und sie oft genug essen sie es sogar vom gleichen Teller. Diese Tiere werden nicht als Götter verehrt, aber sie werden von der breiten Bevölkerung versorgt, so dass sie nicht hungern, leiden oder sterben müssen.

      Ich respektiere die Liebe zu Tieren, die in der hinduistischen Religion gelehrt wird, aber bei meinen persönlichen Forschungen habe ich keinen Hinweis gefunden, der mich an eine Seelenwanderung glauben lässt. Ich glaube an die Reinkarnation, aber ich glaube nicht an die Wanderung von Seelen. Meine Geistführerin Francine hat immer betont, dass Menschen reinkarnieren, aber nur als menschliche Wesen. Viel von dem Glauben an Karma und Seelenwanderungen stammt aus dem früheren Kastensystem, das gesetzlich verboten wurde, aber noch heute praktiziert wird. Wenn eine Seele ein gutes Leben lebte, dann würde er oder sie im nächsten Leben in einer höheren Kaste wiedergeboren werden. Und umgekehrt, wenn eine Seele ein schlechtes Leben lebte, würde er oder sie in einer niedrigeren Kaste inkarnieren oder sogar noch tiefer - als ein Tier. Ungeachtet dessen finde ich den hinduistischen Glauben in vielerlei Hinsicht wunderschön und ich respektiere ihn natürlich als eine der Hauptreligionen der Menschheit.

      Einige Hindugötter haben einen Teil ihres Körpers in Tiergestalt. Zum Beispiel hat Ganesha, einer der fünf höchsten Hindu-Götter, den Kopf eines Elefanten auf einem menschlichen Körper mit vier Armen. Der Elefantenkopf symbolisiert, dass Ganesha der König des Erfolgs, der Zerstörer alles Bösen und der Bezwinger aller Hindernisse ist. Gleichzeitig ist er der Gott der Erziehung, des Wissens und des Reichtums. Die hinduistische Religion hat angeblich über 30.000 Götter, von denen viele nur zu bestimmten Bezirken gehören und nur von einem kleinen Teil der Hinduisten angebetet werden.

      Eines der wichtigsten Prinzipien im Hinduismus ist Ahimsa (die Lehre der Gewaltlosigkeit), die in den vedischen Schriften als erste Pflicht eines jeden Hinduisten im Dienst an Gott und seiner Schöpfung definiert wurde. Beispielsweise steht in Yajur Veda (12.32): „Ihr sollt nicht euren von Gott gegebenen Körper dazu gebrauchen, eine von Gott erschaffene Kreatur zu töten, weder einen Menschen, noch ein Tier noch sonst etwas.“ So überrascht es nicht, dass die meisten Hindus Vegetarier sind.

      Sowohl der Sikhismus als auch der Buddhismus entwickelten sich aus dem Hinduismus und haben ähnliche Werte, was Tiere oder andere Lebewesen anbelangt. Die Sikhs der Khalsa-Bruderschaft essen weder Fleisch, Eier oder Fisch, wenn auch die Sikhs, die nicht dieser Bruderschaft angehören, Fleisch essen dürfen. Die meisten Sikhs sind ohnehin Vegetarier.

      Eines der wichtigsten Prinzipien im Buddhismus ist, keinem Lebewesen etwas anzutun. Buddha selbst war kein Vegetarier und es heißt, er habe gelegentlich Fleisch gegessen. Angeblich soll er den Menschen geraten haben, dass Fleisch nur dann gegessen werden sollte, wenn man wüsste, dass das Tier nicht für einen selbst getötet worden wäre. Nach diesem Grundsatz ist Fleisch aus dem Lebensmittelmarkt akzeptabel, denn das Tier wurde nicht eigens für einen Menschen getötet. Einige Buddhisten essen Fleisch, aber die Mehrzahl sind Vegetarier.

      Alle Pflanzen sind unsere Brüder und Schwestern.

       Sie sprechen zu uns und wenn wir darauf achten, können wir sie hören.

      Arapaho

      Die wenig bekannte Religion Jainismus ist ebenfalls pazifistisch und hat ihre Ursprünge in Indien. Jaina glaubte, dass sowohl Tiere als auch Pflanzen und Menschen Seelen haben. Der Jainismus ist damit ein perfektes Beispiel für reinen Animismus, wie er in einer modernen Religion praktiziert wird. Die Anhänger des Jainismus sind Vegetarier, erkennen aber auch die Tatsache an, dass das Essen von Pflanzen die Pflanzen verletzt. Sie essen sie nur, um zu überleben und weil sie daran glauben, dass eine vegetarische Ernährung noch die harmloseste Gewalt gegen Lebewesen ist.

      Die Anhänger des Wicca-Kult verehren die Göttin Mutter und wünschen sich ein Leben in Harmonie mit der ganzen Natur. In diesem Sinne respektieren sie alle Tiere als ein Teil der Mutter Erde und beziehen das in ihre Religion mit ein. Anhänger von Wicca wurden verfolgt, weil die Kirche von ihnen annimmt, dass sie Hexenkünste praktizieren. Viele wurden Opfer der berühmt-berüchtigten Säuberungsaktionen der Heiligen Inquisition. Interessanterweise wurden viele ihrer religiösen Praktiken vom Christentum übernommen und werden noch heute ausgeübt.

      Wie Sie sehen konnten haben die meisten Kulturen und Gesellschaften und noch mehr alte Religionen Tieren Respekt gezollt und oft genug auch verehrt. Ich persönlich glaube, wir sollten alles ehren und lieben, was Gott zu unserem Vergnügen geschaffen und in unsere Obhut gegeben hat. Wenn die Menschen einfach nur bemerken würden, dass Tiere Gefühle haben, würden sie sie vielleicht nicht mehr einfach nur als Kreaturen betrachten, sondern als Geschöpfe mit einer Seele, die dazu da sind, unsere Erde im Gleichgewicht zu halten. Selbst die Biene muss etwas befruchten,weil wir sonst keine Pflanzen und Blumen haben. Jede Kreatur spielt eine Rolle in Gottes großem Plan und jede Tierart, die wir ausrotten, hinterlässt ein Loch im Schöpfungsplan. Um das Gleichgewicht und die Ordnung der Dinge wiederherzustellen, muss dieses Loch unbedingt wieder gefüllt werden.

      Heutzutage gehören Hunde sicher zu den beliebtesten Haustieren und sie passten sich vermutlich jeder Art von Leben an - von den arktischen Schlittenhunde über die Hunde im Dschungel, die Hunde in der Stadt bis zu denen, die auf Bauernhöfen oder Viehfarmen leben. Ihre Instinkte sind fantastisch und in vielerlei Hinsicht können wir diesen Instinkten vertrauen - nicht nur, weil sie uns bei unserer Arbeit unterstützen, sondern auch, weil sie uns schützen können. Hunde in der Arktis würden es mit einem Polarbären aufnehmen, um ihren Herrn zu schützen und sie wissen instinktiv, wann das Eis zu dünn ist und wo sie Nahrung finden können. Inuits sind die ersten, die zugeben, dass sie ohne ihre Hunde möglicherweise nicht die bittere Kälte und die Umgebung des Nordens überlebt hätten. Nach 17.000 Jahren interessieren uns Hunde, weil sie unsere Gefühle und sogar unsere Kommandos so gut verstehen wie kein anderes Tier.

      Die Britischen Inseln, Australien und andere Länder, die große Schafherden halten, wären ohne ihre Hütehunde verloren. Die komplizierte Arbeit, die diese erstaunlichen Tiere leisten, ist ein unvergesslicher Anblick. Ich beobachtete einmal fast eine ganze Stunde lang einen Bauern in Irland, wie


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