C wie Charakterwelt. Dieter Lüders

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C wie Charakterwelt - Dieter Lüders


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      Weitere Titel aus der Reihe >Das große Volkswissen<:

      A wie Arbeitswelt (Sachbuch)

      B wie Beziehungswelt (Sachbuch)

      D wie Dummheit (Sachbuch)

      F wie Finanzwelt (Durch die Bank, Roman)

      Dieter Lüders

      Das große Volkswissen

      C wie Charakterwelt

      Sensibilisieren statt Reglementieren

      Dieter Lüders ist Jahrgang 66, er hat Ingenieurwissenschaften und Betriebssoziologie studiert. Er hat lange Zeit als Programmierer gearbeitet. Dazu kommen Erfahrungen aus einer Unternehmensberatung, der internationalen Logistik sowie als selbstständiger Unternehmer. Erblickt hat er das Licht der Arbeitswelt als Straßenkehrer, bei der Freien und Hansestadt Hamburg, in seinen ersten Semesterferien.

      Widmung

      Demjenigen mit verminderter Sehfähigkeit, der vor langer Zeit zu seinem Arzt sagte: „...es könnten auch Bäume sein...“

      Dieter Lüders

      Das große Volkswissen

      C wie Charakterwelt

      Sensibilisieren statt Reglementieren

      © 2015 Dieter Lüders, Hamburg

      Umschlaggestaltung: Dieter Lüders

      Mitwirkende: Bärbel, Gisela

      ISBN 978-3-7375-7151-7

      Impressum : Siehe letzte Seite

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Inhaltsverzeichnis

       Vorwort

       Einleitung

       Selbstkritik oder Selbstzweifel

       Selbstwertgefühl oder Fremdwertgefühl

       Egoismus oder Altruismus

       Gewissenhaft oder pedantisch

       Ärger oder Wut

       Männer, Frauen und Herausforderungen

       Willst du mich veralbern?

       Gefühl oder Gesetz

       Das Platzhirsch-Syndrom

       Kriecher oder Krieger

       Die Vier-Elemente-Lehre

       Impressum

      Vorwort

      „Es könnten auch Bäume sein“. Da hatte jemand ein dermaßen vermindertes Sehvermögen, dass er Menschen nicht von Bäumen unterscheiden konnte. Was hat er denn nicht gesehen, an den Menschen? Dass sie sich nicht bewegt haben? Haben sie nichts gesagt? Normalerweise ist es ganz schnell zu erkennen, ob man es mit einem Menschen oder einem Eisblock zu tun hat. Ja, Menschen können einem wie Dinge vorkommen. Man verfährt manchmal nicht sehr behutsam mit Leuten, die einem in Quere kommen. Erst recht nicht, wenn einem jemand plötzlich die Vorfahrt nimmt. Dann entfährt einem schnell mal ein Schimpfwort.

      Man reagiert jedoch anders, wenn man selber einmal jemandem, aus Versehen die Vorfahrt nimmt. Dann tut einem der Mensch leid. Ein leises Sorry kommt einem über die Lippen, oder eine Geste. Wenn es um hungernde Kinder in der dritten Welt geht: Mitleid!. Wenn es um gierige Manager geht: Zorn! So sieht man sich und andere Menschen, wenn man in Herzen sehen kann, wenn man sensibilisiert ist.

      Es kann aber auch sein, dass man gar nicht sensibel zu sein braucht. Immer da, wo viele Regeln im Spiel sind, muss man sich nicht mehr auf sein Gefühl verlassen. Dann kann man mit Menschen wie Gegenständen umgehen. Bankangestellte müssen kein übermäßiges Mitleid haben, weil sie sich nach ihren Regeln richten müssen. Busfahrer fahren –in seltenen Fällen-ab, ohne auf den hechelnden Fahrgast zu warten: der Fahrplan reglementiert hier das Handeln.

      Ein gesunder Charakter kann sich auch schon mal Vorwürfe machen. Immer dann, wenn eine Reaktion nicht wunschgemäß eingetreten ist. Man will ein Mensch mit gutem Charakter sein, und doch tritt man hier und da mal in einen Fettnapf. Meistens fehlte einem die Zeit, um die Reaktion planen zu können. Man hatte nicht die Zeit nach zu denken, was jetzt das beste hätte gewesen sein können. Und dann ist der wahre Charakter erkennbar.

      Erst unter Druck, Zeitdruck oder dann, wenn eine Sachzwänge einengen. Dann sprudelt das aus einem heraus, was noch gar nicht ausreichend für die Öffentlichkeit vorbereitet gewesen war.

      Aber so ist das Leben. So richtige Engel gibt es nicht. Viele wären gerne elfen-oder feengleich. Wer hat nicht Freude daran, wenn er mal so richtig zeigen kann, wie gut er eigentlich wirklich ist? Man hat sich auf so manches vorbereitet, was aber nicht abgerufen wird. Stattdessen erwischt es einen doch immer mal wieder kalt von hinten...

      Dann ärgert man sich. Aber es ist beruhigend, zu wissen, dass das eigentlich der Wunsch-und Idealzustand sein sollte. Wenn man sich ärgert, wenn man sich nicht für gut genug hält, weil man Verbesserungspotenzial an sich entdeckt. Dann kann man von sich behaupten, dass man sich nicht wie ein Baum vorkommt. Dann ist man ein lebendiger Mensch. Dann verfügt man über ein lebensrettendes Sehvermögen.

      Und wer so gut erkennen kann, was er im Umgang mit seinen Mitmenschen falsch und richtig macht, der kann sich sicher sein, dass er zu den gerngesehenen Zeitgenossen gehört. Ungern gesehen und stattdessen gern übersehen, werden Menschen die blind für die Bedürfnisse ihres Nächsten sind.

      Wenn nicht jedes Fehlverhalten auf das Versagen der Politiker geschoben wird, dann erst ist Hoffnung zu sehen und zu erkennen. Sozial bedeutet, dass viele Interessen aufeinander treffen. Viele Wünsche und Termindrücke. Sachzwänge und Nöte. Hoffnungen und Lebensziele.

      In einer Gesellschaft geht es zu wie in einem Hexenkessel. Noch ein Spinnenbein und zwei Prisen Krötenaugen. Drei bei Vollmond gepflückte Brennnesseln, und irgendwann zerreißt sich das Rumpelstilzchen selbst in zwei Teile. Burn-Out, Schizophrenie, Magengeschwüre und die ganze Palette der Psychosomatik sind die Folgen. Mit Beta-Blockern, Aufputsch-und Beruhigungsmitteln versucht man derartig zwiespältige Charaktere hinterher wieder zusammenzuflicken.

      Gut sein zu wollen und doch so schlecht und fehlerhaft zu sein, damit muss man klar kommen. Das ist der Sinn dieses Buches. Irrsinn und Verbrechen sind doch keine unmenschlichen Verhaltensweisen. Ganz im Gegenteil. Frauenmörder und Kinderschänder hätten sich vor ihrer Geburt sicherlich auch einen anderen Lebensweg ausgesucht, wenn man sie vorher nur gefragt hätte. Hätten Sie gerne einen silbernen Löffel, oder wollen Sie ein Buhmann werden?

      Das traurigste und verzweifelndste ist der Gedanke


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