Geheimnisvolles Tibet. Daniela Mattes

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Geheimnisvolles Tibet - Daniela Mattes


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des Erkrankten sowie eine Abtastung von Haut und Haaren sowie eine Urin- und Pulsdiagnose. Auch die Befragung zur Krankengeschichte und den Symptomen gehört selbstverständlich dazu.

      Für die Behandlung steht neben der Meditation oder der Verabreichung von bekannten Mitteln aus der Naturheilkunde auch eine Ernährungs- und Verhaltensberatung auf dem Programm. Aber Patienten erhalten auch Aderlass, Massagen oder medizinische Bäder.

      Insofern ähneln sich TCM und TTM, bis auf die vorrangige Bewertung der richtigen Geisteshaltung und der buddhistischen Sichtweise, dass keine Krankheit ohne Grund entsteht.

      In seinem Buch „Doctor from Lhasa“ beschreibt Lobsang Rampa zwei beliebte Behandlungsmethoden: Die Akupunktur und die Therapie mit Moxapaste:

      „Akupunktur ist eine bestimmte Methode, bei der äußerst dünne Nadeln in verschiedene Stellen des Körpers eingeführt werden. Die Nadeln sind so dünn, daß man keine Schmerzen verspürt. Sie werden eingeführt und rufen die verschiedensten Heilungsreaktionen hervor. Im Westen werden Radiumnadeln benutzt, und die Leute behaupten, daß sie wunderbare Heilerfolge damit erzielen, aber wir im Osten haben Akupunktur seit Jahrhunderten mit gleichem Erfolg durchgeführt.

      Wir wenden auch eine Therapie mit Moxapaste an. Bei dieser Methode werden verschiedene Kräuter zubereitet, in Röhren abgefüllt und an einem Ende so entzündet, daß sie rot glühen. Das glühende Ende wird dann nahe an die erkrankte Haut oder erkranktes Gewebe herangeführt, und durch die Erhitzung dieser Stellen können die Wirkstoffe der Kräuter direkt mit einer heilenden Wirkung in das Gewebe eindringen. Die Wirksamkeit dieser beiden Methoden hat sich immer wieder erwiesen, aber noch ist nicht festgestellt worden, wie sie genau funktionieren.“

      Zudem ist es möglich, den Körper zu heilen, indem man sich mit dem Auralesen beschäftigte, wie er in „The Rampa Story“ erklärt.

      „Untersucht man, was der Aura fehlt, und ersetzt dies durch besondere Strahlen, dann kann man die Krankheit des Menschen heilen. Weil ich besser als andere über die Kräfte des Hellsehens verfügte, wurde ich fast regelmäßig zum Allerhöchsten, der großen dreizehnten Inkarnation des Dalai Lama gerufen, um mir die Aura seiner Besucher zu besehen, die »in Freundschaft« kamen.

      Und Rampa berichtet auch davon, dass Gebete helfen, eine Heilung zu vollbringen. In „The Rampa Story“ sagt er:

      „Ich werde später noch einmal darauf zurückkommen, aber laßt mich zuerst nochmals betonen: wiederholt euer Gebet, solange es nötig ist, und wenn ihr wirklich daran glaubt, dann wird sich die Heilung vollziehen.

      Nun dazu, ob und wie sich eine Heilung vollzieht. Wenn einer Person ein Bein amputiert worden ist, wird auch kein Gebet dieses Bein wieder zurückbringen. Aber wenn jemand Krebs hat oder ein anderes schweres Leiden, dann kann dieses aufgehalten werden. Ganz deutlich gesagt: Je geringer die Krankheit, desto leichter ist diese zu heilen.

      Ganz gleich wann in der Geschichte, immer schon gab es Wunderheilungen, und jeder hat schon einmal davon gehört. Lourdes und viele andere Orte sind für diese Heilungen berühmt. Auch diese Heilungen wurden durch das Höhere Selbst bewirkt, durch den Schutzengel der betreffenden Person, nur eben in Verbindung mit diesem Ort.“

      Tourismus

      Lange war es überhaupt nicht möglich, Tibet offiziell zu bereisen, doch die Zahl der Touristen steigt seit der „Öffnung“ des Landes stetig an. Daher wird auch der Tourismus ganz gezielt ausgebaut.

      Die Einreise nach Tibet ist mit dem Flugzeug, dem Zug oder Überland möglich. Der Zugang erfolgt entweder über China oder Nepal. Direktflüge von Deutschland gibt es keine. Fliegen ist im Himalaya ohnehin problematisch. Reguläre Verkehrsflugzeuge können nicht so hoch fliegen und es wären extreme Turbulenzen zu erwarten.

      Bisher sind rund 80% der Touristen Chinesen, gefolgt von einer großen Anzahl interessierter Japaner. Doch auch bei den Europäern ist das Land ein zunehmend beliebtes Reiseziel.

      Tibet besitzt die Lhasa-Bahn (seit 2006) mit Panoramafenstern, die an beliebten Aussichtspunkten anhält und hat auch verschiedene Fluglinien eingerichtet. Rund 45 km von der Stadt Lhasa befindet sich beispielsweise der Flughafen Lhasa-Gonggar. Insgesamt gibt es in Tibet 5 Flughäfen.

      Aber auch die Fernverkehrsstraßen werden ausgebaut. Besonders die Straßen zum Flughafen, die bisher durch das unwegsame Gebirge geführt haben, profitieren von der Optimierung, da sich die Fahrzeit zwischen dem Flughafen und der Stadt Lhasa mit ihren berühmten Sehenswürdigkeiten extrem verkürzt.

      Sehenswürdigkeiten sind selbstverständlich der Heilige Berg Kailash, der Mount Everest und in Lhasa selbst der berühmte Potala-Palast und das Jokhang-Kloster, welche beide zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.

      Der Tourismus bietet den Tibetern große Chancen auf neue Arbeitsplätze. Diese sind leider für die meisten nur wenig gebildeten Tibeter oder für die Exiltibeter unerreichbar.

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       Abb. 3: Der Potala-Palast in Lhasa 3

      Hinweis:

      Problematisch für Touristen ist die extreme Höhenluft, an die man sich erst gewöhnen muss. Daher ist jede Anstrengung zunächst tabu. Auch sollten nur leichte Gerichte gegessen und kein Alkohol getrunken werden. Kopfweh und Abgeschlagenheit oder Schlaflosigkeit sind zunächst normal. Doch die Reaktionen sind individuell unterschiedlich und es kann auch zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.

      Die Akklimatisierung ist meist nach etwa 3 Tagen abgeschlossen. Medikamente gegen die Höhenkrankheit werden nicht empfohlen, da man eventuell auftretende Lungenödeme ansonsten vielleicht nicht rechtzeitig bemerken könnte.

      Außerdem sollten Kinder, Schwangere oder Menschen mit schweren Lungenkrankheiten oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht in solch hoch gelegene Regionen reisen!

      Umgekehrt ist es auch für Personen, die die Höhenluft gewöhnt sind, schwierig, sich an einen anderen Luftdruck in den niederen Lagen zu gewöhnen. Das berichtet auch Lobsang Rampa in seinem Buch „Doctor from Lhasa“, als er auf dem Weg nach China in einer wesentlich geringeren Höhe von nur 300 m über dem Meeresspiegel unterwegs ist:

      „Die Schwierigkeiten, die uns das Atmen bereitete, und der Luftdruck, der sich uns auf Lunge und Brust legte, machten uns ernsthafte Sorgen. Anfangs dachten wir, der Grund bestünde in einer gefühlsmäßigen Unruhe, weil wir unser geliebtes Tibet verlassen hatten, doch später fanden wir heraus, daß wir beinahe an der Luft ertranken. Keiner von uns war jemals bis auf eine Höhe von nur 300 Metern über dem Meeresspiegel hinuntergekommen.

      Lhasa selbst liegt fast 4.000 Meter hoch. Wir hatten sogar regelmäßig in noch größeren Höhen gelebt, zum Beispiel bei unserem Besuch im Chang Tang Hochland, wo wir uns in einer Höhe von bis zu 7.000 Metern aufgehalten hatten.

      Wir hatten früher viele Geschichten von Tibetern gehört, die Lhasa verlassen hatten, um ihr Glück in den tiefer gelegenen Ländern zu suchen. Die Gerüchte wollten wissen, daß sie nach Monaten des Leidens mit zerstörten Lungen gestorben seien. Das Altweibergeschwätz in der Heiligen Stadt hatte zweifellos viel Lärm um die Behauptung gemacht, daß diejenigen, die Lhasa verließen und in das Tiefland zögen, auch einem schmerzvollem Tod entgegengingen. (…)

      Doch jetzt war ich durch die spürbaren Erfahrungen ernsthaft beunruhigt; unsere Lungen brannten, wir hatten das Gefühl, als würden Eisenbänder die Brust einschnüren und uns am Atmen hindern. Jeder Atemzug bedeutete eine Anstrengung, die uns erzittern ließ, und wenn wir uns zu schnell bewegten, durchschossen uns feurige Schmerzen.“

      Politische Entwicklung des Landes

      Frühe Regierungsformen

      Im Königreich Tibet herrschte die Tibetische Monarchie. Das Königreich entstand zu Beginn des 7. Jahrhunderts und galt als stark und kriegerisch.

      Erst im 10. Jahrhundert bildete sich eine neue feudale Gesellschaftsform heraus. Das Land gehörte wenigen Bauern, die dafür


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