Magisches Kompendium - Die Kunst der Divination. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Die Kunst der Divination - Frater LYSIR


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Bei der Botanomantie kann man aber letztlich alle Pflanzen nehmen – man sollte sich nur vorher ein paar Gedanken machen (z. B. via Meditation), welche Bedeutungen die Fragmente der Pflanzen haben. Gleichzeitig sollte man schon diese Arbeit meditativ (also vollkommen bewusst und achtsam) ausführen, sodass man sich nicht einfach das erstbeste „grüne Ding“ schnappt und für sich erkennt „Tolle Blätter = Tolle Zukunft.“ Eine realistische Anzahl von verschiedenen Pflanzen mit einer zusätzlichen Unterteilung der einzelnen Fragmente der Pflanze wird ein sehr brauchbares Ergebnis bringen.

      Man sollte maximal 10 Pflanzen nehmen und hier maximal 7 (Wurzeln, Stängel, Verästelung, Blätter, Blüten, Früchte, Fundort) Unterkategorien definieren, da es ansonsten unnötig kompliziert wird. Doch wer in dieser Methode, „seine“ Methode gefunden hat, kann diese natürlich absolut individuell für sich verwenden und speziell auf sich zuschneiden.

      Haruspices:

      Es ist die Weissagung aus den Eingeweiden eines Opfertieres. Heutzutage wird dies nicht mehr ausgeführt, da es kaum noch Hausschlachtungen gibt – was ich persönlich begrüße. Doch diese Divinationsmethode wurde primär bei Opfertieren verwendet. Meist wurde ein großes Herz als eine „große Liebe“ gedeutet, doch es wurde auch manchmal als Anzeichen für „medizinische“ Herzprobleme gedeutet. Allgemein wurden ungewöhnliche Merkmale der Organe verwendet, die als Omen gedeutet wurden und für den Verlauf bevorstehender Projekte (Bauprojekte, Feldzüge, Regierungszeiten u. ä.) sehr wichtig waren. Diese Art der Divination wurde primär von „wohlhabenden“ und „reichen“ Führern gemacht. Nicht jeder Landwirt opferte „mal eben“ ein wertvolles Tier. Wenn natürlich eine Schlachtung sowieso anstand, dann konnte man auch die hier divinatorisch arbeiten, doch allein eine Schlachtung auszuführen, um divinatorisch zu arbeiten, ist etwas, das sich in Bereich der Könige, Feldherren und Herrscher bewegt, die „ausreichend“ auf Opfertiere zugreifen konnten, bzw. „mal eben“ käuflich erwerben konnten. In Sumer war es z. B. üblich, vor Kriegen entsprechende Arbeiten auszuführen und eine Leberschau zu machen.

       Kaffeesatzlesen:

      Eine Divinationsmethode, die darauf zielt, die Reste eines starken Kaffees oder eines Moccas, welche von einer Person beim Trinken übrig gelassen wurden, zu deuten. Es ist eine Divination, die primär aus dem orientalischen Raum stammt und auch heute noch gern und oft zelebriert wird. Das Lesen des Kaffeesatzes funktioniert im Grunde durch den Kontakt zur „Stimme des Unterbewusstseins“, welche im Sud des Kaffees verschiedene Symbole zurücklässt. Dass man hierfür eine gewisse Praxis braucht, wird klar sein, da man eine Übersetzung für das Tagesbewusstsein anfertigen muss. Auch die Alchemisten versuchten sich im Mittelalter in dieser Kunst. Allerdings schmolzen sie über einer Flamme Blei (das klassische Bleigießen zu Silvester, die Molybdomantie) oder Wachs (Ceromantie) und gossen die Substanz dann in kaltes Wasser.

      Natürlich kam es sofort zu einer Erstarrung der heißen und flüssigen Masse, wodurch sich die unterschiedlichsten Verformungen und Figuren ergaben. Die Alchemisten legten sich zur Deutung größtenteils einen regelrechten Katalog an, in dem alle erdenklichen Muster und Figuren erfasst wurden.

       Kapnomantie:

      Es ist Divination aus dem Rauch, dem Rauch eines Opfers oder einer klassischen Räucherung. Hierbei wird die Form des Rauches gedeutet, d. h., ob dieser gerade und hoch aufsteigt (das Opfer wird angenommen) oder ob die Rauchsäule sehr unstet und faserig erscheint.

       Pyromantie und Tephramantie:

      Es ist Divination mit Hilfe von Flammen und die später zurückbleibende Asche. Durch einen starren und meditativen Blick in die Flammen, besteht hier die Chance, sich sehr gut und tief zu versenken, sodass man alle Alltagsgedanken ausblenden und sich einem speziellen Fokus widmen kann. Dieser Fokus ist dann als Brennpunkt zu verstehen, als Brennpunkt zur Problemlösung. Wenn später das Feuer verloschen ist, kann noch die Asche gedeutet werden, d. h., ob sich hier Muster gebildet haben oder wie schnell und wie direkt der Wind die Asche verwirbelt.

      Dies soll erst einmal zu den „besondern“ oder „exotischen“ Divinationsmethoden reichen. Im weiteren Verlauf des Textes werde ich nun „die Klassiker“ der Divination vorstellen, wobei es auch hier „nur“ eine Vorstellung gibt. Die Themen Astrologie, Chiromantie (Handlesen), Empathie / Hellsehen, Numerologie, Pendeln, Runen und Chartomantik (Kartenlegen) füllen selbst Bücher bzw. ganze Bibliotheken. So werde ich über jeden Bereich so viel wiedergeben, dass man sich selbst mit dem Themengebiet gut beschäftigen und sich auch analysieren kann. Wer jedoch tiefer in das entsprechende Thema eindringen will und umfassende bzw. vollkommen ausformulierte Deutungstexte sucht, muss sich in den entsprechenden literarischen Bereichen selbst umschauen. OK, fangen wir an.

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      Astrologie

      Die Astrologie (wörtlich die „Sternlehre“) ist eine Divinationsmethode, welche auf der ganzen Welt und letztlich in allen Kulturen bekannt ist und praktiziert wurde bzw. praktiziert wird. Wissenschaftliche Quellen gehen davon aus, dass die Ursprünge der westlichen Astrologie in Babylonien, Assyrien und Ägypten liegen.

      Wer aber kennt nicht die lustigen Horoskope, die in Radio- oder TV-Sendungen laufen oder die man sich via APP holen kann, um dann zu sagen „Ach, eigentlich glaube ich nicht daran.“ Menschen! Irgendwie drollig dieser Selbstbetrug. Nun gut – in dieser Sternenlehre geht es nicht um Selbstbetrug, sondern primär um den Stand der Himmelskörper, welche von der Erde aus gesehen werden.

      Es sind somit nicht nur die „Sterne“ gemeint, sondern auch die Planeten, unser Mond, die Sonne und auch „andere Gesteinsbrocken“, die in unserem Sonnensystem umherfliegen. Die Astrologie arbeitet mit genauen Geburtsdaten (Tag, Uhrzeit [minutengenau], Ort) und mit jeweils „aktuellen Positionsdaten“. So kann nicht nur der Charakter eines Menschen „bestimmt“ werden, sondern auch zukünftige Ereignisse tendenziell vorausgesagt werden. Es ist keine sehr einfache Methode, die als Mittel der Wahl auch ein Computerprogramm zur Unterstützung benötigt. Hierbei geht es um die Berechnung der Himmelskörperstellung. Sicher, man könnte sich auch die jeweiligen Positionen selbst ausrechnen, doch muss man es sich nicht unnötig schwer machen. Doch in den Zeiten von immer neueren Betriebssystemen muss man leider sagen, dass die Hersteller der jeweiligen Programme nicht auf dem Laufenden sind und man oft Ärger mit Patches bzw. Zusatzprogrammen hat, die man erneut kaufen muss – dies aber nur am Rande erwähnt.

      Allgemein betrachtet ist die Astrologie die Wissenschaft der Himmelsbewegung, welche Personen und Ereignisse in allen Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) spiegeln, beschreiben und interpretieren können. Das Wort „Astrologie“ hat seine Wurzel im griechischen, wo es sich aus den Wörtern Stern (Astron) und Sinn bzw. Bedeutung (Logos) zusammensetzt. Hieran kann man erkennen, dass es um den „Sinn der Sterne“ oder auch die „Bedeutung der Sterne“ geht – in gewissem Sinne aber auch um die Botschaft der Sterne. So geht es nicht nur um die einfache Bewegung der Himmelskörper, sondern um die spezifische Bedeutung für den Menschen.

      In der Antike waren die Astronomie und die Astrologie nie getrennt – dies kam erst mit der Neuzeit.

      Eine sehr enge Verknüpfung besteht mit der Hermetik, da hier verschiedene Grundsätze adaptiert, bzw. eingegliedert worden sind. Die 7 hermetischen Grundpfeiler kann man ohne Weiteres mit der Astrologie perfekt verknüpfen.

       7. Das Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma). Jede Ursache hat eine Wirkung und jede Wirkung hat eine Ursache.

       6. Das Gesetz des Geschlechtes. Alles hat männliche und weibliche Energien.


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