Tarot für Eilige. Daniela Mattes
Читать онлайн книгу.mehr zu erzählen, doch das würde den Rahmen des Buches sprengen und hätte außerdem nicht mehr viel mit dem zentralen Thema der Tarotkarten zu tun. Er war eine faszinierende, aber auch ganz schräge Person, die viele verschiedene Orden und magische Richtungen nachhaltig beeinflusst hat.
Die meisten Infos sind in den Begleitheftchen der Karten nachzulesen sowie in den Biografien der genannten Männer.
(Mehr über das Buch „Wahrsagen, Orakel, Hellsehen“ erfahren Sie übrigens im Anhang dieses Werkes.)
2. Die Karten im kurzen Überblick
Aufteilung der Karten in zwei Hauptgruppen:
Das Kartendeck besteht aus 78 Karten, die sich in die 22 Großen Arkana und die 56 Kleinen Arkana gliedern. Machen Sie sich über diese Namen zunächst gar keine Gedanken. Sie heißen einfach so.
Wie erkennt man die Großen Arkana?
Die 22 Großen Arkana sind beim Rider-Waite-Tarot mit dem römischen Zahlenwert für die Karte (am oberen Rand) sowie dem Namen der Karte (am unteren Rand) beschriftet, zum Beispiel »Der Narr«. Die Nummerierung beginnt mit der »0« beim »Narr« und geht dann über »I« bis »XXI« zur »Welt«.
Wenn diese Karten in der Legung auftauchen, ist die Bedeutung wichtiger, tief greifender und langandauernder als bei den Karten der 56 Kleinen Arkana.
Man sagt auch, dass diese Karten für verschiedene psychologische Archetypen stehen, die von den Karten verkörpert werden (Kind, Mutter, Vater etc.). Aber die psychologischen Hintergründe werden wir in diesem Schnellkurs nicht ansprechen, es soll ja schnell gehen, nicht wahr?
Es gibt Leute, die der Meinung sind, dass die wahren Profis nur mit den Karten der Großen Arkana legen sollten. Ob Sie das auch so empfinden, müssen Sie für sich selbst prüfen.
Wie erkennt man die Kleinen Arkana?
Bei diesen 56 Karten sind im Rider-Waite-Tarot ebenfalls römische Zahlenwerte von 2 (II) – 10 (X) am oberen Rand vermerkt, jedoch hat die Karte üblicherweise keinen zusätzlichen Namen. Das Ass hat den Zahlenwert 1, der allerdings nicht auf der Karte vermerkt ist.
Nur bei den »Hofkarten«, die die Personen darstellen, finden Sie die Namen »König«, »Königin«, »Ritter« und »Bube« beziehungsweise »Page«. Dafür sind diese Karten aber nicht nummeriert.
Wenn das Tarot schön bebildert ist, dann finden Sie auf diesen Karten Motive, die die Bedeutung der Karte unterstreichen.
Sollte es keine Bilder darauf geben, dann sind nur Symbole für Kelche, Stäbe, Münzen und Schwerter zu sehen, und zwar in der Anzahl ihrer Zahlenwerte.
Die Deutung wird für Sie dann vielleicht etwas schwieriger, Sie sollten daher anfangs ein Tarot mit Bildern benutzen, damit Sie sich leichter hineindenken können.
Die Karten der kleinen Arkana sind wie Spielkarten aufgebaut. Die vier »Farben« sind statt Herz, Pik, Kreuz und Karo.
Diese Symbole korrespondieren mit den »Elementen«, die Sie eventuell auch aus dem Gebiet der Astrologie kennen.
Elemente der Sternzeichen in der Astrologie:
Jedes unserer Sternzeichen entspricht von der Qualität her einem dieser Elemente. Reihum wechseln sich die Elemente der Zeichen ab.
Die Feuerzeichen oder Choleriker sind:
Widder, Löwe, Schütze
Die Wasserzeichen oder Phlegmatiker sind:
Krebs, Skorpion, Fische
Die Erdzeichen oder Melancholiker sind:
Stier, Jungfrau, Steinbock
Die Luftzeichen oder Sanguiniker sind:
Zwillinge, Waage, Wassermann
Möglicherweise ist dieser Hinweis für Sie hilfreich, weil Sie sich das Grundthema der Karten damit besser merken können, als nur mit den Begriffen Kelch, Stab, Schwert, Münze.
Wenn diese Karten der Kleinen Arkana in der Legung auftauchen, dann stehen sie für kurzfristige Ereignisse oder Einflüsse bzw. für bestimmte Personen.
Man könnte auch sagen, dass diese Karten dann weniger wichtig sind, weil das Ereignis nicht so tief greifend ist oder nicht so lange nachwirkt wie bei den Karten der Großen Arkana.
3. Wie merkt an sich bloss all die vielen
Bedeutungen?
Hierzu gibt es verschiedene Methoden, die mehr oder weniger empfehlenswert sind. Sie müssen ausprobieren, welche sich am besten für Ihre Bedürfnisse eignet. Und bitte vergessen Sie die Idee, dass Ihnen jemand ein todsicheres Rezept hat, und Sie sich überhaupt keine weiteren Gedanken machen müssen ...
a) Auswendig lernen
Diese Idee ist nicht sehr hilfreich, obwohl Sie sich am Anfang wohl als die beste anzubieten scheint. Sie müssen sich schließlich zu Beginn irgendetwas merken. Tun Sie das auch ruhig, aber bitte merken Sie sich nicht den ganzen Text, sondern lieber die Bedeutung!
b) Eselsbrücken bauen
Überlegen Sie sich bei jeder Karte gleich, ob Sie vielleicht eine Eselsbrücke bauen können, um die Bedeutung besser im Gedächtnis zu behalten - wie zum Beispiel damals in der Schule »333 bei Knossos Keilerei«. Benutzen Sie, was immer Ihnen hilfreich erscheint.
c) Stichworte merken
Stichworte merken ist ja schon ähnlich wie eine Eselsbrücke und auf jeden Fall die bessere Alternative zum kompletten Auswendiglernen, denn mit irgendetwas müssen Sie ja arbeiten!
Aber dabei sollten Sie stets berücksichtigen, dass die Karten Ihnen viel mehr als nur ein Stichwort sagen, je intensiver Sie sich damit beschäftigen. Wenn Sie sich nur ein Stichwort merken und nicht weiter damit arbeiten, dann bleiben Ihre Ergebnisse recht bescheiden. Bleiben Sie also am Ball!
d) Assoziationen
Die beste Möglichkeit ist es, sich die grundsätzliche Beschreibung anzuschauen und sich anschließend in die Karte hineinzudenken, um weitere Punkte herauszufinden. Was fällt Ihnen zum Beispiel alles ein, wenn Sie einen König (HERRSCHER) auf einem Thron sehen? Wie ist so ein Herrscher, was tut er?
So werden Sie ganz von selbst alle für Sie wichtigen Bedeutungen entdecken – also »assoziieren«.
e) Persönliche Bedeutung
Die Karten sprechen mit unserem Unterbewusstsein. Für jede Person kann die Karte deshalb eine unterschiedliche Bedeutung haben. Achten Sie darauf, welche Bedeutung bei Ihnen vorherrscht. Das ist dann der eigene »Code« zwischen Ihrer Karte und Ihnen. Hieraus können Sie dann auch Ihr eigenes Stichwort und Ihre eigenen Assoziationen zu jeder Karte entwickeln.
Lassen Sie sich von anderen nicht durcheinanderbringen, die Ihnen erklären wollen, dass »nur« diese oder jene Bedeutung sinnvoll ist oder Ihre Bedeutung »falsch« wäre.
Es kann durchaus sein, dass eine Karte für Sie etwas völlig anderes bedeutet als für jemand anderen. Na und? Wenn ihre Ergebnisse richtig sind, dann ist das doch völlig egal. Lassen Sie sich nicht verunsichern!
Ich werde Ihnen an einigen Stellen auch »meine« Hauptbedeutung der Karte nennen - und Sie können schon mal davon ausgehen, dass es bei Ihnen vermutlich eine andere sein wird!
Abschließender Hinweis: für »sich gegenseitig die Karten legen«
Die oben genannte Situation zeigt Ihnen auch gleich an, dass es nie besonders gut ist, für andere Kartenleger-Anfänger die Karten zu legen.
Sie werden Ihnen über die Schulter schauen und fragen: »Aber warum sagst Du denn dies oder jenes, bei mir bedeutet die Karte immer, dass ...«, und schon sind Sie mitten in einer Diskussion.
Ich will das nicht