Das FBI gegen die Macht des Gebets I. George Curtisius
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Die Techniker der Banken machten noch den Versuch, dass sie von der Beleuchtung der Räume den vorhandenen elektrischen Strom mit einem Kabel zu einem und sogar mehreren Computern leiteten. Aber auch dieser elektrische Strom wurde von den Computern nicht angenommen. Es schien, als ob die Computer Intelligenz besäßen und den angelieferten elektrischen Strom angewidert und beleidigt nicht akzeptierten.
Keiner der Techniker in den Banken der Wallstreet und keiner der Techniker in den Telekom-Unternehmen für Mobilfunk und Festnetz konnte eine Erklärung dafür finden, warum die Funkzellen, die Telefonverteiler und die Computer den an den Kontakten liegenden Strom nicht annahmen, ihn nicht verarbeiteten.
Besonders merkwürdig war, dass an diesem Freitag mit Ausnahme von Manhattan in allen Stadtbezirken von New York die Telefone und IT-Einrichtungen problemlos funktioniert hatten. In Manhattan arbeiteten am gesamten Freitag am Times Square und in anderen Gemeinden die Telefone und die Computer einwandfrei. Betroffen von dem Desaster war nur der finanzielle Distrikt mit dem Bankenviertel in der Wallstreet und den Börsen.
Pünktlich um 5 p.m., am Ende des normalen Arbeitstages, sprangen die Computer wieder an und alle Telefone funktionierten wieder. Es schien, als hätte eine höhere Macht in der Zeit von 10 a.m. bis 5 p.m. alle Telefone und die gesamte IT-Struktur der Wallstreet abgeschaltet.
Dieser Freitag des 25. Januar 2019 hätte in die Geschichte als der "schwarze Freitag 1/25" eingehen können. Das wurde jedoch verhindert. Da eine höhere Gewalt unwahrscheinlich war, konnte diese im Moment nicht erklärbare Abschaltung der Lebensadern der Finanzinstitute nur von Terroristen verursacht worden sein.
FBI, Department of Homeland Security und CIA wurden beauftragt, die Ursachen zu untersuchen. Die Medien-Konzerne wurden vom Bürgermeister, dem FBI und den Topmanagern der Banken verpflichtet, den zeitweiligen Ausfall der Telefone und der IT-Struktur in der Wallstreet mit einem gehäuften Auftreten elektromagnetischer Felder zu erklären. Da die Medien auf die Werbeeinnahmen der großen Konzerne angewiesen waren, hielten sie sich an die ihnen erteilte Direktive.
Dennoch sprach es sich schnell herum, dass im Finanzdistrikt für einige Stunden Ereignisse eingetreten waren, die das menschliche Wissen überstiegen. Sie wurden von den Personen, die es vor Ort miterlebt hatten, als höhere Gewalt bezeichnet.
Die späteren Berichte von FBI, Department of Homeland Security (DHS) und CIA stellten fest, dass keine Ursachen für den Ausfall der Telefone und der IT-Struktur festgestellt wurden, die auf das Wirken von Terroristen zurückzuführen waren. Als Ursache wurde eine nicht erklärbare höhere Gewalt vermutet.
Im Bericht des DHS fand sich kein Hinweis auf die Information der Annahmestelle am Times Square für Anzeigen in der New York Times. Ein Mitarbeiter an der Rezeption hatte am Freitag um 11 a.m. von einem etwa 8 Jahre alten Schüler eine Seite von einem Schulheft erhalten. Auf dieser Seite stand folgender Text: "Wenn Gott es will, stehen an der Wallstreet alle Computer still". Der Schüler hatte gesagt, er sei beauftragt worden, das Papier hier zu übergeben, weil der Text auf dem Papier wichtig sei.
Der Angestellte hatte einen Blick auf den Zettel geworfen und ihn beiseitegelegt. Er maß dem Text keine Bedeutung bei, weil in seinem Büro alle Computer funktionierten. Später hatte er den Zettel in den Papierkorb geworfen, der am Abend von der Reinigungsfirma geleert wurde.
Als der Angestellte am nächsten Tag von den Gerüchten über die Abschaltung aller Computer an der Wallstreet erfuhr, hatte er das Büro des DHS in New York angerufen und seine Geschichte erzählt. Der zuständige Sachbearbeiter des DHS hatte sich die Geschichte geduldig angehört. Er hatte ihr jedoch keine Bedeutung beigemessen, weil der Zettel auch nicht mehr existierte. Für ihn hatte es sich um den Scherz eines Schülers gehandelt, der von dem Ausfall der Computer gehört hatte.
Die Berichte der internen Revision in den Banken ergaben, dass die finanziellen Verluste des Freitags sich in der Größenordnung von 10 bis 160 Millionen Dollar bewegten. Das waren für die meisten Banken nur Peanuts. Ein einziger schlechter Börsentag konnte auch ohne Abschaltung von Computern größere Verluste verursachen.
Die Topmanager legten die Berichte zu anderen Berichten ab. Sie machten sich weiter keine Gedanken über die unerklärbaren Vorfälle. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Topmanager nicht ahnen, dass im Laufe des Jahres noch größeres Ungemach auf sie zukommen würde.
Lance Air Force Base in Arizona
Der 8. Februar 2019 war ein sonniger Wintertag. Es war 6:40 a.m.. Captain Tim Caine war mit seinem Honda Accord auf dem Wege von seinem Haus zur Lance Air Force Base. Lance ist die größte Basis der Air Force der USA. Sie liegt in der Wüste von Arizona, in der Nähe der Grenze zu New Mexico. Aus Gründen der Kostenersparnis waren vor wenigen Jahren mehrere kleinere Air Force Basen aufgelöst worden und das Pentagon hatte Lance mit modernster Technik zum Zentrum der US-Luftverteidigung ausgebaut.
Tim Caine arbeitete gern auf der Lance Air Force Base. Er hatte hier beste Flugbedingungen. Auch privat wohnte es sich günstig in der Wüste von Arizona. Bauland war billig und Arbeitskräfte arbeiteten hier zu niedrigen Löhnen. So konnte er sich in Buttenfield ein schönes Haus leisten, was er in größeren Städten nicht gekonnt hätte. Das kleine Städtchen Buttenfield, in dem er wohnte, lag vom Stützpunkt etwa 15 Meilen entfernt. Der Fluglärm war hier nur gering. Die Air Force startete ihre Übungsflüge auch in die von Buttenfield abgewandte Richtung.
Tim Caine hatte gerade um 6:50 a.m. das Eingangstor des Stützpunkts passiert. Er war an diesem Tag früher gekommen, weil um 7:15 a.m. vom General eine Versammlung der Piloten der Kampfflugzeuge angesetzt war.
Caine stellte sein Auto auf seinem Stellplatz ab. Er telefonierte noch schnell mit seiner Frau, weil er ihr noch etwas Liebevolles sagen wollte. Mitten im Gespräch brach die Verbindung zu seiner Frau ab. Er wählte erneut ihre Telefonnummer, aber sein Handy hatte plötzlich keinen Funkkontakt mehr. Etwas verwundert begab er sich in sein Büro.
Er war kaum in seinem Büro angelangt, als sein Co-Pilot Leutnant Jock mit ernstem Gesicht eintrat. Er grüßte kurz und sagte dann aufgeregt, dass ihr Kampfjet, mit dem sie später ihren Übungsflug machen wollten, defekt sei. Der Jet habe keinen Strom. Alle Armaturen würden nicht funktionieren. Caine griff zum Telefon, um die Wartungs- und Reparaturabteilung anzurufen. Doch sein Telefon funktionierte nicht. Als Caine seinen PC starten wollte, musste er feststellen, dass auch sein PC keinen Strom hatte. Auch der Versuch, das Raumlicht einzuschalten, zeigte, dass kein Strom vorhanden war.
Als Caine und Jock noch überlegten, was zu tun sei, kam der Assistent vom General hinzu und forderte alle auf, erst um 7:30 a.m. zu der Versammlung in den großen Konferenzsaal zu kommen.
Pünktlich um 7:30 a.m. hatten sich 50 Piloten der Kampfjäger im Saal versammelt. General Milton blickte sehr ernst drein. Er begrüßte kurz die versammelten Piloten. Dann sagte er, dass der Luftwaffen-Stützpunkt in einer kritischen Situation sei. Der Stützpunkt habe seit etwa 7 a.m. keinen Strom. Auch die Notstrom-Aggregate würden nicht funktionieren. Aufgrund von fehlendem Strom aber auch offenbar von magnetischen Störfeldern sei kein einziges Flugzeug startbereit.
Kein Auto würde fahren. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten mit ihrem Auto den Stützpunkt nicht erreicht, weil ihr Auto schon eine dreiviertel Meile vor dem Stützpunkt den Dienst versagt hätte. Die Einfahrt zum Stützpunkt sei von nicht fahrbereiten Autos und Lieferwagen blockiert. General Milton sagte, er sei sehr besorgt. Die Ursache für das Fehlen von Strom könne eine von der Sonne ausgestrahlte Wolke spezieller Magnetfelder sein, die jegliches Funktionieren von elektronischen Schaltkreisen verhindere.
Es könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass ein terroristischer Akt mit bisher unbekannter Qualität vorliege. Es sei im Moment sehr wichtig, dass das Pentagon informiert werde und notfalls auch der Präsident. Darüber hinaus dürfe kein anderer Mensch über diese Krise informiert werden. Es gelte ab sofort eine Nachrichtensperre.
Der General fragte dann, ob auf dem Stützpunkt ein Fahrrad verfügbar sei. Es stellte sich heraus, dass Leutnant Jock im Kofferraum seines Autos ein zerlegtes Rennfahrrad hat. Jock wurde deshalb beauftragt, mit dem Fahrrad