Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook. Steffen Guido Fleischhauer

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Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook - Steffen Guido Fleischhauer


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Haarkranz der Früchte dient als Flugschirm zur Verbreitung.

      Der Fruchtstand ist die typische Pusteblume.

      Die Wurzel ist fleischig und weiß.

      1 Die Stängel wachsen aufrecht, sie sind einköpfig und hohl.

      2 Alle Blätter wachsen in einer grundständigen Rosette.

      3 Das Blatt ist vom Rand her in mehr oder weniger tiefe Lappen geteilt.

      4 Die Blütenkörbe werden von zweireihigen Blütenhüllen eingefasst.

      5 Die innere Blütenhülle fasst den Blütenkorb zylindrisch ein (a), die äußere ist als Kranz zurückgeschlagen (b).

      6 Alle Blüten sind zungenförmig und gelb.

      7 Der Fruchtstand ist kugelförmig (Pusteblume).

      8 Die Früchte haben einen langen Schnabel (a) und darüber einen weißen Haarkranz (b).

      Äcker, Gärten und Weinberge

      Acker-Gauchheil

      Gegen Spreißel und Pilze

Anagallis arvensiseinjährig | 0,3 m | Juni bis Oktober | rot, selten blau oder rosa

      Standort

      Der Acker-Gauchheil besiedelt nährstoffreiche Böden in Weinbergen und Gärten sowie auf Äckern und Schuttplätzen.

      Inhaltsstoffe

      Saponine, organische Säuren (Ascorbinsäure), Phytosterole (β-Sitosterol, Stigmasterol), Phenolsäuren (Kaffeesäure, Cumarsäure, Ferulasäure, Sinapinsäure), Gerbstoffe, Flavonoide (Quercetin, Kämpferol, Rutosid), Curcubitacine (Avenin, Cucurbitacin)

      Zu verwendender Pflanzenteil

      Die Wurzel wird auch bei äußerlicher Anwendung nicht verwendet, da sie das sehr giftige Cyclamin enthält.

      Sammelzeit

      Juni bis August

      Heilwirkung

      Wie alle Primelgewächse, die sowohl Saponine als auch Cucurbitacine enthalten, ist der Gauchheil giftig, gleichzeitig aber auch eine Heilpflanze für Hauterkrankungen verschiedenster Ursache. Als Waschung und in Gelzubereitungen wirkt er entzündungshemmend, antibakteriell, juckreiz- und leicht schmerzlindernd bei unspezifischen trockenen oder nässenden Hautausschlägen und stark juckenden Neurodermitis-Schüben vor allem an Handflächen, Fingern und Handrücken. Bei Hautpilzbefall gehört der Gauchheil durch seine starke antimykotische Wirkung auf die beiden häufigsten Erreger, Faden- und Hefepilze, zu den wirksamsten Heilpflanzen.

      Die Gauchheilsaponine haben einen antiviralen Effekt und verhindern die Vermehrung von Herpes-simplex-Viren bei lokalisiertem Bläschenausschlag an Wangen und Stirn; sie wirken aufgrund ihres hohen Gehalts bei äußerlicher Aufbringung stark hauterweichend. Spreißel und auch in tiefere Hautschichten eingedrungene Dornen oder Splitter gleiten nach einer für 1 bis 3 Stunden aufgelegten stark getränkten Kompresse meist von selbst aus der Haut.

      Gegenanzeigen

      Aufgrund ihrer Giftigkeit darf die Pflanze ohne therapeutische Begleitung nicht innerlich verwendet werden; bei bekannter Allergie auf Primelgewächse darf Gauchheil auch äußerlich nicht angewendet werden.

      Verwendung in der Hausapotheke

      Zur Bereitung von Kompressen als Zugmittel, Salben und Hautgels wird Gauchheil als alkoholische Tinktur angesetzt, wässrige Pflanzenauszüge zeigten in Studien nur eine sehr geringe Wirkung. Für Waschungen wird Gauchheiltinktur 1:2 mit kaltem oder leicht angewärmtem Wasser vemischt, wobei volksheilkundlich speziell bei Hautkrankheiten Wasser aus Heilquellen bevorzugt wird.

      Rezept: Schnelles Gauchheil-Hautgel

      20g Hauswurzblätter (Sempervivum tectorum, Gärtnerei)

      20 Tropfen Acker-Gauchheil, Urtinktur

      Die Hauswurzblätter pürieren, wenn es kleine Blätter sind, ansonsten der Länge nach aufschneiden und das im Inneren befindliche Gel herausschaben. Die Acker-Gauchheil-Urtinktur hinzufügen und vermischen. Das Gel ist im Kühlschrank 3 Tage haltbar.

      Quellen

      Ali-Shtayeh/Abu Ghdeib 1999, Amoros et al. 1987, Cavero et al. 2013, Hänsel et al. 2013a, Kaushik et al. 2015, López et al. 2011, Wink 2009

      Die Blüte hat fünf behaarte Staubblätter im Zentrum.

      Die Anordnung der Blätter bildet von oben gesehen ein Kreuz.

      Es gibt auch blau blühende Exemplare.

      Die Blätter haben an der Unterseite rostfarbene Punkte.

      Der Stängel ist stark vierkantig.

      Die Fruchtkapsel ist rundlich.

      Die Blütenstiele sind länger als die Blätter.

      1 Der vierkantige Stängel ist anfänglich behaart.

      2 Die Blätter sind kreuzweise gegenständig und sitzend am Stängel angeordnet.

      3 Das eiförmige, ganzrandige und punktierte Blatt wird nur bis 2 cm lang.

      4 Die Blütenstiele entspringen den Blattachseln und überragen die Blätter.

      5 Der Kelch endet in 5 schmalen, zugespitzten Zipfeln.

      6 Die Blütenkrone spaltet sich in 5 blaue oder rote, am Rande bewimperte Lappen.

      7 Die 5 Staubblätter sind behaart.

      8 Die Fruchtkapsel ist lang gestielt, ihr Stiel zurückgebogen.

      Gewöhnliches Hirtentäschel

      Blutstiller für alle Lebenslagen

Capsella bursa-pastoriseinjährig | 0,5 m | Januar bis Dezember | weiß

      Standort

      Das Hirtentäschel bevorzugt nährstoffreiche Standorte in Äckern und Gärten sowie an Wegen und Schuttplätzen.

      Inhaltsstoffe

      Flavonoide (Kämpferol, Luteolin, Quercetin), organische Säuren (Vanillinsäure, Fumarsäure),


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