Tabu Wenn Liebe nicht sein darf. Ute Dombrowski

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Tabu Wenn Liebe nicht sein darf - Ute Dombrowski


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      „Danke, dass ich hier sein durfte.“

      „Ich bin froh, dass alles so gut geklappt hat. Aber einen Moment lang war mir ganz schlecht.“

      Nick schüttelte den Kopf und strich über Katjas Hand. Er fühlte sich gut, kam sich erwachsen vor und freute sich auf den Abend und die Nacht. Katjas Herz klopfte wild, es wurde erst wieder ruhig, als Nick gegangen war. Sie hatten vereinbart, dass er am Auto warten würde. Sie lief noch einmal in den Keller, wo sie ihre Kunst-Sachen einräumte und verabschiedete sich im Lehrerzimmer von Lena. Von Robert Beier war weit und breit nichts zu sehen.

      Auf dem Weg zum Parkplatz sah sie Nick auf der Tischtennisplatte sitzen. Sie fragte, warum er nicht am Auto war, aber er nickte nur in die Richtung. Katja sah, dass Robert Beier mit einer roten Rose an ihrer Beifahrertür lehnte.

      „Oh nein, was will der denn schon wieder? Hat er dich gesehen?“

      „Ich glaube nicht, ich bin direkt hier stehengeblieben, als ich ihn dort sah. Er lauert dir ja regelrecht auf. Am liebsten würde ich ihm eine reinhauen.“

      „So weit kommt es noch. Halte dich bitte zurück, ich kläre das.“

      Katja war wütend: auf Robert, weil er so penetrant war und auf Nick, weil er manchmal so unbedacht redete und auf sich selbst, weil sie sich und Nick in diese unmögliche Lage gebracht hatte. Am liebsten hätte sie alles ungeschehen gemacht, aber das war unmöglich. Mit dieser Wut im Bauch ging sie auf Robert zu, der sich nun grinsend zu ihr wendete und ihr die Rose entgegenhielt.

      „Katja, je abweisender du bist, umso mehr macht mich das an. Ich habe immer noch jede Frau bekommen, die ich wollte. Für heute nimm die schöne Rose. Die soll dich am Wochenende an mich erinnern.“

      Katja nahm die Rose und grinste nun ihrerseits. Dann brach sie den Stiel in der Mitte durch und riss die Blüte ab, ehe sie alles vor Robert auf den Boden fallen ließ.

      „Ich spreche jetzt mal ganz langsam, weil du anscheinend auf der Leitung stehst: Ich will nichts von dir und es wäre besser, wenn du aus meinem Leben verschwindest. Du bist der Letzte, mit dem ich mich verabreden möchte.“

      Statt sich aufzuregen und zu schimpfen sagte Robert mit einem unergründlichen Lächeln: „Ich liebe Frauen, die wild sind und widerspenstig. Eines Tages wirst du mich wollen. Du wirst mich anbetteln, mit dir auszugehen. Ich kann warten, meine Liebe. Hab ein schönes Wochenende.“

      Damit drehte er sich um und stieg in sein rotes Cabrio. Katja war immer noch zornig, als Nick zu ihr herüberkam.

      „Was für ein Arsch!“, schimpfte sie. „Der bringt es fertig und verfolgt mich. Wenn er das mit uns herausfindet, bin ich erledigt. Ich setzte dich zuhause ab. Wir sehen uns ja heute Abend.“

      Nick wagte nicht, irgendetwas zu sagen, also setzte er sich still auf den Beifahrersitz und stieg brav zuhause aus. Da er Katja vor der Haustür nicht küssen konnte, legte er eine Hand auf ihr Knie.

      „Bis heute Abend. Ich liebe dich.“

      Katja fuhr heim und dachte an Nick, Bea und Robert. Alles war schrecklich und wie so oft in den letzten Tagen war sie voller Zweifel und Verwirrung. Konnte das noch lange gutgehen?

      Am Abend bei Bea vermied sie den Blickkontakt mit Nick. Erst, als er sie aufforderte, mit nach oben in sein Zimmer zu kommen, sah sie ihn erschrocken an.

      „Warum das denn?“

      „Ich will dir zeigen, was ich für meine Mutter zum Geburtstag habe, also komm mit. Mama, Papa, ihr bleibt hier!“

      Oben angekommen schloss Nick die Tür und zog Katja an sich, die sich zuerst dagegen sträubte.

      „Bitte hör auf! Wir können doch nicht … hier im Haus … deine Eltern …“

      Dann verschloss Nick ihren Mund mit einem Kuss. Nachdem er Katja wieder losgelassen hatte, öffnete er den Schrank und nahm ein Bild heraus, das einen wunderbaren Sonnenuntergang zeigte.

      „Wie findest du es?“

      Katja staunte, denn das Bild, das er anscheinend selbst gemalt hatte, war wirklich gelungen. Sie lobte ihn dafür und Nick fühlte sich stolz und zufrieden.

      „Ich freue mich auf später. Wenn wir mit dem Essen fertig sind, mache ich mich auf den Weg zu meiner Freundin. Du unterhältst dich noch ein bisschen mit meinen Eltern und kommst schnell nach. In Ordnung?“

      „Nick, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich schäme mich jetzt schon in Grund und Boden, wie ich hier deine Eltern hintergehe, die meine besten Freunde sind.“

      Als sie seinen traurigen und enttäuschten Blick sah, lenkte sie ein und versprach schnell nachzukommen. Da konnte auch Nick wieder lachen und küsste sie noch einmal, ehe sie wieder ins Wohnzimmer gingen.

      „Was hat er denn ausgefressen?“, fragte Bernd.

      „Nichts, ich habe nur ein wirklich schönes Geschenk für Bea gesehen. Du wirst dich sehr freuen. Nick hat mir gesagt, dass er ein paar Schwierigkeiten hat, weil ihm einige Themen in der neuen Schule fehlen. Vielleicht sollte ich ihm ein bisschen helfen.“

      In dem Augenblick, wo Katja es ausgesprochen hatte, tat es ihr schon leid. Niemals wieder würde sie sich mit Bea und Bernd unbefangen unterhalten können. Am liebsten wäre sie weggelaufen und hätte geheult, aber nun machte sie gute Miene zum bösen Spiel, als Bea erfreut nickte.

      „Das wäre lieb von dir, aber nur, wenn du es zeitlich einplanen kannst. Ich will auf keinen Fall, dass dir Nick zur Last fällt.“

      Der schüttelte den Kopf und freute sich, dass Katja von selbst mit dem Thema begonnen hatte. Überglücklich verabschiedete er sich von Katja und seinen Eltern und machte sich auf den Weg zu seiner Freundin. Katja hatte ihm oben den Schlüssel gegeben und kam eine Stunde später auch zu Hause an. Sie liebten sich und schliefen eng umschlungen ein.

      *

      Die nächsten Wochen vergingen schleppend. Zu Weihnachten sahen sich Katja und Nick nur einmal, als Bea ihre Freundin zum Kaffeetrinken eingeladen hatte. Bea erzählte munter von Weihnachten und Silvester, wo sie mit Bernd schön ausgehen wollte.

      „Nick will den Jahreswechsel mit seiner Freundin feiern. Ich bin erstaunt, dass sie immer noch zusammen sind. So eine Liebelei in der Schule ist ja meist schnell vorbei. Es scheint eine ernste Sache zu sein, aber es ärgert mich schon, dass ich nicht weiß, wer sie ist.“

      Katja war blass geworden und schwieg mit schlechtem Gewissen. Was sollte Sie dazu sagen? Die beiden hatten letztes Wochenende geplant, die Silvesternacht zusammen zu verbringen.

      „Er ist schon fast erwachsen. Vertraust du ihm denn nicht?“

      „Ach Katja, das tue ich, aber sonst haben wir auch immer über alles geredet. Es tut mir schon ein bisschen weh. Du hast recht, er wird erwachsen. Ich wünsche mir immer, dass er mein kleiner Junge bleibt, aber andererseits bin ich auch stolz, wie selbständig und groß er schon geworden ist. Ich hoffe nur, dass diese Freundin nicht zu alt ist.“

      Katja war zusammengezuckt und fühlte sich elend. Sie wusste, dass sie nicht mit Nick zusammenbleiben durfte, wenn das hier nicht in einer Katastrophe enden sollte. Innerlich zerrissen überlegte sie, wie sie das alles beenden konnte, ohne ihm wehzutun.

      „Was machst du denn an Silvester? Willst du nicht mit uns kommen?“, hörte sie Bea fragen.

      „Ich besuche meine Kollegin. Tut mir leid, aber das kann ich nicht absagen. Ich mach mich dann auch mal auf den Heimweg. Diese viele Esserei zur Weihnachtszeit ist furchtbar, ich habe schon Bauchweh.“

      Katja wollte nur noch raus aus dem Haus von Bea, deren Vertrauen sie mit Füßen trat. Nick hatte dem Gespräch auf der Treppe gelauscht und kam nun herunter, um sich zu verabschieden. Er küsste Katja auf die Wange und Bea grinste.

      „Wenn das deine Freundin sieht.“

      „Ach


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