Der Lucas ist los!. Jeff Lucas

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Der Lucas ist los! - Jeff Lucas


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bringen können. Das alles ist wichtig – und doch wieder völlig unwichtig, wenn wir eine abweisende, schwierige Clique von Leuten sind, die über Neuankömmlinge die Nase rümpfen, sie von unseren Stammplätzen verscheuchen und es ihnen schwer machen, zu uns zu gehören. Ein bisschen Großzügigkeit, ein Lächeln des Willkommens an nervöse Neuankömmlinge – und die Bereitschaft, ihnen unsere Sitzplätze zu überlassen –, für all das muss man kein Genie sein, aber es kann den entscheidenden Unterschied ausmachen. Ohne diese ganz einfache Freundlichkeit werden Besucher immer nur einmal unsere Gemeinderäume betreten. Mag sein, dass die Botschaft sie bewegt, aber wir selbst stoßen sie ab. Also lassen Sie uns andere willkommen heißen.

      Ich muss jetzt weg. Ich will unbedingt das Innere der Arundel Cathedral ansehen. Habe gehört, dass es dort wirklich wunderbar sein soll …

      TAXI

      Die orangefarbene Lampe auf dem Dach des schwarzen Londoner Taxis signalisierte, dass es frei war. Der Anblick erwärmte mir das Herz – es war ein willkommenes Leuchtzeichen am Ende eines langen Tages. Durchgefroren und erschöpft, wie ich war, wollte ich nur noch den nächsten Zug nach Hause erwischen. Und dann, als das Taxi auf mein Winken hin an den Bürgersteig heranfuhr, sah ich den Wimpel.

      Ein großes dreieckiges Fähnchen hing vom Rückspiegel des Taxis herab und verdeckte die Mitte der Windschutzscheibe. Es bestand aus leuchtend rotem Samt und war mit einer grellgoldenen Aufschrift verziert. Zusammen ergab die Mischung aus Scharlachrot und Gold einen grellen Schrei aus Farben: AUF JESUS IST IMMER VERLASS!

      Mit gemischten Gefühlen stieg ich in das Taxi. Natürlich freute ich mich, einem anderen Christen zu begegnen, aber die Dekoration seines Taxis bereitete mir ein wenig Kopfzerbrechen – wofür ich mich dann prompt schuldig fühlte. Dem gekräuselten Goldsaum nach zu urteilen, war dieser aufdringliche evangelistische Werbeartikel in den Siebzigern, dem Jahrzehnt der Geschmacklosigkeit, in einer christlichen Buchhandlung erstanden worden. Oder der Taxifahrer hatte seine Mutter überredet, für das Evangelium ihre Vorhänge zu opfern.

      Nachdem ich mich gesetzt und die Tür zugeschlagen hatte, klopfte ich gegen die Glasscheibe, die mich von dem Fahrer trennte. Er drehte sich um und schenkte mir ein breites Grinsen, als freute er sich wie ein Schneekönig, mich zu sehen. Eigentlich war ich ja nur einer von vielen unbekannten Fahrgästen, aber er begrüßte mich wie einen König. Sogleich konnte ich den Wimpel besser einordnen. Sein von Lachfalten überzogenes Gesicht ließ jede Befürchtung verstummen, er könnte ein verbissener Eiferer sein, dessen Mission es war, die gute Nachricht so schlecht wie möglich klingen zu lassen. Ich entspannte mich.

      „Zur Victoria Station bitte“, sagte ich und fügte dann, auf den Wimpel deutend, hinzu: „Das mit Jesus stimmt, nicht wahr? Auf ihn ist immer Verlass.“

      Das Lächeln des Fahrers wurde noch breiter. „Kennen Sie ihn?“, erkundigte er sich. Die Frage hörte sich nicht nach Verhör an, sondern nach freudigem Interesse. Ja, bestätigte ich, ich kenne Jesus. Er begrüßte mich wie einen lange verschollenen Bruder und erklärte mir dann den Grund für das Fähnchen. Neun von zehn Leuten, die mit ihm fahren, machen irgendeine Bemerkung über seine samtene Dekoration. Sie ist ein Anknüpfungspunkt, um über Gott ins Gespräch zu kommen. Es überraschte mich nicht, zu hören, dass der Wimpel so viele Unterhaltungen auslöste. Schließlich ist er groß genug, um die Sonne zu verdunkeln. Der Fahrer hatte sogar eine kleine Sammlung von Traktaten dabei, die er an Leute verteilte, die mehr erfahren wollten. Ich staunte. Dies war ein Mann, der sich wohl in seiner Haut fühlte; er hatte nichts Gezwungenes oder Aggressives an sich. Er hatte einfach die Erfahrung gemacht, dass Jesus wunderbar vertrauenswürdig ist, und er wollte, dass alle Welt davon erfuhr.

      Viel zu bald hielten wir vor der Victoria Station. Er weigerte sich beharrlich, eine Bezahlung von mir anzunehmen. „Diese Fahrt ist ein Segen für Sie“, sagte er. Ich wand mich in der Verlegenheit, die es Erwachsenen typischerweise verursacht, wenn sie mit grundlosen Freundlichkeiten konfrontiert werden. Nachdenklich ging ich in die belebte Bahnhofshalle. Fünfundzwanzig Jahre zuvor hatte ich den riesigen „Auf-Jesus-ist-immer-Verlass“-Aufkleber weggeworfen, der bis dahin an meinem eigenen Auto prangte. Mein fahrbarer Untersatz ist schon seit Jahrzehnten fischlos. Ich habe vor langer Zeit beschlossen, mich von meinen Abzeichen und Reversnadeln zu trennen, weil ich mir sicher war, dass ein kitschiger Slogan oder ein T-Shirt mit einem Spruch aus der King-James-Bibel wohl kaum eine Massenbekehrung unter den Leuten auslösen würde. Seither bin ich keine wandelnde evangelistische Litfaßsäule mehr.

      Doch der lächelnde, fröhliche, großzügige Taxifahrer hat mich herausgefordert – zwar nicht dazu, mir ein Abzeichen anzuhängen oder einen Sticker auf mein Auto zu kleben, aber dazu, mich offener zu Gott zu bekennen. Gerade unsere Welt in ihrem raschen Auflösungsprozess braucht ihn dringender denn je. Und ich habe mich gefragt: Bin ich, was Gott angeht, so locker geworden, dass ich in Gefahr stehe, überhaupt nicht mehr von ihm zu sprechen?

      Da ich meinen Zug verpasst hatte, ließ ich mich in einer der Bars im Bahnhof nieder und kam schon bald ins Gespräch mit einem smarten Geschäftsmann aus der Stadt. Binnen Kurzem kamen wir ganz natürlich auf Gott zu sprechen. Etwas freimütiger als sonst erzählte ich von meinem Glauben. Als ich dann später hinüber zum Bahnsteig schlenderte, war ich immer noch müde, aber zugleich merkwürdig erfrischt: dankbar dafür, dass ich einen Moment lang über Christus hatte reden können; dankbar für einen Taxifahrer, der mich zu mehr Freimütigkeit inspiriert hatte.

      Und es stimmt, nicht wahr? Auf Jesus ist immer Verlass. Das ist die Botschaft, die es sich lohnt, weiterzusagen, wie auch immer wir das tun. Manchmal freilich, so zeigt der nächste Text, sollten wir darüber nachdenken, was Weitersagen eigentlich bedeutet …

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