Die medial-historische Entwicklung des Damen-Skispringens. Luis Holuch

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Die medial-historische Entwicklung des Damen-Skispringens - Luis Holuch


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zunächst abgesagt. Der neue Termin am Sonntag, den 16. Januar, erwies sich dann als günstig und so konnte das Springen ausgetragen werden. 28 Springerinnen aus sieben Nationen waren am Start. Mit zwei Sprüngen jenseits der Hillsize-Marke von 100 Metern, auf 104,5 und 102,5 Metern siegte Anette Sagen deutlich (16 Punkte Vorsprung) vor Lindsey Van und Lokalmatadorin Monika Pogladič, zwischen denen lediglich ein halber Punkt lag. Vierte wurde Daniela Iraschko vor der US-Amerikanerin Jessica Jerome. Ulrike Gräßler belegte als beste Deutsche Position sechs.

      Die Jüngste in den Top 10 war die Österreicherin Jacqueline Seifriedsberger auf Rang neun, die an diesem 16. Januar 2005 gerade einmal 13 Jahre alt war.

      Die viel erwähnte Eva Ganster belegte mit 200 Punkten den 14. Rang, vor der besten Italienerin, Lisa Demetz.

      Die letzte noch nicht erwähnte Teilnehmernation ist Tschechien. Für die tschechische Republik startete die Jüngste im gesamten Feld, Vladena Pustková (12 Jahre alt), die den 27. Rang belegte.

      Drei Tage später fand in Toblach/Dobbiaco in Südtirol das zweite Springen statt. Diesmal waren bereits 31 Athletinnen am Start, somit hätte bei normalem Wettkampfverlauf eine Springerin den zweiten Durchgang verpasst, da sie ausgeschieden wäre.

      Doch dieses Szenario trat nicht ein, da mit der Deutschen Jenna Mohr und der Italienerin Roberta d'Agostina zwei Springerinnen von der Jury disqualifiziert wurden. Dies war eine (unrühmliche) Premiere im Damen-Skispringen.

      Die Beste war erneut Anette Sagen, die dieses Mal vor den beiden Amerikanerinnen Lindsey Van und Jessica Jerome siegte. Die Slowenin Monika Pogladič belegte zwei Punkte hinter Jerome den vierten Rang. Beste Italienerin war erneut Lisa Demetz, diesmal als Fünfte. Eva Ganster war auch in Toblach beste Österreicherin, sie wurde Neunte. Auch Ulrike Gräßler war wieder die stärkste ihres Teams als Zehnte. Die weiteren Pionierinnen Daniela Iraschko (14.) und die Amerikanerin Karla Keck (21.) waren nicht ganz vorne zu finden. Vladena Pustková erzielte als 26. fünf Punkte für die Continental Cup-Gesamtwertung und erzielte damit ihr bestes Karriereresultat.

      Auch beim dritten Springen in Oberaudorf war Anette Sagen nicht zu schlagen. 21 Punkte, also umgerechnet 10,5 Meter, betrug ihr Vorsprung auf Rang zwei. Diesen belegte Ulrike Gräßler und erzielte somit ihren ersten Podestplatz im Continental Cup. Sie hatte einen Punkt Vorsprung auf Lindsey Van, die ihrerseits ihren dritten Podestplatz in Folge erzielte.

      In Schönwald im Schwarzwald durchbrach Daniela Iraschko die Siegesserie von Anette Sagen. Sie siegte mit sechs Punkten Vorsprung vor Lindsey Van, hinter der Sagen Rang drei belegte. Ulrike Gräßler wurde als Vierte abermals beste Deutsche.

      Die junge Juliane Seyfarth kam in Schönwald offenbar gut zurecht und wurde gute Sechste. Mit Jenna Mohr (21.), Carina Hils (23.), Magdalena Schnurr (25.), Angelika Kühorn (28.) und Anna Häfele (29.) kamen fünf weitere Deutsche in die Punkteränge.

      Aufgrund der bislang höchsten Teilnehmerzahl im COC mussten acht Springerinnen nach dem ersten Durchgang zuschauen. Dieses Springen war zugleich auch der Auftakt in die Grand-Prix-Serie, die nun im Februar 2005 fortgesetzt und beendet wurde.

      Dritte Station des Grand-Prix‘ war Baiersbronn, ebenfalls im Schwarzwald. Dort trumpften die Sloweninnen groß auf und zwar in Form eines Doppelsiegs: Monika Pogladič siegte vor Maja Vtič, welche bis dato noch nicht groß in Erscheinung getreten war. Lindsey Van setzte ihre Podestserie fort und komplettierte das Podium als Dritte. Die Norwegischen Spitzenspringerinnen um Anette Sagen und Line Jahr nahmen nicht am Wettkampf teil.

      Dies bescherte Lindsey Van die Gesamtführung im Grand-Prix vor den beiden Sloweninnen Pogladič und Vtič. Erstmalig war Ulrike Gräßler (6.) nicht beste Deutsche, sondern Juliane Seyfarth, die mit Rang fünf ihr bestes Karriereresultat erneut toppte.

      Nennenswert sind ebenfalls Izumi Yamada aus Japan (7.), Elena Runggaldier aus Italien (8.) und Jacqueline Seifriedsberger aus Österreich (9.), die ebenfalls erstmalig die Besten ihres Landes wurden.

      Im nächsten Austragungsort Rastbüchl (in der Gemeinde Breitenberg) fanden ein Teamspringen und ein Einzelspringen statt. Lediglich Letzteres hatte Einfluss auf die Gesamtwertung des COC. Das Teamspringen erhielt allein deshalb keine offizielle Anerkennung, da nicht, wie in den Regularien (siehe Kapitel 4.1) vorgeschrieben, acht unterschiedliche Nationen am Start waren. Es waren zwar neun Mannschaften gemeldet, jedoch stellten Slowenien und Deutschland jeweils zwei Teams.

      Gewonnen hat das Springen jedoch das Team aus Österreich, bestehend aus Tanja Drage, Eva Ganster, Jacqueline Seifriedsberger und Daniela Iraschko. Sie erzielten zusammen in zwei Durchgängen 35,8 Punkte mehr als das Slowenische Team, bestehend aus Anja Tepeš, Petra Benedik, Maja Vtič und Monika Pogladič. Rang drei, mit dem knappen Rückstand von nur einem halben Punkt, belegten die Amerikanerinnen Karla Keck, Alissa Johnson, Jessica Jerome und Lindsey Van.

      Vierte wurden die Norwegischen Rückkehrerinnen Henriette Smeby, Line Jahr und Anette Sagen, die von Mari Backe verstärkt wurden, die an sämtlichen Springen bis dato teilgenommen hatte.

      Das erste deutsche Team belegte den fünften Rang und bestand aus: Lisa Rexhäuser, Jenna Mohr, Juliane Seyfarth und Ulrike Gräßler.

      Dahinter folgen die Teams aus Italien (Barbara Stuffer, Roberta d’Agostina, Elena Runggaldier und Lisa Demetz) und Japan (Seiko Koasa, Rieko Kanai, Ayumi Watase und Izumi Yamada), die jedoch bereits beträchtlichen Rückstand auf das Team des Deutschen Skiverbands (DSV) hatten.

      Dass man sie schlagen muss, um zu gewinnen, sofern sie denn antritt, stellte Anette Sagen am Folgetag einmal mehr unter Beweis: sie siegte mit 9,3 Punkten Vorsprung vor Daniela Iraschko und ihrer Landsfrau Line Jahr. Lindsey Van stand erstmals in der Saison 2004/2005 nicht auf dem Podest und wurde hinter Ulrike Gräßler Fünfte. Und auch das inoffizielle Finale des Grand-Prix‘ entschied Sagen für sich. Die Reihenfolge auf dem Podest war hierbei identisch mit der in Rastbüchl.

      Und auch bei den drei Abschlusswettkämpfen in Norwegen war Sagen nicht zu schlagen. Sie siegte zunächst in Vikersund vor Lindsey Van und Ulrike Gräßler (am 5. März) und am 6. März vor Line Jahr und Van. Das letzte Springen in Oslo war das erste offizielle Springen im Rahmen einer saisonalen Serie, welches auf einer Großschanze stattfand: dem berühmten Holmenkollen. Auch hier bestand kein Zweifel an Anette Sagens Klasse.

      Sie sprang mit 128 Metern im ersten Durchgang auf die Hillsize-Marke und legte im zweiten Durchgang 122 Meter nach und war somit die Einzige, die in beiden Durchgängen den K-Punkt von 115 Metern übersprang. Ihr Vorsprung betrug deutliche 50 Punkte auf die Zweitplatzierte Lindsey Van (114 und 106 Meter). Dritte wurde Jessica Jerome aus den USA, die 106 und 102 Meter sprang. Izumi Yamada wurde als Fünfte beste Japanerin (106 und 98 Meter); Maja Vtič mit 101,5 und 102,5 Metern als Sechste beste Slowenin.

      Dahinter landete die beste Österreicherin, Daniela Iraschko, mit 105 und 97 Metern auf dem siebten Rang. Eva Ganster wurde zum Abschied mit 97 und 94 Metern noch einmal gute Achte.

      Sie beendete nach diesem Springen ihre sportliche Laufbahn. Mit Eva Ganster trat zudem die Frau zurück, die als Erste überhaupt einen Flug auf einer Skiflugschanze absolviert hat. Sie darf ohne jeden Zweifel als Pionierin der Sportart Damen-Skispringen bezeichnet werden. Somit waren die beiden Töchter der Hauptaktivisten Dr. Edgar Ganster und Hans-Georg Schmidt nicht mehr aktiv.

      Insgesamt zwölf Springen waren nun ausschlaggebend für die Gesamtwertung der COC-Serie. Anette Sagen nahm an elf von ihnen teil und belegte lediglich zweimal nicht(!) den ersten Rang. Folgerichtig ging der Gesamtsieg mit einer Punktzahl von 1020 in ihre Hände. Rang zwei belegte die konstant auf dem Podium anzutreffende Lindsey Van aus den USA mit 740 Punkten. Den dritten Platz sicherte sich die Österreicherin Daniela Iraschko mit 620; auch dadurch, dass sie die beiden Sommerspringen in Park City gewann. Auf Rang vier befand sich Line Jahr (567 Punkte) vor Jessica Jerome (525).

      Ulrike Gräßler fand sich am Ende als beste Deutsche auf Position sechs wieder mit einer Punktzahl von 519. Mit Juliane Seyfarth (292 Punkte) auf dem zehnten Platz landete noch eine zweite deutsche Springerin in den Top 10. Vor ihr landete mit Alissa Johnson (304) die dritte Amerikanerin unter den besten Zehn. Diese werden von den beiden konstanten Sloweninnen


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