Bionik. Bernd Hill
Читать онлайн книгу.dadurch kurzzeitig eine Geschwindig-
keit von 120 km/h!
1
S
pannen
(
S
peichern
von
E
nergie)
2
E
ntpannen
(Freigeben
von
E
nergie)
16
Beschäftigen wir uns mit erstaunlichen Leistungen der Zugvögel, so wissen
wir, dass Weißstörche zwar in Europa brüten, aber 13.000 Kilometer weit
nach Südafrika fliegen, um dort zu überwintern. Auch der Goldregenpfeifer
legt Entfernungen von der arktischen Tundra bis in die Pampas Argentiniens
zurück.
Bei den Schmetterlingen ist es der Monarchfalter, der riesige Entfernungen
zurücklegen kann. Im Herbst verlassen die Monarchfalter Kanada und über
-
wintern größtenteils in Mexiko oder Kalifornien. Einige dieser Schmetterlinge
fliegen dabei über 3.000 Kilometer weit. Dabei kann ein Monarch an einem Tag
bis zu 130 Kilometer zurücklegen.
Wunderwerke der Natur sind auch auf den ersten Blick unscheinbare Gras- und
Getreidehalme, die bei Sturm schaukeln und nicht brechen. Sie zeigen elastisches
Verhalten. Das bedeutet, dass nach der Beanspruchung der Halm wieder in
seine Ausgangslage zurückkehrt. Schaut man einen solchen Halm genauer an,
so besteht er aus kegelstumpfförmigen Stabelementen. Der Halmdurchmesser
nimmt daher mit zunehmender Höhe ab. Außerdem wird die Stabilität des Hal-
mes gegenüber Windbelastungen durch die unregelmäßige Verringerung der
Abstände zwischen den Stängelknoten von unten nach oben erreicht. So wird
die Elastizität des Halmes mit steigender Höhe bei gleichzeitiger Verringerung
des Halmdurchmessers immer größer.
Körpergestalt zur Verringerung des
S
trömungswiderstandes.
S
trömungsgünstige
Profile sind solche in
T
ropfen- oder
S
pindelgestalt.
A
uch Meeressäuger, Pinguine und
Fische haben solche Körpergestalt,
um sich mit geringem
E
nergieaufwand
fortzubewegen.
i
S
trömungsprofil
17
Übrigens findet man hier Ähnlichkeiten im Pyramidenbau der Pharaonen.
Die Pyramiden in Ägypten können auch deshalb nicht umfallen, weil sie nach
unten immer breiter werden.
Werfen wir noch andere interessante Fragen aus dem „Patent-Arsenal Natur“
auf. Wenn Enten im Winter auf Eis stehen, fragt man sich, warum sie nicht bei
kalten Füßen ins Zittern kommen, wie es bei uns Menschen der Fall wäre. Und
warum entstehen infolge der Körpertemperatur keine Löcher im Eis unter ihren
Füßen? Auch bei Pinguinen wundert man sich über diese Erscheinung. Enten
und Pinguine haben kalte Füße, um Energie zu sparen. Sie haben sozusagen
Wärmeaustauscher in den Füßen.
Kegelförmige
S
tabelemente eines
G
rashalmes
Holmquerschnitt
Ähre
S
tängel-
knoten
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