Geschichte meines Lebens. George Sand

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Pierret erhob mich in seinen Armen über die Tschacko's, damit ich etwas sehen sollte; dieser Gegenstand, der sich über die Soldatenreihen erhob, zog die Augen des Kaisers unwillkürlich an, und meine Mutter rief mir zu: „Er hat Dich angesehen! vergiß es nie, es wird Dir Glück bringen!“ Ich glaube, der Kaiser hörte diese naiven Worte, denn er sah mich nun wirklich an, und es ist mir, als sähe ich noch jetzt eine Art von Lächeln über das bleiche Antlitz streifen, dessen kalte Strenge mich anfangs erschreckte — und niemals werde ich sein Gesicht vergessen und vor Allem nicht den Ausdruck seines Blickes, den keines seiner Bilder wiederzugeben vermag. Der Kaiser war zu jener Zeit ziemlich stark und bleich; er trug einen Ueberrock über der Uniform, aber ich weiß nicht mehr, ob es ein grauer war. Im Augenblick, als ich ihn sah, hielt er den Hut in der Hand, und ich wurde gleichsam magnetisirt durch seinen klaren, im ersten Momente so harten Blick, der plötzlich sanft und wohlwollend wurde. Ich habe ihn später noch mehrere Male gesehen, aber nur undeutlich, weil er weiter entfernt war und schnell vorüberging.

      Auch den König von Rom habe ich als Kind in den Armen seiner Amme gesehen. Sie stand mit ihm an einem Fenster der Tuilerien, und er lachte die Vorübergehenden an. Als er mich erblickte, lachte er noch freundlicher, — denn Kinder üben immer sympathetischen Einfluß auf einander aus — und warf mir ein großes Bonbon zu, das er in seiner kleinen Hand hielt. Meine Mutter wollte dasselbe aufnehmen, um es mir zu geben, aber die Schildwache, die das Fenster bewachte, wollte ihr nicht gestatten, die bezeichnete Linie zu überschreiten, obwohl die Wärterin durch Zeichen zu verstehen gab, daß das Bonbon für mich wäre, und daß man es mir geben sollte. Wahrscheinlich stand davon nichts im Befehl der Schildwache, und so blieb sie taub gegen unsere Vorstellungen. Ich war durch dies Benehmen sehr verletzt und fragte meine Mutter im Weitergehen, warum dieser Soldat so unhöflich wäre. Sie erklärte mir, daß er dies kostbare Kind zu behüten hätte, und daß es seine Pflicht wäre, jede Annäherung zu vermeiden, weil schlecht gesinnte Menschen ihm Böses zufügen könnten. Der Gedanke, daß irgend Jemand im Stande wäre, einem Kinde Böses zu thun, erschien mir fürchterlich; aber ich war damals neun oder zehn Jahre und der kleine König höchstens zwei Jahre alt — so daß diese Anekdote eine Abschweifung ist.

      Aber mein erstes musikalisches Gefühl gehört unter die Erinnerungen aus meinen vier ersten Lebensjahren.

      Meine Mutter hatte in einem Dorfe bei Paris, ich weiß nicht mehr in welchem, einen Besuch gemacht. Die Wohnung, in die wir uns begaben, lag in einer obern Etage, und da ich zu klein war, um aus dem Fenster auf die Straße zu sehen, erblickte ich nur die Giebel der angrenzenden Häuser und ein großes Stück Himmel. Wir blieben einen großen Theil des Tages dort, aber ich bekümmerte mich um nichts, weil ich die ganze Zeit über durch den Ton eines Flageolets in Anspruch genommen war, das eine Menge Melodien spielte, die mir herrlich erschienen. Der Ton kam aus einer der höchsten Dachstuben und zwar sehr aus der Ferne, denn meine Mutter, die ich fragte, was das wäre, hörte ihn kaum. Mein Gehör war zu jener Zeit wahrscheinlich feiner und empfindlicher und so verlor ich auch nicht eine Modulation des kleinen Instrumentes, dessen Töne in der Nähe so scharf und von weitem so weich sind. Ich war ganz entzückt; es war mir, als hörte ich die Töne im Traume; der Himmel war rein und von glänzender Bläue und diese zarten Melodien schienen über den Dächern zu schweben und sich im Himmel zu verlieren. Wer weiß, ob der Musiker nicht ein Künstler voll hoher Begeisterung war, der in tiefem Augenblicke nur mich als Zuhörer hatte? es konnte freilich ebenso gut ein Küchenjunge sein, der sich die Melodie der Monaco und der Folies d'Espagne einübte. Das mochte nun sein wie es wollte, ich hatte einen unaussprechlichen musikalischen Genuß und stand ganz in Entzücken versunken an jenem Fenster, wo ich zum ersten Male in unbestimmter Weise die Harmonie der äußern Welt begriff, indem meine Seele in gleichem Maße durch die Musik und die Schönheit des Himmels hingerissen war.

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