Raban und Röiven Rückkehr dunkler Zauberer. Norbert Wibben

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Raban und Röiven Rückkehr dunkler Zauberer - Norbert Wibben


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könnte ich es mal im Internet versuchen. – Ja, das mache ich. Falls ich etwas herausbekomme, rufe ich hier an. Also, bis heute Abend.«

      Das Meer tost laut um einen Felsvorsprung. Wellen schlagen auf große Felsbrocken, Gischt schäumt und spritzt hoch. Ein großer Steinadler schraubt sich vor einer steilen Felswand in die Höhe, um anschließend landeinwärts davonzufliegen. Er stößt einen kurzen Schrei aus. Es klingt, als wolle er den Krähen und Dohlen drohen. Sie haben ihn bis vorhin noch verfolgt und mit andauernden Angriffen von hier zu verjagen versucht. Das ist ihnen keineswegs gelungen, ist der König der Lüfte überzeugt. Er will von sich aus woanders nach Nahrung suchen.

      Das Geschrei vieler Seevögel vermischt sich mit den kurzen, rauen Schreien der schwarzen Vögel. Hier oben, an der Kante über der Felswand, an der Morgana und Oskar in das aufgewühlte Wasser hinabschauen, übertönen die Vogelschreie das Tosen des Meeres.

      Die beiden Urenkel der Dubharan wenden sich in Richtung der großen Hotelanlage hinter ihnen. Sie erblicken viele Türme und starke Mauern, die mit Wehrgängen versehen sind. Ein Hotel würde man bei Betrachtung dieser Anlage innerhalb dieser wuchtigen Steine nicht vermuten. Doch sie wissen, es ist eins. In Barans Wohnung haben sie ein Bild dieses alten Gemäuers gesehen und seinen Unterlagen entnommen, dass es einst Bearach, seinem Urgroßvater gehört hatte. Morgana hat sich auf der Suche nach Informationen über ihre Vorfahren auch die Bücher über Eila gekauft. Sie weiß daher, dass sich die Oberen der Dubharan oft in dem zentralen Turm der Burganlage getroffen haben. Einen Moment verdunkelt sich ihre Stirn. Sie versteht, dass Baran versucht hatte, seine Besitzansprüche auf Munegard, so heißt die Anlage auch noch als Hotel, vor Gericht durchzusetzen. Das ist ihm genauso wenig gelungen, wie ihr, als sie Ansprüche auf Mynyddcaer geltend zu machen versuchte. Ihr Urgroßvater würde sich vermutlich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, dass sein geliebter Landsitz jetzt ein Seniorenheim ist. Morgana versucht ihre Gedanken auf das hier und jetzt zu richten. Sie atmet bewusst ein paarmal langsam ein und aus. Dann fragt sie ihren Begleiter:

      »Das ist eine beeindruckende Anlage mit einem bedeutungsvollen, historischen Hintergrund. Hier haben viele unserer Ahnen für ihre Ideale gekämpft und sind gestorben, in der Auseinandersetzung mit den Zauberern der Sonne. Kannst du Baran nun verstehen, dass er diese Anlage zurückhaben wollte?«

      Oskar blickt sich erneut um und entgegnet:

      »Das ist wirklich phantastisch hier. – Ich vermute, die Zimmer sind mittlerweile mit großem Aufwand auf neuesten Standard gebracht worden, sonst käme sicher kein Gast hierher. Und das andauernde Gekreische der Vögel wird bestimmt durch schallisolierte Fenster ausgesperrt. – Ja. Hier könnte ich es mir auch gemütlich machen. Ich verstehe Baran.«

      »Du liebst Luxus, wie ich höre. Wenn wir endlich Zauberkräfte besitzen, werden wir uns diese Anlage und auch das Haus meines Urahnen zurückholen. Notfalls mit Gewalt. – Aber jetzt lass uns ins Hotel gehen. Vielleicht dürfen wir ja einen kleinen Rundgang unternehmen. Ich würde gerne in dem zentralen Turm das Zimmer sehen, in dem sich die fünf Oberen der Zauberer des Mondes versammelt hatten. Falls das nicht möglich ist, besuchen wir wenigstens das Restaurant, um dort etwas zu essen. Danach sollten wir mit unserem Auto nach Hause zurückkehren.« Verschwörerisch flüsternd fügt sie hinzu: »Noch können wir den magischen Sprung ja nicht nutzen. Ich bin sehr gespannt, wie sich das anfühlen wird, wenn ich so reise.«

      »Das bin ich auch«, flüstert ihr Begleiter zurück.

      Die Automatiktür des Eingangs öffnet sich, als sie in den Erfassungsbereich des Sensors kommen.

      »Das ist ja fast wie Zauberei«, lacht die Frau. Sie kennt natürlich derartige Techniken zum Türöffnen und weiß, dass keine Hexerei dahintersteckt. Trotzdem konnte sie sich die Bemerkung nicht verkneifen. Sie war noch sehr mit den Gedanken daran beschäftigt, welche Möglichkeiten sich einem Zauberer eröffnen.

      Sie werden an der Rezeption freundlich begrüßt und erhalten die Erlaubnis, herumzugehen und sich den öffentlichen Bereich des Hotels anzusehen. Nur dort, wo es zu den Zimmern der Hotelgäste geht, ist der Zutritt untersagt! Erfreut bedanken sie sich bei dem zuvorkommenden Mann und nutzen die Erlaubnis gerne. Durch eine andere Tür, die sie diesmal manuell öffnen müssen, gelangen sie in den großen Innenhof der Anlage.

      Ein Schwarm Dohlen umkreist den Turm in der Mitte der Anlage. Diese trutzige Bastion war die letzte Zufluchtsmöglichkeit der gesamten Wehranlage. Sie ist in größerem Abstand zusätzlich mit einer eigenen Ringmauer umgeben, die mit Wehrgängen versehen ist. Ein starkes Tor in der Mauer, das nur über einen verwinkelten, engen Zugang von außen erreicht werden kann, sicherte diese Burg in der Burg. Der Einsatz von Torbrechern war durch die Art des Zugangs unmöglich. Der eigentliche Eingang in den Turm ist auf der entgegengesetzten Seite des Mauertores. Er ist über eine schmale Treppe erreichbar, die einfach zu verteidigen gewesen ist. Enttäuscht stellen die beiden Gäste fest, dass dieser Eingang sich nicht öffnen lässt, also kehren sie in das Hotel zurück.

      Im Keller entdecken sie einen niedrigen Gang, der von den Räumen abzweigt. Hier werden in der natürlichen Kühle des Gesteins Vorräte gelagert. Der Zugang zu Kerkerzellen, die in den Aufzeichnungen erwähnt werden, ist nicht zu entdecken. Sie beenden bald darauf ihren Erkundungsgang und begeben sich in das Restaurant. Nach dem Essen verlassen sie das Hotel. Auf dem Weg zu ihrem Auto werden sie von Dohlen verfolgt, die sie umkreisen. Die Vögel scheinen sie mit ihren silbergrauen bis blauen Augen böse anzublicken. Ihre Schreie sind kreischend laut.

      »Ob diese Tiere wissen, was wir vorhaben?«, fragt sich Morgana, als sie bereits im Auto sitzt. Früher wurden sie als Späher von Bearach genutzt. »Vielleicht spüren sie auch, dass wir zueinander gehören?« Sie blickt zu Oskar hinüber. Ob er sich auch Gedanken in dieser Richtung macht, ist nicht zu erkennen. Er wirkt irgendwie froh, in dem geschützten Raum des Autos zu sitzen. Es sieht fast so aus, als ob er kurzzeitig einen Angriff der Vögel befürchtet hätte. So, wie es in manchen Filmen gezeigt wird. Morgana schüttelt ihren Kopf, um die Gedanken zu verscheuchen. Die Frau dreht den Zündschlüssel und tritt aufs Gaspedal. Der starke Motor heult röhrend auf. Dann wirbeln die durchdrehenden Räder kleine Kieselsteine hoch, als der rote Sportwagen davon schießt.

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