Natürlich gesund mit Weihrauch. Dr. Hanspeter Hemgesberg

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Natürlich gesund mit Weihrauch - Dr. Hanspeter Hemgesberg


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je nach Herkunft des Harzes bzw. der Boswellia-Spezies.

      Bei uns hierzulande sind einzig gebräuchlich die Harze von Boswellia carteri und frereana sowie in immer größeren Umfang die von Boswellia serrata.

       Z

      uerst das

       Weihrauch-Harz

      von

       Boswellia carterii

      :

      Es wird allgemein mit

       Olibanum

       (Weihrauch)

      bezeichnet. Synonyme sind

       Gummiresina Olibanum

      und auch noch mit deutschem Namen

       Gummi, Kirchenharz

      und

       Kirchenrauch

      sowie

       Weißer Wirk

      .

      Weihrauch ist nicht gleich Weihrauch, was die Qualität angeht. In den Erzeugerländern werden drei

       „beeyo-Qualitäten“

      unterschieden bei Weihrauch von Boswellia carteri. Der europäische Handel seinerseits unterscheidet zwischen

       Olibanum electum

      - dies ist Weihrauchharz, das direkt vom Baum abgelöst worden war; es handelt sich also um „reines Harz“ - und

       Olibanum in sortis

      - dies stellt „unreines Harz“ dar, welches vom Boden aufgesammelt wurde -. Letztere Unterscheidung gilt natürlich auch für den Indischen Weihrauch (s.u.).

       Bitte Vorsicht!

      Hauptverfälschungsmittel des echten Weihrauch-Harzes sind

       Kolophonium

      (d.i. der Rückstand aus Kiefern-Harz nach dem Ab-Destillieren des Terpentin-Öls). Kolophonium ist zumindest den Streichinstru-menten-Spielern unter Ihnen bekannt als Hilfsmittel zur Erhöhung der Reibung der Bogenhaare; K. wird aber auch viel verwendet für Firnisse, Kitte und Pflaster.

      Vorsicht ist aber geboten gegenüber dem

       „gemeinen Weihrauch“

      , auch genannt

       „Wilder Weihrauch“

      bzw.

       „Olibanum silvestre“

      . Eigentlich kein Weihrauch; es handelt sich vielmehr um

       Fichten-Harz

      , welches in einem Ameisenhaufen gesammelt wurde. Man erkennt es an der Rotfärbung.

      Eine dritte Fälschung stellt der

       „Russische Weihrauch“

      dar. Dies ist das Harz der Schwarzkiefer (Pinus nigra).

      Daher mein Rat:

       Nicht überall, wo Weihrauch draufsteht,

       ist auch der echte und reine Weihrauch drinnen!

      Daher:

      Stets nachfragen und erklären lassen!

      Das Weihrauch-Harz als naturbelassene und nicht verarbeitete Ganzdroge von Boswellia carteri hat einen nur ganz schwachen Eigengeruch; auf glühende Holzkohle (oder Kohle, Holz etc.) gestreut, dann aber einen angenehmen aromatischen Geruch. Der Geruch ist bitter-aromatisch.

      Weihrauch bildet - nach dem Austritt aus der Baumrinde - fast kugelige, erbsen- bis zu walnuß-große, tränenförmige Körner daher

      auch der Name

       Weihrauch-Tränen

      oder

       Olibanum in lacrimae

      (vgl. vorne das Weihrauch-Rezept Nr.3 nach Rody) - in Arabien und dem alten Ägypten auch geheißen

       „Tränen der Götter“

      ! - oder auch „stalaktiten-artige“ Massen, die gelblich, gelb-rötlich oder auch bräunlich eingefärbt sind und außen weiß bestäubt und dabei nur gering durchsichtig sind. Das verfestigte Harz ist leicht zerbrechlich und auffallend glänzend wie Wachs am muscheligen Bruch; in dünnen Harz-Splittern ist es meist durchsichtig und klar.

      Beim Kauen des Weihrauch-Harzes (dies haben wir als Buben in der Sakristei oder während längerer Messfeiern und besonders von Prozessionen immer wieder als „Kaugummi-Ersatz gerne genommen) weicht das Harz rasch auf und zerfließt im Munde und hat dann die Konsistenz von Honig und dabei ist der Geschmack angenehm aromatisch.

       B

      evor ich nun zu den Inhaltsstoffen zu sprechen komme, müssen eigentlich einige Stoff- & Wirkungsgruppen besprochen sein.

      Dies lesen Sie bitte bei Interesse in einem eigenen Kapitel am Ende des Buches nach („Das sollten Sie wissen …“). Das hat auch seine Gül-tigkeit für die nachgehend noch zu besprechenden beiden Boswellia-Spezies:

       B. frereana

      und

       B. serrata

      .

      Noch ein Hinweis:

      Für die arzneiliche Aufbereitung kann und darf nur und einzig das reine Harz -

       Olibanum electum

      - verwendet werden. Für die Verwendung zu Räucherzwecken oder zur Aroma-Therapie tut es natürlich auch das (billigere) „unreine Harz“, das

       Olibanum in sortis.

       N

      un endlich zu den

       Inhaltsstoffen in Boswellia carteri

      :

      An erster Stelle zu nennen das

       ätherische Weihrauch-Öl,

       Oleum Olibani carteri [electum in lacrimae]

      . Es kommt mit einem Anteil von zwischen 5 bis 9% im Harz vor und hat eine - von Boswellia-Art zu Art leicht differierende - „arten-abhängige“ Zusammensetzung. Dabei lassen sich hier mindestens 42 (!) Komponenten analysieren. So findet sich mit einem 60%-Anteil

       1-Octyl-acetat

      und mit 12,7%

       1-Octanol

      . Die beiden machen also den „Löwenanteil“ der Inhaltsstoffe im ätherischen Öl aus. Weitere charakteristische Komponenten sind u.a.

       Cembren

      mit 1,4%,

       Incensol

      mit 2,7%,

       Isocembren

      mit 1,8%,

      


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