Diebe in Nastätten. Ute Dombrowski

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Diebe in Nastätten - Ute Dombrowski


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      „Ja, sie sind einfach weg. Ich habe überall gesucht.“

      Lene und Jasmin saßen mit Undine vor der Remise und lauschten gebannt dem Bericht vom Diebstahl der Schuhe.

      Jasmin sagte: „Vielleicht hast du ja doch recht und jemand hat sie gestohlen.“

      „Das habe ich dir schon gestern gesagt, aber du hast nur gelacht. Wenn du magst, kannst du gerne nochmal alles absuchen. Sie sind und bleiben weg.“

      „Was denkt Reiner?“

      „Ich habe ihn vorhin angerufen und ich sage euch: Er glaubt mir nicht. Heute Abend wollen wir drüber reden, aber ich kann mir schon vorstellen, was er sagt.“

      „Da gibt es nur eines!“, rief Lene und sprang voller Energie auf. „Wir müssen wieder selbst ermitteln.“

      Jasmin sah sie erschrocken an.

      „Nein! Lieber nicht, ihr wisst, was Reiner darüber denkt. Detektivspielen ist viel zu gefährlich.“

      Undine winkte ab.

      „Ach was. Hier geht es nicht um Mord und Totschlag, sondern ums Prinzip. Wenn der Herr Kommissar mir nicht glaubt, ermitteln wir selbst. Basta. Lene, ich hole Papier und Stift und dann machen wir einen Plan.“

      Jasmin stand wortlos auf und ging auf ihre Wohnung zu.

      „Wo willst du hin?“, rief ihr Lene hinterher.

      Jasmin drehte sich um.

      „Ich bin raus. Ich vertraue der Polizei und wenn ihr da rum mengt, dann gibt das nur Ärger. Ich muss Wäsche waschen.“

      Damit verschwand sie im Haus und die Tür fiel ins Schloss.

      „Lass sie“, meinte Undine, die mit Block und Stift zurück war. „Du kennst doch Jasmin, sie macht ja nie bei sowas mit, also dann.“

      Noch einmal schilderte sie den Ablauf des Abends, nachdem sie vom Essen gekommen waren.

      „Bist du dir sicher, dass das Tor zu war, als ihr gegangen seid?“

      „Natürlich. Ich schließe es schon wegen Zorro, weil der spazieren gehen würde.“

      „Gut. Wo hattest du die Schuhe ausgezogen?“

      „Vor der Werkstatt. Ich bin duschen und mich umziehen gegangen, weil wir ja los wollten.“

      „Wo war Reiner zu diesem Zeitpunkt?“

      „Er hat draußen gewartet.“

      „Aha!“

      „Wie aha?“

      „Könnte es sein, dass er sie versteckt hat?“

      Undine sah Lene nachdenklich an.

      „Dann hätte er es doch heute Morgen aufgelöst, als ich ihn angerufen habe.“

      „Nicht unbedingt. Schau mal, jetzt ist gerade nicht viel los in Sachen Verbrecher. Entweder ihm ist langweilig oder …“

      Lene hob den Zeigefinger.

      „Oder es ist ganz anders und er will dir zum Oktobermarkt neue Schuhe schenken, weil er weiß, wie wichtig dir die Arbeit ist.“

      „Nein. Nein, nein. Wie sollte das denn mit dem offenen Gartentor zusammenpassen?“

      Die beiden saßen jetzt ratlos vor dem noch weißen Blatt Papier und grübelten. Zorro kam unter dem Tisch hervor und bellte, als sich das große Eichentor öffnete und Bea ihren Kopf hineinsteckte.

      „Hallo Mädels!“

      „Guten Morgen, setz dich.“

      „Kein Kaffee?“

      „Nein, wir arbeiten an einem neuen Fall“, erklärte Lene mit Verschwörerblick.

      „Erzähl! Und du mach mir bitte einen Kaffee.“

      Undine rollte mit den Augen und ging in die Küche, während Lene berichtete.

      „Wer klaut denn alte Arbeitsschuhe?“, fragte auch Bea.

      „Niemand. Aber sie sind weg.“

      „Undine hat sie verbummelt.“

      „Nein, wir haben das gesamte Grundstück inklusive Häuser und Schuppen auf den Kopf gestellt: Sie sind und bleiben weg.“

      „Das ist merkwürdig.“

      „Da hast du recht“, sagte Undine und stellte eine Tasse vor Bea ab, „es muss ein Diebstahl sein.“

      „Und wenn ein paar Jugendliche die Dinger aus Spaß versteckt haben?“

      „Nein. Die hätten andere Sachen versteckt, aber nicht meine Schuhe.“

      „Wo war denn dein Wachhund?“

      „Als wir los sind, lag er im Korb vor dem Sofa.“

      „Warum hat er nicht gebellt?“

      „Keine Ahnung. Er hat vielleicht gebellt, aber Jasmin hatte den Fernseher so laut, dass sie nichts gehört hätte und Zorro bellt auch mal, wenn auf der Straße etwas ist.“

      „Dann weiß ich auch nicht weiter.“

      Lene nickte zustimmend.

      „Wir sind schon alle Möglichkeiten durchgegangen und haben im Moment keine Idee. Aber ich schlage vor, dass wir mal in die Stadt gehen und uns umhören. Vielleicht gibt es noch weitere Opfer.“

      „Das ist eine gute Idee. Wir fragen uns durch und wenn irgendwo in Nastätten etwas gestohlen wurde, dann finden wir das heraus.“

      Bea trank aus und wünschte ihnen gutes Gelingen. Sie selbst machte sich auf den Weg nach Buch, wo sie sich mit einer Freundin treffen wollte. Lene und Undine verließen den Hof durch das große Eichentor.

      Vor der Apotheke stießen sie auf Silke, die gerade mit einem Lächeln auf ihr Handy schaute. Sie streckte Undine und Lene ihr Handy entgegen, nachdem sie einen Korb mit Obst und Gemüse auf die Bank gestellt hatte.

      „Schaut mal, ist der nicht süß?“

      Undine sah einen Hundewelpen, der auf einem Sessel saß und in die Kamera bellte.

      „Ja, der ist süß. Deiner?“

      „Nein, den hat eine Freundin seit vorgestern. Wo wollt ihr denn hin? Deinen Pavillon für den Oktobermarkt habe ich schon gesehen, schade, dass du nicht neben mir stehst.“

      Lene sah sich um und flüsterte: „Wir ermitteln.“

      Silke beugte sich hinüber und flüsterte zurück: „Oh, gibt es einen neuen Mord?“

      „Nein“, sagte Undine jetzt laut und berichtete von ihren gestohlenen Schuhen.

      „Ach du meine Güte, wie gut, dass bei uns da draußen kaum Leute vorbeikommen. Woher wisst ihr denn, dass sie gestohlen wurden? Vielleicht hast du sie verloren? In unserem Alter kann so etwas schon mal vorkommen.“

      Undines Lächeln verschwand und sie wurde wütend.

      „Nein, es ist keine Altersschwäche und ich habe sie nicht verloren oder verbummelt.“

      „Ach Undine, sei doch nicht sauer, es tut mir leid, natürlich denke ich nicht, dass du altersschwach bist. Ich dachte ja nur … kann ich helfen?“

      „Wenn du von jemandem hörst, dem seine Schuhe gestohlen wurde, melde dich.“

      Undine war versöhnt, denn sie wusste, dass Silke eine Menge Leute kannte und sich auf jeden Fall umhören würde. Sie verabschiedeten sich und liefen weiter. Beim Bäcker Krinkmann auf dem Hof hörten sie Geschrei.

      „Du spinnst doch!“, rief Kornelia.

      „Was ist denn passiert?“, fragte Lene, als sie die Bäckersfrau sah, die mit geballten Fäusten in der Luft herumfuchtelte.

      „Irgendein


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