Teufel Alkohol. Carl Betze
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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar
Inhaltsverzeichnis
Dieses Buch schreibe ich primär für mich selbst, zudem für einen meiner besten Freunde, der sicher weiß, dass er gemeint ist...und für all' die Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
Ich saach mir: „Nie mehr Alkohol“
(Ich sage mir: „Nie mehr Alkohol“)
Hey, wat häss du bloß met mir jemaat?
(Hey, was hast Du bloß mit mir gemacht?)
Mich hätt dä Düvvel anjelaach
(Mich hat der Teufel angelacht)
Ich han de Nas von dir jetz voll
(Ich habe die Nase von Dir jetzt voll)
Ich dunn et nie mieh widder - bes zom nächste Mol
(Ich tue es nie mehr wieder – bis zum nächsten Mal)
„Nie mehr Alkohol“
Sessionshit der Kölner Mundartgruppe
„Paveier“ aus dem Jahr 2019
Vorwort
„Wenn Sie mit dem Trinken aufhören wollen, ist die erste Voraussetzung, dass Sie aus voller Überzeugung sagen: Ich will keinen Alkohol mehr trinken“.
In nahezu jedem Fernsehbericht, jedem Ratgeber, jedem Zeitungsartikel über den übermäßigen Konsum von Alkohol ist das der Satz, an dem ich zumindest stocke, oft sogar die das TV-Programm oder die Lektüre beende.
Denn DAS würde ich nie sagen, zumindest würde ich, und das ist das Wesentliche, niemals so empfinden.
Auf den Alkohol, das heißt in meinem Fall auf mein heiß und innig geliebtes Bier, zudem auf ein Gläschen Wein ab und an, für den Rest meines Lebens verzichten – undenkbar. Weder auf den Geschmack noch auf die euphorisierende Wirkung, die ich in Grenzen immer genossen habe.
Viele Menschen neigen dazu, ihre Trinkgewohnheiten und die daraus resultierenden Probleme zu verharmlosen.
Dabei gehen Alkoholprobleme durch alle sozialen Schichten.
Der Arbeiter in der Fabrik kann genau so betroffen sein wie der Richter oder der Unternehmer, der Arzt und der Pilot, der Millionär und der Obdachlose, die Hausfrau oder die Chefsekretärin.
Denken Sie kurz an Ihr Umfeld, an Verwandte, Freunde, Bekannte, Kollegen, ...sich selbst?
Wie lange brauchen Sie, bis Ihnen jemand einfällt, der auffällig viel trinkt, der womöglich ein Alkoholproblem hat?
Alkohol entspannt, er hilft beim Einschlafen, er macht gelöster, optimistischer, euphorischer,…glücklicher.
Nur: da ist ja noch ein anderer Aspekt, die viel zitierte Kehrseite der Medaille.
Alkohol, in den Mengen, in den ich ihn konsumiere, ist, ohne Wenn und Aber, gerade der Vieltrinker neigt dazu, diesen Aspekt immer wieder zu verharmlosen, erwiesenermaßen extrem gesundheitsschädlich und kann zu gravierenden körperlichen Beeinträchtigungen führen.
Menschen wie mir, in der gängigen Literatur oft als „Vieltrinker“ und damit auch als „alkoholgefährdet“ bezeichnet, würde sicherlich beinahe jeder Arzt und noch mehr jeder Suchttherapeut unmissverständlich nahelegen, auf alkoholische Getränke konsequent zu verzichten.
Da es mir kaum möglich erscheint, Bier und Wein ein für alle Mal abzuschwören, ich mich jedoch ebenso wenig ganz meinem Gusto entsprechend und ohne Selbstbeschränkung dem Alkohol hingeben darf, muss es einen anderen Weg geben – und zwar den, nicht auf den Konsum von Alkohol zu verzichten, sondern mit ihm, im schlechtesten Fall im Grenzbereich zwischen „gerade noch vertretbar“ und „gesundheitsschädlich“, gesundheitsverträglich umgehen zu können.
Diesen will ich im Folgenden beschreiben.
„Teufel Alkohol – (k)ein Plädoyer für das Trinken“ richtet sich an all' diejenigen Alkoholkonsumenten, die wie ich irgendwo in der Mitte zwischen Vieltrinken und drohender Abhängigkeit stehen.
An Menschen, die nicht aufhören können, zu trinken, und an jene, die nicht mit dem Trinken aufhören wollen.
Die sich ein Leben ohne Alkohol gar nicht vorstellen möchten, aber abgesehen vom überhöhten Alkoholkonsum alles dafür zu tun bereit sind, ihre Leidenschaft für, Bier, Wein & Co. gesundheitlich unbeschadet zu überstehen.
Das Buch soll aufzeigen, wie mit einfachen, leicht verständlichen und doch wirkungsvollen Mitteln und Denkanstößen ein Weg gefunden werden kann, mit dem Alkohol womöglich gesundheitsverträglich umzugehen, ohne völlig auf ihn verzichten zu müssen.
Es beinhaltet eine Kombination aus theoretisch-wissenschaftlichem Hintergrund zum Thema Alkohol, Episoden aus der Alkoholkarriere des Autors und dem daraus entwickelten möglichen Ausweg in Richtung eines gesundheitsverträglichen Trinkens.
Oft werden Menschen, die wie ich in anhaltender Regelmäßigkeit größere Mengen Alkohol zu sich nehmen, als Alkoholiker bezeichnet.
Eine eindeutige Definition dieses Begriffes erscheint schwer möglich, an anderer Stelle gehe ich ausführlich auf dieses Thema ein.
Fakt ist: selbst mit meinen nunmehr gemäßigten Trinkgewohnheiten gehöre ich nach wie vor zum stark suchtgefährdeten Personenkreis, für den gesundheitliche Beeinträchtigungen infolge des Alkoholkonsums nicht auszuschließen sind. Dessen bin ich mir vollends bewusst.
Für Menschen wie mich jedoch, die schon Phasen erlebt haben, in denen sie wesentlich öfter und deutlich mehr getrunken haben, stellt die mit dem in diesem Buch dargestellten Ansatz erreichbare Situation unzweifelhaft einen großen Fortschritt dar, mit dem die Trinkmengen deutlich reduziert werden können und eine Kontrolle über den Alkoholkonsum in Form eines womöglich noch gesundheitsverträglichen Trinkens erreicht werden kann.
Zudem kann das von mir im Folgenden beschriebene Trinkkonzept auch als Zwischenschritt auf dem Weg zur Erreichung der weiteren Reduzierung der Trinkmengen oder auch des Totalverzichts auf alkoholische Getränke genutzt werden.
Sie werden feststellen, dass, sobald eine Stabilisierung der Trinkgewohnheiten erst einmal erreicht ist, der Weg hin zu weiter sinkenden Trinkmengen durchaus möglich und darüber weniger steinig als angenommen erscheint.
Manch' ein Leser mag es für unverantwortlich halten, kontinuierlichen Alkoholkonsum zu befürworten, manch' einer wird mir vorwerfen, dass ich mir und meinen Lesern mit meinem Buch einen Freifahrtschein zum Alkoholkonsum ausstelle - dies ist mitnichten meine Intention.
Ich rate jedem Betroffenen, wenn möglich komplett auf den Alkohol zu verzichten oder aber den Genuss von Bier, Wein und Schnaps auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.
Ich plädiere keinesfalls für das Trinken als solches, sondern stelle mit meinem Ansatz lediglich eine „second-best-Lösung“ für diejenigen suchtgefährdeten Menschen vor, die nicht völlig auf den Konsum alkoholischer Getränke verzichten können oder wollen.
Eine Lösung, die immer noch besser ist als tagtäglich unkontrolliert Alkohol zu trinken und darüber hinaus die Rahmenbedingungen für ein mit der Gesundheit kompatibles Trinken zu vernachlässigen.
Mir ist dabei durchaus bewusst, dass mein Konzept zum gesundheitsverträglichen Trinken funktionieren kann, aber keinesfalls muss!
Ich