Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt (Band 1). Erhard Heckmann

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Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt (Band 1) - Erhard Heckmann


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Association) 31 Provinzbahnen, und die fünf Klassiks wurden nach englischem Vorbild zu Hanshin (1000 Guineas; Oaks, St. Ledger), Nakayama (2000 Guineas) und Tokio (Derby) gelaufen. Die Mitteldistanz wurde betont, doch kamen auch einige längere Rennen und der Hindernissport ins Jahres-Programm.

      1978 erreichte die tägliche Zuschauerzahl bei JRA-Meetings durchschnittliche 41.563 Personen, die etwa umgerechnet 8 Millionen Pfund durch den Toto schickten. Vier Jahre früher lag jene Besucherquote zwar noch um 22% höher, doch die Wettumsätze waren dennoch gestiegen. Auch die Rennpreise waren schon hoch, denn jedes der 4.560 Pferde, die 1978 auf den JRA-Bahnen starteten, konnte im Durchschnitt 15.000 Pfund gewinnen. In England standen im gleichen Jahr für jedes auf der Flachen gestartete Pferd nur 1.225 Pfund zur Verfügung.

      Gruppen-Rennen, wie auch etwa 80% der übrigen großen Prüfungen, waren in Japan über einen längeren Zeitraum nur „vor Ort“ trainierten Pferden offen, sodass die Rennergebnisse nicht den wahren Stand der Zucht widerspiegelten. Gleichzeitig führten die hohen Preisgelder in den 1960’ern zu Überproduktion, die erst in den späten 1970er Jahren zurückging.

      1981 wurde der Japan Cup über 2.400 Meter Grasbahn eingeführt, doch war dieser zunächst nur Pferden aus Japan, USA, Australien, Kanada, Neuseeland und Indien offen, und der erste Sieg ging durch die Stute Mairzy Doates (1976; Nodouble) unter Cash Asmussen in die USA, während die Platzierten Frost King und Very One Kanada und die USA vertraten. Die Siegerin selbst war ein 8.000$-Fohlen zu Keeneland-November, vertrat in der Heimat Grade II-Format und gewann von 32 Starts elf.

      Ab 1982 wurde das Altersgewichtsrennen für alle Pferde geöffnet, und ehe Japans Katsuragi Ace 1984 der erste einheimische Sieger wurde, dem zwölf Monate später Symboly Rudolf folgte, gingen die Siege dieses Einladungs-Rennens 1982 durch den Mahmoud-Urenkel Half Iced (1979) in die Staaten, und ein Jahr später nahm es die Guillaume Tell-Tochter Stanerra (1978) mit nach Irland. 1995 trug sich auch der deutsche Derbysieger Lando (1990; Acatenango) in diese Siegerliste ein, als er das Rennen unter dem Südafrikaner Michael Roberts (1992 Jockey Champion in GB) für Trainer Heinz Jentzsch und das Gestüt Haus Ittlingen gewann. Und 2016, als Kitasan Black unter dem 47-jährigen Idol Yutaka Take vor 100.000 Zuschauern locker gewann, kam keiner der drei Ausländer auch nur in seine Nähe.

      1952 begannen die Galopprennen global zu werden, als das erste Washington DC International als Einladungsrennen geschaffen wurde, und neben Pferden wie dem deutschen Niederländer, reisten sogar in den Zeiten des „Kalten Krieges“ die Russen mit ihren besten Vertretern an. Ab etwa 1994 verloren diese „kostenlosen“ Einladungsrennen aber an Glanz. Das Washington DC wurde in jenem Jahr sogar letztmals gelaufen, weil es mit den Breeders Cup-Rennen nicht mehr mithalten konnte, und wer heute beispielsweise zum „Dubai Carnival“ reist, muss inzwischen die Kosten ebenfalls selbst zahlen. Der Japan Cup zeigt sich aber nicht nur weiterhin sehr großzügig, sondern legte nochmals nach, um weiterhin Top-Ausländer zu animieren, die in letzter Zeit nicht mehr unbedingt anreisten. Daher griffen die Veranstalter nochmals tief in die Tasche: Insgesamt gab es im Japan Cup 6.480.000.000 Yen, etwa 5,4 Millionen US-Dollar an Rennpreisen, wobei auch der Zehnte im Ziel noch reichlich 46.000 Euro erhält. Sofern der 2016 Sieger vorher eins von mehreren festgelegten Spitzenrennen in der Welt gewonnen hat (Dubai World Cup, Sheema Classic, Englische, Französische und Irische Derby), erhielt er zusätzlich zu etwa 2,3 Millionen Siegpreis ein Million US-Dollar Bonus. Ähnliches gilt auch für den Zweiten bis Vierten im Ziel, die dann zusätzliche 400.000; 250.000 bzw. 100.000 US-Dollar erhalten, wenn sie eins der übrigen vorgeschriebenen Rennen gewonnen haben. Für den Dritten sind dabei auch der „Arc de Triomphe“ und der Große Preis von Baden-Baden mit aufgeführt. Bei diesem Einladungsrennen werden aber nicht nur die Spesen für den Vierbeiner übernommen, sondern auch Besitzer, Trainer und Jockey erhalten jeweils für zwei Personen Business-Flugtickets und fünf Tage in Tokios Ritz-Carlton als „Hospitality“. Vor diesen großzügigen Annehmlichkeiten und sonstigen Extras muss der vierbeinige Kandidat aber erst einmal eingeladen werden, denn welchen Crack die Japaner gern am Start hätten, das entscheiden sie bei einem „Einladungsrennen“ natürlich selbst.

      Zu diesen AUTUMN INTERNATIONALEN RENNEN zählen aber auch noch drei weitere, die jedoch nicht den extravaganten Status „Einladung“ besitzen und an anderen Tagen und Orten gelaufen werden, doch offerieren alle drei ebenfalls zusätzliche Boni für die jeweils ersten drei im Ziel einkommenden Pferde, die für 2016 mit 700.000, 280.000 und 175.000 US-Dollar beziffert waren. Während der Japan Cup 2016 auf Tokios Linkskurs über 2.400 Meter am 27. November anstand, werden die Queen Elizabeth II Stakes (1,7 Millionen US$; 2.200 m) und die Mile Championship (1.850.000 US$) über Kiotos Rechtskurs am 13. und 20. November gelaufen. Den Schlusspunkt setzt der Champions Cup (1.749.000 US$) jeweils Anfang Dezember zu Chukyo, dessen 1.800 Meter allerdings über einen Dirt-Linkskurs führen, statt über Gras.

      Gewettet wird in Japan auch ganz erheblich, und die letzte ganz große Entscheidung des Jahres bringt weltweit den höchsten Umsatz, während der „Arc de Triomphe“ von den ausländischen Rennen das erste war, das bewettet werden konnte. 2016 setzten die Japaner für dieses Pariser Highlight umgerechnet 36,7 Millionen Euro um, und das war mehr, als der gesamte Tagesumsatz zu Chantilly. Auf heimische Rennen wetten die Japaner aber noch ganz andere Summen! So wurden am gleichen Tag, an dem in Paris das wichtigste Rennen der Welt gelaufen wurde, zu Nakayama auch die Sprint Stakes (Gruppe I) entschieden, für die mit umgerechnet 111 Millionen Euro etwa das Dreifache wie zu Paris durch die Wettkassen floss.

      Der Rennsport in Singapur und Malaysia wurde 1802 während der Kolonialzeit durch die Briten etabliert, und der „Singapore Sporting Club“ – 1924 in Singapore Turf Club umbenannt – wurde am 4.10.1842 als erster ins Leben gerufen. Die Clubs in Malaysia, die 2016 etwa 800 bis 900 Pferde im Training hatten, formierten sich erst später. Den Anfang machte 1864 der Penang Turf Club, und 1886 bzw. 1896 folgten die Turf Clubs zu Perak (Ipoh) und Selangor, der zu Kuala Lumpur veranstaltete. Seine alte Rennbahn befand sich dort, wo sich heute die Petrona Towers gewaltig in den Himmel recken, während der neue Kurs 1988 zu Sungei Besi, etwa 17 Kilometer weiter entfernt, einen Neuanfang startete. Hier werden jährlich etwa 30 Renntage angeboten, die auch die wichtigen „Triple Crown-Rennen“ beinhalten, die dem Gesamtsieger zusätzliche 500.000 MYR (Malaysian Ringgit) in Aussicht stellen. Zu Singapur öffneten sich im März 2000 ebenfalls die Tore zu einer neuen, modernen Anlage, dem „Kranji Racecourse“, der die alte Bahn zu Bukit Timah ersetzte. Die wichtigsten internationalen Rennen, die hier gelaufen werden sind der Singapore Airlines International Cup, über 1.200 Meter um 3.000.000 Singapur Dollars (SGD), und der ebenfalls im Mai anstehende KrisFlyer International Sprint Cup (1.400 m; 1 Mio. SGD). Der im Februar zu laufende CECF-Singapore Cup (1.800 m; 3.050.000 SGD), das Singapore Derby im July (2.000 m; Vierjährige; 1.150.000 SGD und der Longines Gold Cup, ein Handicap im November (1.350.000 SGD) sind weitere Hochkaräter neben Rennen wie dem Lion City Cup (April), den Singapore Guineas (May), der Patron’s Bowl (Juni) und der im Oktober anstehenden Panasonic Mile und des Ruffles Cups, die 2015 alle mit einer halben Million an Preisgeld ausgeschrieben waren.

      Für die wichtigsten Rennen auf den Malaysia-Bahnen sind der Selangor- und der Penang Turf Club zuständig. Ersterer hat zu Kuala Lumpur mit dem Pilar Emas Sultan Selangor (2.000 m; Juni) eine 500.000 MYR-Prüfung auf dem Programm wie der andere Club einen Monat später mit der Sprint Trophy über 1.400 Meter. Mit jeweils 350.000 dotiert sind auch die Selangor Tunku Gold Cup (1.200 m; Februar), Selangor Cup (1.600 m; April) und der Penang Gold Cup (2.000 m) im Dezember. Der Coronation Cup (1.600 m; November) und das Perak Derby (2.400 m; April) gelten derzeit mit 300.000 und 250.000 MYR als die „teuersten“ Rennen des Perak Turf Clubs.

      Die Dachorganisation für Singapur und Malaysia ist die Malayen Racing Association (MRA), die den Rennsport für beide Länder reguliert und koordiniert. Ihr Vorläufer war die 1896 gegründete SRA (Straits Racing Association), die 1961 in MRA umfirmierte. Zum Vorstand gehören je drei Vertreter der drei malaysischen Clubs und vier Vertreter aus Singapur, wobei dieses Komitee jährlich bestätigt werden muss. Der erste Penang Gold Cup wurde 1921, der zu Singapore drei Jahre später gelaufen. 1926 bezog der Perak Turf Club sein heutiges Quartier zu Ipoh, während der Singapore Turf Club 1933 nach Bukit Tima umzog. Sechs Jahre später etablierte sich der Penang TC in Batu Gantong und schrieb auch seinen ersten Selangor Gold Cup aus. 1961 wurde das Wetten auf allen vier Bahnen erlaubt, doch


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