Geheimnisvolles Tibet. Daniela Mattes
Читать онлайн книгу.Ende jeder Leser ein genaueres Bild dieses Mannes machen können, der Lobsang Rampa war, und für sich selbst entscheiden, ob und wie viel an seinen Behauptungen tatsächlich dran ist.
Teil 1
Zur Einstimmung auf Tibet
Einige grundlegende Fakten über Tibets Lage, Kultur,
Geschichte, Religion, Medizin und den Tourismus
Die Geschichte Tibets
Im Rahmen dieses Buches ist es nicht möglich, sehr ausführlich die spannende Geschichte Tibets in all ihren Facetten darzustellen. Deshalb soll der Leser aufgrund einiger kurzen Informationen einen Eindruck von der Lage des Landes sowie wenige Fakten über seine Kultur und Rahmenbedingungen erhalten.
Lage und Bevölkerung
Tibet ist ein faszinierendes und besonders abgeschiedenes Land im südlichen Himalayagebirge. Mit seiner Höhenlage von rund 4.500 Metern wird es auch als „Dach der Welt“ bezeichnet. Hier finden wir beispielsweise den berühmten höchsten Berg der Welt, den Mount Everest, sowie den heiligen Berg Kailash.
Im Hochland, oder besser gesagt auf dem Hochplateau, ist es sehr trocken und wüstenhaft, es gibt im Norden auch Steppen. Das Klima ist in Tibet recht unterschiedlich und schwankt je nach Lage (Norden/Süden) und Tageszeit beträchtlich.
Im Sommer gibt es im Südosten allerdings Temperaturen um die 28° C. Am kältesten wird es im Winter im Norden mit bis zu -15° C.
In Lhasa herrscht eine durchschnittliche Temperatur von lediglich 8° C. Und im nördlichen Permafrostgebiet sind es nur 0° C. Daher sind auch der Westen, der Zentralbereich und der Norden unbewohnt.
Im gesamten Autonomen Gebiet Tibet leben über 2,6 Mio. Menschen, davon ungefähr eine halbe Million allein in Lhasa. Darunter überwiegend Tibeter (mehr als 80 %) und Han-Chinesen (ungefähr 17 %). Viele Tibeter leben im Exil in Indien, Nepal, Kanada und den USA, aber auch in der Schweiz, Bhutan und anderen Ländern.
Die Zeitverschiebung von Tibet im Vergleich zu Deutschland liegt bei 7 Stunden (Winterzeit) bzw. 6 Stunden (Sommerzeit). Tibet ist Deutschland zeitlich voraus.
Abb. 1: Der Mount Everest 1
Kultur und Alltag in Tibet
In Tibet herrschte zunächst die Bön-Religion vor, die später vom Buddhismus beeinflusst wurde. Der Dalai Lama repräsentiert eine der vier großen buddhistischen Schulen (Gelugpa) und wird von der Mitgliedern der Exilregierung immer noch als Staatsoberhaupt anerkannt.
In Tibet haben mündliche Überlieferungen Tradition, eine Schrift entwickelte sich erst im 7. Jahrhundert und die daraus entstehende Literatur war zunächst religiös. Erst im 13. Jahrhundert wandelte sich das und die Poesie hielt Einzug.
Es heißt, dass König Songtsen Gampo einen tibetischen Gelehrten namens Tönmie Sambhota sowie einige Studenten nach Indien geschickt habe, damit sie dort ein Tibetisches Alphabet auf der Basis des Sanskrit-Alphabets entwickeln könnten. Die Entwicklung eines eige-nen Schriftsystems samt Grammatik war die Basis für einen kulturellen Aufschwung.
Musikalisch dominieren volkstümliche Lieder und religiöse Ritualmusik. Es gibt Saiten-, Blas- und Perkussionsinstrumente und bei den religiösen Liedern sind diese mit dem monotonen Mönchgesang verbunden.
Andere künstlerische Ausdrucksweisen sind hauptsächlich die Wandmalereien sowie die Fertigung verschiedener Kulturschätze aus einer ganz besonderen Legierung namens Dzekshim. Diese besteht aus mindestens 7 unterschiedlichen Metallen, deren Basis Gold, Silber und Kupfer bilden. Durch das Hinzufügen weiterer Metalle kann die Farbgebung beeinflusst werden. Die Gegenstände aus diesem Material werden nie zusätzlich vergoldet, um die Farbe nicht zu verändern.
Die Tibetische Küche
Aufgrund des rauen Klimas können die Bauern hauptsächlich Gerste anbauen, die auch in diesen Verhältnissen gedeiht. Daraus wird eine Art Getreidebrei zubereitet, der sich Tsampa nennt. Er kann nach Belieben mit Dörrfleisch oder auch mit Quark und Honig angereichert werden.
(„Wenn in den tibetanischen Klöstern eine Menükarte gedruckt würde, dann gäbe es nur ein einziges Wort zu drucken: nämlich Tsampa!“ (Rampa in „Cave of the Ancients”))
Daneben gibt es auch Hirse, Hülsenfrüchte und Gemüse wie Bohnen, Karotten, Tomaten, Paprika, Mais oder Zwiebeln.
Aufgrund der beliebten Tierhaltung steht auch das Fleisch von Yaks, Schafen oder Ziegen zur Verfügung sowie Milchprodukte.
Praktisch ist beispielsweise die vielseitige Verwendung von Yakbutter, der sowohl im Buttertee (Nationalgetränk!) als auch in den Butterlampen zum Einsatz kommt.
Touristen finden darüber hinaus auch die Teigtaschen namens „Momo“ sehr lecker. Diese können gebraten oder auch in der Suppe gekocht werden.
Suppen und Eintöpfe sind ebenfalls sehr beliebt und werden gerne als Nudelsuppe oder Nudeleintopf mit Fleisch und/oder Gemüse gegessen.
Bei der Ernährung achten die Tibeter besonders auf Tipps, die aus der Traditionellen Tibetischen Medizin stammen. Nach der dort verankerten Konstitutionslehre kann jeder sein inneres Gleichgewicht und die Harmonie von Körper und Geist durch eine typengerechte Ernährung erreichen. Vorrangig kommen daher pflanzliche Nahrungsmittel zum Einsatz.
Wirtschaft und Industrie
Groß im Kommen ist der Bergbau, denn in Tibet lagern verschiedene wichtige Bodenschätze, darunter viele Metalle (Kupfer, Chrom, Gold, Blei, eisen, Zink, Aluminium) sowie Erdöl.
Daneben gibt es auch Industriezweige, die handwerkliche Produkte wie selbst hergestellte Teppiche oder Wollstoffe sowie verschiedene Kunstgegenstände herstellen und vertreiben.
Natur und Umwelt
Es gibt in Tibet auf dem Hochplateau sehr viel Schnee, in den Steppen leben die Nomadenvölker mit ihren Yak-Herden. Dazu kommen viele Hochgebirgsseen, der heilige Berg Kailash, der berühmte Mount Everest sowie Almen.
Darüber hinaus befinden sich in Tibet sehr viele Klöster, das älteste Kloster Tibets („Samye“) wurde bereits um 770 n. Chr. von König Trisong Detsen gegründet, der auch den Buddhismus als Staatsreligion einführte.
Durch die großen Kahlschläge der Wälder kommt es verstärkt zu Erdrutschen, Steinschlag und Überschwemmungen. Durch die stark gestiegene Bevölkerungszahl muss das Nahrungsangebot erhöht werden, besonders die Fleischproduktion. Doch die vielen Viehhirten sorgen leider dafür, dass die Steppen unter der Anzahl der Tiere leiden (Überweidung).
Abb. 2: Ein Yak 2
Traditionelle tibetische Medizin
Die tibetische Heilkunst oder Traditionelle Tibetische Medizin (TTM) ähnelt der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und bezieht auch religiöse, philosophische und kulturelle Aspekte mit ein.
Beide Heilkünste legen Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen und sehen Körper und Geist als Einheit. Darüber hinaus ist es speziell in Tibet wichtig, dass auch der Buddhismus bei der Hei-lung von Krankheiten berücksichtigt wird. Daher werden dem Geist und den Gefühlen hohe Stellenwerte eingeräumt.
Schlecht für die Gesundheit sind die „Geistesgifte“ Gier, Hass und Verblendung, die sich negativ auf die drei Körpersäfte Wind, Galle und Schleim auswirken. In Tibet ist es daher notwendig für einen gesunden Menschen, dass er einen ausgewogenen Geist besitzt und eine gesunde Lebensführung hat.
Der Körper wird mit traditionellen Medikamenten behandelt, für die Ausgeglichenheit des Geistes wird Meditation empfohlen. Erkrankungen lassen sich beispielsweise auf negative Einstellungen sowie falsche Ernährung