Erkrankungen im Bewegungsapparat. Dr. Hanspeter Hemgesberg
Читать онлайн книгу.Boden bzw. eine Gymnastikmatte) und dann beide Knie aneinander halten
Schritt 7
Anschließend wird ein Bein angewinkelt nach oben und dann wird das Bein am Fuß mit beiden Händen umklammert und dann soweit nach unten ‚gezogen‘ bis die Ferse das Gesäß berüht
Schritte 6+7 = 3.Übung
B. verordnete Therapie-Optionen
a. Physiotherapie (Krankengymnastik) auf orthopädischer Grundlage
b. Physiotherapie im medizinischen Bewegungsbad
c. Medizinische Trainings Therapie
d. Gyrotronic Expansion System-Therapy/GEST®
e. Dorn-Therapie
f. Konzentrative Bewegungs-Therapie/KBT
g. Progressive Muskel-Relaxation/PMR
2. arzneiliche Optionen
a. biologisch-definierte Schmerzmittel
wie für ‚akuten Kreuzschmerz‘ benannt. Allerdings ist es – entsprechend dem subjektiven Schmerzempfinden und dem Leidensdruck – bedarfsweise erforderlich, die Dosis zu steigern.
b. chemisch-definierte Schmerzmittel
wie für ‚akuten Kreuzschmerz‘ benannt. Allerdings ist es – entsprechend dem subjektiven Schmerzempfinden und dem Leidensdruck – bedarfsweise erforderlich, die Dosis zu steigern.
Bei in dieser Phase sich zeigenden „psychosomatischen Beschwerden“ und bes. bei besonders ausgeprägtem „Leidendruck“ können zusätzlich in die Therapie integriert werden Wirkstoffe, die einerseits eine Wirkung zur psychosomatischen Stabilisierung haben und die zum zweiten sich auszeichen durch eine „Schmerz-distanzierende“ Wirkung
Amitriptylin
(Amitriptylinhydrochlorid – z.B. Saroten®)
Clomipramin
(z.B. Clomipramin-neuraxpharm®)
Duloxetin
(z.B. Duloxetin-neuraxpharm® 30 und 60 mg)
Imipramin
(z.B. Imipramin-neuraxpharm® 10, 25, 200mg)
! Warnung !
Unbedingt darauf zu achten, dass die Analgetika und auch die Psychopharmaka nicht „unkontrolliert“ und nicht „längert als erforderlich“ eingenommen werden!
Gewusst sein muss:
1. Mit niedriger Dosis beginnen und dann bedarfsweise die Dosis steigern („auftitrieren“),
2. diese Arzneimittel sind allesamt ‚keine Mittel mit Sofort-Wirkung“; heißt: in aller Regel kann erst mit der ‚vollen Wirkung‘ nach 8-10 Tagen gerechnet werden!
Ziel aller bisherigen ‚Anstrengungen‘ seitens Patienten wie Therapeuten ist es zu vermeiden, dass der Kreuzschmerz „chronifiziert“!
III. chronische Kreuzschmerzen
Eine Vorbemerkung:
Zur Bestimmung des Chronifizierungs-Stadiums wird das Mainzer Stadien-Modell der Schmerzchronifizierung (Mainz Pain Staging System [MPSS]) nach Prof. Dr. H.-U. Gerbershagen empfohlen.
Das Modell basiert auf einer ärztlichen Beurteilung entlang von vier Achsen:
1. zeitlicher Schmerzverlauf;
2. Schmerzlokalisation;
3. Medikamenteneinnahme und
4. Inanspruchnahme des Gesundheitswesens.
Insgesamt sind 3 Stadien der Chronifizierung zu unterscheiden.
Entsprechend der Ergebnisse und besonders der ‚strukturierten‘ Anamnese wird der Kreuzschmerz-Patient einer der 3 Stadien zugeordnet.
Darüber hinaus sind weitere Aspekte wie Vitalitätsverlust, Somatisierungs-Tendenzen und psychische und somatische Ko-Morbiditäten zu berücksichtigen. Und ebenfalls das in diesem chronischen Schmerzstadium sehr oft zu beobachtende „Doctor-Hopping“.
Zurück zum chronischen Kreuzschmerz:
Hier ist der Kreuzschmerz-Patient besonders gefordert – das gilt übrigens auch für den/die Behandler –,
Da diese „unspezifischen Kreuzschmerzen“ lt. Definition länger als 6 Monate durchgehend bestehen – evtl. mit wechselnden Schmerz-Graden – ist es nach meinen Erfahrungen „allerhöchste Zeit, den Patienten aus dem Teufelskreis der Schmerzen herauszubringen!“
Unverändert erfoderlich – quasi als „Mitwirkungspflicht des Kranken“ – die bereits oben aufgelisteten Eigenleistungen und ebenfalls die seitens des/ der Behandler verodneten nicht-arzneilichen Maßnahmen.
Hinzukommen müssen unbedingt Zuweisungen zu:
1. Psychosomatische/Psychiatrische/Psychologische Therapie
(Insbes. als „Verhaltenstherapie“ mit Erlernen von Schmerz-Beherrschungs-Strategien und mit „Selbstkontrolle“)
2. Schmerztherapeut/Schmerzspezialist/ggfls. Schmerz-Ambulanz
In nicht wenigen Fällen von „chronischen Kreuzschmerzen“ ist auch unumgänglich eine …
3. stationäre Behandlungin einer Fachklinik
(z.B. Schmerzklinik)
Prognose
Im Allgemeinen kann bezüglich des Verlaufs bei/von „unspezifischen Kreuz-Schmerzen“ von einer sehr guten Prognose ausgegangen werden.
Die ‚Genesungsrate‘ beim akuten Kreuzschmerz liegt nach 6 Wochen bei ca. 90%!
Bei zwischen 3 und 8% der Betroffenen entwickeln sich intermittierende/ remittierende Kreuz-Schmerzen.
Soweit das „Erfreuliche“.
Nun das „weniger Erfreuliche“:
Bei zwischen 2 und 7% der Kreuzschmerz-Geplagten bestehen letztlich chronische Kreuzschmerzen.
Die große Gefahr diese Patienten-Gruppe:
Chronische bzw. chronifizierte Kreuzschmerzen beinhalten für die Betroffenen das ‚Risiko‘ einmal von Analgetika-Abhängigkeit, weiter die durch den ständigen Gebrauch von Analgetika-induzierten Schäden an Organen (Blutbildung, Leber, Nieren-Funktion) sowie insgesamt physische und besonders psychische Störungen.
Torticollis spasticus
Eine relativ seltene Erkrankung, aber für die Betroffenen eine sehr schmerzhafte.
Definition
Beim Torticollis spasticus handelt es sich um eine ‚Schiefhaltung des Halses‘ aufgrund einer Störung in der Spannung (Tonus) der Muskeln im Halsbereich. Diese Störung führt zu vielmals lang-anhaltenden, unwillkürlichen Kontraktionen der Skelett-Muskulatur, welche sich in „abnormen Haltungen und Fehlstellungen“ der betroffenen Körper-Teile äußert.
Synonyma:
Torticollis spasmodicus, Zervikale Dystonie und auf deutsch „spastischer Schiefhals“.
Ursache(n)
Die Ursache(n) für einen Schiefhals sind bisher nicht bekannt.
Gesichertes Wissen ist es allerdings, dass die Ursache(n)