Die Schändung des Oliver S.. Frank Reise

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Die Schändung des Oliver S. - Frank Reise


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      Die Drei, deren Gesichter Erleichterung über seine Rückkehr widerspiegeln, blicken sich ratlos an, wissen nicht, was sie darauf erwidern sollen.

      „OK“, vernimmt er nach einer Weile von Dr. Kleinschmidt.

      Einer der Polizisten bemerkt; „Das hat keinen Einfluss auf unsere Ermittlungen, Herr Schwarze“.

      Oli blickt verlegen unter sich und wendet das Wort wieder an seinen Arzt, „Was haben Sie mir sonst noch zu sagen?“

      „Um die Bestandsaufnahme zu beenden“, fährt Doktor Kleinschmidt fort, „Sie waren komplett enthaart und vor der Ablage gewaschen worden, wir gehen davon aus, um Spurensuche zu erschweren, an Ihrem Körper wurden nur Schmutzreste aus dem Graben sichergestellt. Haben Sie soweit Fragen?“

      „Vorerst nicht“, Oli´s Blick geht ins Leere und er spricht mit schwacher Stimme, er muss dass ganze erst mal verdauen.

      „Gut, wir haben dann entschieden, Sie in ein Koma zu versetzen, um Ihnen die Schmerzen durch die vielen Verletzungen zu ersparen. Die durchgeführte Blutentnahme diente zum einen der Suche nach Betäubungsmitteln, zum anderen haben wir auf mögliche Krankheiten getestet, unter anderem haben wir auch einen HIV Schnelltest durchgeführt, bis jetzt waren alle Tests negativ, hier sollten Sie aber in einem halben Jahr noch einen Test durchführen lassen. Ihre Verletzungen haben wir mit Wundheilmitteln behandelt, der Heilerfolg war so gut, dass wir Sie aus dem Koma haben erwachen lassen. Sie werden noch einige Zeit im Krankenhaus verbringen müssen, wir werden weiterhin die Wundheilung vorantreiben, zudem sind Physiotherapien zum Muskelaufbau vorgesehen. Soweit habe ich damit alles wesentliche gesagt“, beendet Doktor Kleinschmidt seinen Bericht.

      „Was ist mit meinen Hoden?“, er hatte zwar noch nicht über Kinder nachgedacht, aber diese Frage würde wohl jeden Mann brennend interessieren.

      „Die Prellungen haben wir durch Kühlung behandelt. Ob die Funktionsfähigkeit beeinträchtigt ist, kann nur durch eine später durchzuführende Spermizitenuntersuchung bei einem Urologen festgestellt werden“, ist die sachliche Antwort.

      „Werde ich ansonsten irgendwelche Narben zurückbehalten?“, Oli fürchtet um sein Aussehen, auf das er immer sehr viel Wert gelegt hat.

      Zögernd versucht Doktor Kleinschmidt die Fakten zu formulieren, „auf Ihrem Rücken wird Narbengewebe bleiben, die Hautverletzungen durch das vermutete Auspeitschen waren so tief, dass eine völlige Regeneration nicht zu erwarten ist. Die Anderen Wunden werden höchstwahrscheinlich vollständig abheilen“.

      Er würde also sein Leben lang von seinem Körper an etwas erinnert werden, an dass er keine Erinnerung hat, „wieso kann ich mich an nichts erinnern?“

      „Also wir gehen davon aus, dass Ihnen die Droge „GHB“ verabreicht worden ist, das Mittel macht die Opfer willenlos und verursacht Erinnerungslücken. Hinzu kommt, dass das Mittel schon nach kurzer Zeit nicht mehr nachweisbar ist, weswegen wir auch bei den Bluttests nichts gefunden haben“, mutmaßt Doktor Kleinschmidt.

      „Haben die Drogen längerfristige Auswirkungen auf meinen Körper?“

      „Nein, alle Tests haben ergeben, das durch die Drogen keine langfristigen Schäden entstanden sind.“

      Während der schweigsamen Pause, die entsteht, erforscht Oli sein Gedächtnis, aber es bleibt dabei, die Feier in der Bank ist seine letzte Erinnerung, danach der Graben neben dem Feldweg, dazwischen nichts. Unbewusst schüttelt er den Kopf leicht. Von der sonoren Stimme eines der Kripobeamten wird er aus seinen anstrengenden Überlegungen zurückgeholt.

      „Herr Schwarze, wir von der Kripo sind zu einen hier um Ihre Aussage aufzunehmen, zum anderen, um Sie über den Stand unserer bisherigen Ermittlungen zu informieren. Erstmal möchte ich mein Bedauern ausdrücken, über das, was Ihnen zugestoßen ist“, meldet sich Hauptkommissar Biermann aus Nürnberg zu Wort.

      Oli nickt dankend, „Womit wollen wir anfangen?“

      „Erzählen Sie bitte, woran Sie sich erinnern“, fordert Biermann ihn auf.

      „Gut“, Oli stützt, den linken Arm auf den Tisch gelehnt, seinen Kopf mit der Hand an seiner Stirn ab, die Augen geschlossen, um sich besser konzentrieren zu können. Er beginnt, „Ich bin an dem Freitag Morgen etwas früher aufgestanden, hab mich auf die Arbeit vorbereitet, bin mit einem Taxi, welches ich schon Tags zuvor geordert hatte, zur Bank gefahren, weil ja Nachmittags eine Feier geplant war und ich von dort nicht alkoholisiert nach Hause fahren, aber auch meinen Wagen nicht bei der Bank stehen lassen wollte. Das Tagesgeschäft verlief normal, ein paar Kundengespräche, kurze Mittagspause in einem Café in der Nähe mit zwei Kollegen, danach noch etwas Aktenarbeit, dann ab 16 Uhr die Feier, ein, zwei Gläser Sekt und dann der Graben“.

      „Haben Sie an dem Tag oder den Tagen davor Jemanden bemerkt, der Ihnen gefolgt ist oder den Sie mehrmals gesehen haben?“, die Zeugenbefragung hat also begonnen.

      „Nein, mir ist Niemand aufgefallen, ich habe mir darüber auch schon das Hirn zermartert“, Oli sitzt nun zurück gelehnt auf dem Stuhl, die Beine weit ausgestreckt unter dem Tisch.

      „Hatten Sie Probleme mit Kunden?“

      „Nein“.

      „Affären, ein eifersüchtiger Ehemann/Freund?“

      „Nichts außergewöhnliches, keine aggressiven Vorkommnisse“, über all das hatte sich Oli auch schon Gedanken gemacht

      „Bitte jetzt nicht falsch verstehen, Sie sind vergewaltigt worden, und trotz Ihrer Bemerkung von eben muss ich nochmal nachfragen, hatten Sie gleichgeschlechtliche Beziehungen?“, Biermann sieht Oli dabei starr an, die Frage scheint ihm selbst unangenehm zu sein.

      Oli starrt entsetzt zurück, „Nein, wie schon gesagt, bin ich nicht schwul, auch nicht bi, ich bin 100% hetero, ich hatte noch nie was mit einem Mann, bin auch nach meiner Erinnerung nie angeflirtet worden.“ Genau das, hatte er befürchtet, man wird ihn für ne Schwuchtel halten, jeder wird denken, er blase Schwänze und halte seinen Arsch hin. Niemand sollte je das ganze Ausmaß seiner Verletzungen erfahren, schwor er sich, Niemand!

      Die Befragung liefert den Beamten keine neuen Erkenntnisse. Ihr anschließender Bericht über den Stand der Ermittlungen macht auch Oli nicht schlauer. Der Feldweg, wo er zu Bewusstsein gekommen war, hatte, obwohl er von Kriminaltechnikern abgegangen worden war, keine Spuren geliefert, keine Reifenabdrücke, nichts. Oli´s Wohnung war spurentechnisch untersucht worden, weil seltsamerweise alle seine Sachen, die er an dem Freitag an und dabei hatte, in der Wohnung gefunden worden waren, seine Schlüssel, seine Brieftasche, sein Aktenkoffer, der Anzug, den er getragen hatte, alles. Die Kripo hatte versucht, die Aufnahmen der Sicherheitskameras aus der Bank auszuwerten, es gab aber keine, die Anlage war sabotiert worden. Es gab also nichts über den Tathergang, den oder die Täter oder ein Motiv.

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