Wissensmix. M. Fernholz

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Wissensmix - M. Fernholz


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hier geringer ist als auf dem Erdboden.

       Das Jetzt dauert 2,7 Sekunden

      So ziemlich exakt 2,7 Sekunden ist die Zeitspanne, welche wir bewusst als Gegenwart empfinden. Der Grund dafür ist, so meinen Chronopsychologen, dass unser Gehirn nur für diese Dauer ein einziges Gedankendetail fixieren kann. Danach wird eine weitere Information benötigt, um jenes Detail weiterzudenken, wodurch das ursprüngliche Einzeldetail zur Vergangenheit wird. Doch mit Hilfe von Meditationstechniken lässt sich die Gegenwart erheblich hinauszögern – Mönche haben es geschafft, das Jetzt auf fünf Minuten auszuweiten.

       Bleibt die Zeit eines Tages stehen?

      Noch herrscht Uneinigkeit unter den Wissenschaftlern, wenn es darum geht, wie und ob überhaupt das Ende des Universums ausfallen wird. Was die Zeit betrifft, besteht die Möglichkeit, dass sie sogar stillstehen wird, obwohl das Universum noch immer existiert. Physiker meinen nämlich: Sobald der Raum auf den absoluten Nullpunkt abkühlt, endet auch jegliche Bewegung, ohne die Zeit nicht mehr messbar ist. Zwar existiert sie physikalisch und theoretisch gesehen noch, aber es macht keinen Sinn, über sie nachzudenken.

      Vermutlich verlangsamt sich die Zeit seit dem Urknall sogar stetig, wie spanische Wissenschaftler annehmen. Die Vermutung begründen sie damit, dass die enorme Ausdehnung des Universums nur eine vom Menschen wahrgenommene Illusion sei, die eben durch die Verlangsamung der Zeit hervorgerufen wird.

       Kann Zeit rückwärts laufen?

      Physiker schließen nicht aus, dass die Zeit auch umgekehrt verlaufen kann, denn es gibt kein Naturgesetz, welches festschreibt, dass die zeitliche Abfolge ausschließlich von der Vergangenheit ins Kommende führen muss. Selbst in unserem Universum könnte es bereits Regionen geben, in denen die Zeit rückwärts läuft – die Story des Films "Der seltsame Fall des Benjamin Button" ist daher gar nicht so abwegig.

       Wie lange es Menschen geben wird

      Wissenschaftler haben errechnet, dass die durchschnittliche Lebensspanne einer Spezies rund vier Millionen Jahre andauert. Sofern sich die Menschheit nicht selbst vernichtet oder durch höhere Gewalt zerstört wird, steht ihr noch ein langer Erhalt bevor – denn der Homo sapiens existiert erst seit 160.000 Jahren.

      Gangs – kriminelle Banden

       Sie haben ihre eigenen Erkennungsmerkmale, Territorien und Hierarchien - kriminelle Banden. Zumeist in Großstädten aufhaltend, beeinflusst eine Gang rund 6.000 Menschen.

      Eine Gang ist ein Zusammenschluss aus mehreren Mitgliedern, die einen oder auch mehrere Anführer haben. Das Handeln einer kriminellen Bande beruht auf Machtanspruch, weshalb sie ein Revier für sich beanspruchen, in dem sie nicht nur Drogendeals organisieren, sondern ebenso Menschen erpressen und von zumeist Ladenbesitzern Schutzgeld verlangen. Weigern sich entsprechende Personen, droht Körperverletzung, die in den meisten Fällen von einer brutalen Vorgehensweise geprägt ist. Aus Angst gehen viele Betroffene gar nicht erst zur Polizei, denn sie wissen, dass dies schwerwiegende Folgen für sie haben wird. Auch Kinder und Jugendliche, die Opfer einer Gang sind, schließen sich anschließend oft einer konkurrierenden Bande an, um ein Gefühl der Sicherheit zu bekommen, anstatt ihre Sorgen den Eltern mitzuteilen. Oft haben Opfer oder orientierungslose Kids aber auch erst gar keinen familiären oder generell sozialen Rückhalt, was sie folglich veranlasst, Schutz in derart kriminellen Banden zu suchen.

       Territorium und rivalisierende Gangs

      Einen revierlosen Bereich gibt es in Großstädten nicht – ein Territorium beginnt dort, wo jenes der gegnerischen Gangs endet. Je nachdem wie viele Mitglieder eine Gang hat, wirkt sich das auf die Größe des kontrollierten Territoriums aus. Reviere sind durch unsichtbare Grenzen festgelegt – markiert werden sie vorrangig durch Graffiti, die den Namen oder ein bestimmtes Erkennungsmerkmal der jeweiligen Gang anzeigen. Sobald ein solches Graffiti von einer rivalisierenden Bande übersprüht wird – Crossing genannt –, droht Krieg. In manchen Gegenden steht auf ein derartiges Vergehen sogar die Todesstrafe, da in solch einem Falle gleich zwei Gesetze gebrochen werden – zum einen das Betreten des feindlichen Territoriums und zum anderen das symbolische Aberkennen jenes Gebietes.

      Bekannt als Rachefeldzug in amerikanischen Großstädten sind die sogenannten Drive-by Shootings. Mit dem Fahrzeug dringen die Gang-Mitglieder dabei ins gegnerische Territorium ein und erschießen ihre Feinde im Vorbeifahren.

      In Los Angeles sind 60 Prozent der Morde allein auf die Taten von Banden zurückzuführen. Die Polizei hat in den meisten Fällen keine Chance, um gegen die insgesamt 400 Gangs mit ihren insgesamt 40.000 Mitgliedern vorzugehen – nur 350 Beamte bilden eine Anti-Gang-Spezialeinheit.

       Hierarchie von kriminellen Banden

      Viele Gangs, deren Anführer fast täglich wechseln, haben eher eine lose Struktur und bestehen meistens aus nur 20 Mitgliedern. Aufstiegsmöglichkeiten erlangt ein Banden-Mitglied vorrangig durch das Verprügeln ihrer Opfer, wobei dies dann durch Aufnahmen mit dem Handy dokumentiert wird. Mit solch einer Aktion, die als "Handy-Slapping" bekannt ist, wollen entsprechende Jugendliche Anerkennung gegenüber älteren Gang-Mitgliedern erlangen.

      Ganz anders verhält es sich bei den organisierten Gangs. Diese haben in der Regel mehr als 100 Mitglieder und kontrollieren ganze Stadtteile. An oberster Stelle stehen die Original-Gangster (O.G.) als Gründer der kriminellen Bande. Sie sind über 25 Jahre alt, geben die Grobrichtung vor und halten somit die Fäden in der Hand. Ihnen sind die Hardcore-Gangster unterstellt, welche einen rund 10-prozentigen Mitgliedsanteil ausmachen und dafür verantwortlich sind, die Aufträge und Einnahmen zu verteilen. Ihnen folgen dann die Working-Gangster, deren Hauptaufgabe es ist, Diebstähle und Drogendeals durchzuführen. Die elf- bis dreizehnjährigen Wanna-Bes sind bei Treffen der Gangs dabei, jedoch noch nicht als Mitglied aufgenommen – sie müssen sich erst beweisen und werden zumeist als Wachposten bei Drogendeals wie auch anderen kriminellen Aktionen eingesetzt. Dann gibt es noch die Residents, welche zwar mit den Gangs aufgewachsen sind, sich aber für ein nichtkriminelles Leben entschieden haben. Von den Gangs werden sie respektiert und innerhalb des Territoriums geschützt.

       Interne Hauptregeln der Gangs

       Sprich kein Mitglied mit seinem bürgerlichen Namen an!

       Trage immer eine Waffe!

       Gehe niemals allein zu einem Treffen mit dem Feind!

      Ein ungeschriebenes Gesetz:

       Verrate niemals deine Gang. Und wenn doch – dann schreibe dein Testament und verstecke deine Familie!

       Die gefährlichsten Gangs

       PCC Gang

      Die krimminelle Bande Primeiro Comando da Capital in Sao Paulo ist die gefürchtetste in Brasilien. Sie besitzt eigenständige Drogenkartelle, besteht aus 6.000 Mitgliedern und hat 150.000 Sympathisanten.

       Mara Salvatrucha

      Mit ihren Haupteinsatzgebieten von der Westküste der USA bis hin nach Lateinamerika, ist sie mit 100.000 Mitgliedern die größte Gang der Welt. Weiterhin verfügt sie über ein weltweites Netzwerk an Kontaktpersonen.

       Bloods

      Die Blood Alliance aus den USA zählt 15.000 Mitglieder, deren Geschäftsfelder Raub, Drogenhandel und Mord sind. Erkennungsmerkmal sind zumeist rote Halstücher, womit sie ihre Blutrünstigkeit verdeutlichen.


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