Wicca - Welt. Denny van Heynen

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Wicca - Welt - Denny van Heynen


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und sich auszutauschen. Ein Coven ist ein Hexenzirkel, der aus höchstens dreizehn Mitgliedern besteht. Geleitet wird er meist von einer Hohepriesterin und einem Hohepriester, die jedoch nur Rituale durchführen und neue Mitglieder weihen (Initiation). Alle Coven – Mitglieder sind gleichgestellt. Es gibt auch Wiccaner*innen die alleine arbeiten und keinem Coven angehören. Diese nennt man Freiflieger oder freifliegende Hexen (solitary wicca, siehe Kapitel 20).

      Um in einem Coven aufgenommen zu werden, ist eine rituelle Einweihung nötig. Die sogenannte Initiation ist eine offizielle Bekundung des Glaubens und kann sowohl im Coven, als auch von Freifliegern durchgeführt werden. Ersterer kennt drei Grade. Dem ersten Grad gehören normale Mitglieder an. Im zweiten steigt man zum Hohepriester auf und Mitglieder des dritten Grades erlangen mehr Weisheit und sind mit dem Universum verbunden. Bereits im zweiten Grad ist man in der Lage, einen Coven zu leiten oder einen eigenen zu gründen. Bei der Initiation wird das Buch der Schatten weiter gereicht, welches jedes Mitglied führt. Meist gibt es ein umfangreicheres Exemplar, in welchem die gesamten Abläufe enthalten sind und welches von einem als Schriftführer gewählten Coven – Mitglied verfasst wurde. Das Buch der Schatten ist wie ein Notizbuch in dem geheimes Wissen, Rituale und Zaubersprüche stehen. Dort werden eigene Erfahrungen ähnlich einem Tagebuch eingetragen. Um das Wissen des Covens zu erhalten, wird es darin immer wieder weiter gereicht, während Freiflieger häufig niemandem ihr Exemplar anvertrauen.

      Wicca – Anhänger glauben, dass alles eine Einheit und miteinander verbunden ist. Die Natur ist ihnen heilig, welche ihnen aus körperlicher und geistiger Sicht Kraft spendet. Deshalb setzen sie sich häufig für den Naturschutz ein und sind dem Mainstream abgeneigt. Wiccaner*innen glauben an eine dreifache (Mond –) Göttin (Jungfrau, Mutter, Weise) und an einen (gehörnten) Gott (Fruchtbarkeits – und Todesgott, geopferter Jahresgott, Sonnengott). Dabei gilt der Grundsatz: „Alle Göttinnen sind eine Göttin und alle Götter sind ein Gott.“

      Manche glauben an mehrere Götter aus unterschiedlichen Religionen, seltener glauben sie an gar keinen Gott. Seit 1944 gilt Wicca in den USA als offizielle Religion und hat dort mehr als zwei Millionen Anhänger, die die neuheidnische Religion ausüben. Wicca ist zudem überaus tolerant, urteilt nicht über Andersdenkende und heißt Farbige, LGBT´s und Anhänger einer anderen Glaubensrichtung willkommen. Aufgrund der freiheitlichen sowie ökologischen Ziele sieht sich Wicca als zeitgemäße Alternative zu konventionellen Religionen.

      Die häufigsten Riten sind das Ziehen eines Kreises (mittels Salz oder Visualisierung) als Schutz, das Erden (auf den Boden legen und Kraft tanken) sowie das Zentrieren (sich in der Körpermitte sammeln). Die klassische Elementelehre ist ein großer Bestandteil der meisten Wicca – Anhänger. Jede Form wird als Ursprung der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde angesehen. Das fünfte Element ist der Äther, welcher als Geist interpretiert wird. Diese fünf Elemente symbolisieren die fünf Spitzen des Pentagramms.

      Kapitel 2: Wicca – Fakten

      Hier noch einmal eine Übersicht über die Fakten:

      Wicca ist eine neuheidnische Religion, die Gerald Gardner in der heute bestehenden Form gegründet hat. Sie bedient sich vieler Elemente aus der Esoterik und der Natur.

      Wichtige Elemente des Wicca sind Tarot, Pendel, Pflanzenheilkunde, Kristallkugeln, Runen und das Wiccan Alphabet.

      Die meisten Wiccaner*innen gehören einem Coven an, welcher aus höchstens dreizehn Mitgliedern besteht. Der „Leiter“ ist ein Hohepriester und / oder eine Hohepriesterin. Jedoch sind alle Mitglieder gleichberechtigt, der Hohepriester leitet nur die Rituale und initiiert neue Mitglieder.

      Jeder Coven und jede allein arbeitende Hexe besitzt ein Buch der Schatten, in welches sie jede Menge Rituale, Zaubersprüche und vieles mehr niederschreibt.

      Auf einem Altar bewahren Wiccaner*innen traditionell Ritualgegenstände auf. Diese sind meistens: Zauberstab, Athame (Dolch), Besen, Kessel, Kelch, Figuren von Gott und Göttin sowie Kerzen (Farben je nach Ritual oder Jahreskreisfest). Der Altar wird individuell gestaltet, daher müssen nicht alle Gegenstände darauf vorkommen.

      Wicca feiert acht große Jahreszeitfeste (die sogenannten Sabbate oder Hexensabbate heißen: Samhain, Jul, Imbolc, Ostara, Beltane, Litha, Lammas und Mabon) sowie dreizehn Vollmondfeste, auch Esbats genannt.

      „Tu´ was Du willst, solange es niemandem schadet“ ist der Grundsatz der Wicca – Religion. Die Hexen urteilen nicht über Religionen, Hautfarbe, Sexualität usw. Bei Wicca ist jeder gleich.

      Jede*r Wiccaner*in glaubt anders. Die Religion schreibt niemandem vor, an was er zu glauben hat. Es gibt viele Arten von Wicca. Die eine ist mehr mit der Natur verbunden, die andere ist mehr spirituell orientiert. Niemand schreibt einem vor, wie man zu leben hat.

      Kapitel 3: Geschichte der Hexenverfolgung

      Um mehr über Hexen und Wicca zu erfahren, lohnt sich ein Blick in die Geschichte. Es ist ein Irrglaube, dass Hexen im Mittelalter verfolgt wurden. Hexen wurden in der frühen Neuzeit gefoltert und verbrannt, vom 16. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert. Im Mittelalter wurden Hexen und Zauberer oft um Rat gefragt, natürlich nur diejenigen, die weiße Magie ausübten. Hexen, die sich schwarzer Magie bedienten, wurden in den Kerker gesperrt und teilweise gefoltert.

      „Hexen“ wurden früher alle Personen genannt, die Gott leugneten und anders waren. Dieses Schicksal traf aber auch Menschen, die mit anderen befeindet waren, denn damals reichte eine bloße Anschuldigung aus, um einen Menschen zu verklagen und auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Da man sich noch nicht mit der Natur und ihren Phänomenen auskannte, wurden Hexen und Zauberer für Regen, Donner, Vulkanausbrüche, Überflutungen und Ernteausfälle verantwortlich gemacht. Diese waren besonders tragisch, weil große Teile der Gesellschaft früher abhängig von der Landwirtschaft waren. Änderte sich das Wetter oder zerstörte eine Trockenperiode die ganze Ernte, reagierten die Menschen abergläubisch und schoben ihren Misserfolg den Hexen zu. Weil ihr Leben von einer profitablen Ernte abhing, steigerte sich bei den Bürgern die Wut bei Ausfällen ins Unermessliche.

      Das Wort „Hexe“ tauchte erstmals zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert auf, als hagazussa (weiblicher Zaungeist). Aus „hagazussa“ wurde im 15. Jahrhundert „Hexe“. Anders als heute erhielten nur Frauen den Begriff. Männer nannte man Zauberer, Hexer oder Magier. Inzwischen gehen viele – getreu dem Wicca – Kern – dazu über, sich als Hexe oder im Englischen Wiccan zu bezeichnen – egal, wessen Geschlecht sie sich zugehörig fühlen. Der Volksglaube verbreitete, dass die Hexen und Hexer ihre Fähigkeiten durch Sex mit dem Satan und Verehrung des Teufels bekamen. Das zeigt, wie sehr die Meinung anderer Leute früher zählte.

      Während der Spätantike hatte die katholische Kirche mit vielen neuen Religionen und Sekten zu kämpfen. Da das Christentum an der Macht bleiben wollte, sagten die Bischöfe, Päpste und Priester den Hexen Satanismus nach. Nur weil Hexen nicht unbedingt an Gott, Jesus und die Bibel glaubten, standen die weisen Menschen plötzlich unter Verdacht mit dem Teufel zu arbeiten – jenem Feindbild, vor dem damals alle Katholiken Angst hatten. So kam es dann – angetrieben durch die Kirche – zu Verfolgungen, Aufständen und Hexenprozessen. Eine Methode, um angebliche Hexen zu entlarven, war die Wasserprobe, bei der die Angeklagten gefesselt in einen Sack gesteckt und ins Wasser geworfen wurden. Die meisten gingen natürlich unter und starben qualvoll. Eine „richtige“ Hexe wollte man daran erkennen, dass sie an der Oberfläche blieb – was den Inquisitoren dennoch die „Erlaubnis“ gab, die Beschuldigten zu töten. Als Inquisition (aufspüren) verstand man das suchen und verfolgen (töten) der Beschuldigten. Papst Innozenz III. rief dazu auf. Die Inquisitoren waren meistens Prediger oder Franziskaner –, sowie häufiger Dominikanermönche. Wer ein Inquisitor war, hatte ein gesellschaftlich hohes Ansehen; sie durften Urteile vollstrecken. Meistens sprach ein Geistlicher das Todesurteil, welches die Bürger gleich vollzogen. Hatte man von den Angeklagten nicht das gehört, was man sich wünschte, wurden diese mit Daumen – und Beinschrauben gefoltert. Diese Instrumente


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