Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare

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Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare


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      Ich weiß gewiß, mein Käthchen zeigt sich schmuck.

      BAPTISTA.

      Was soll ich dazu sagen? Gebt die Hand mir,

      Gott schenk' Euch Glück, mein Sohn; ihr seid ein Paar.

      GREMIO UND TRANIO.

      Amen von ganzem Herzen! Wir sind Zeugen. –

      PETRUCHIO.

      Vater, und Braut, und Freunde, lebt denn wohl,

      Jetzt nach Venedig! Sonntag ist bald da,

      Da braucht man Ring' und Ding' und bunte Schau:

      Nun küss' mich, Sonntag bist du meine Frau.

      Petruchio und Katharina zu verschiedenen Seiten ab.

      GREMIO.

      Ward je ein Paar so schnell zusamm' gekuppelt? –

      BAPTISTA.

      Jetzt bin ich, Freund', in eines Kaufmanns Lage,

      Da ich auf zweifelnd Glück verzweifelt wage.

      TRANIO.

      Doch lag die War' Euch lästig auf dem Hals,

      Nun trägt sie Zinsen oder geht zu Grund.

      BAPTISTA.

      Als Zins ist mir nur ihre Ruhe teuer.

      GREMIO.

      Gewiß, er kaufte sich 'nen ruh'gen Geier! –

      Doch nun, Baptista, denkt der jüngern Tochter:

      Dies ist der Tag, den wir so lang' ersehnt;

      Ich bin Eu'r Nachbar, war der erste Freier.

      TRANIO.

      Und ich bin einer, der Bianca liebt,

      Mehr als Gedanken raten, Worte zeugen.

      GREMIO.

      Mein Lieben ist dem Herzen ganz verschwistert.

      TRANIO.

      Graubart, dein Lieben friert.

      GREMIO.

      Und deines knistert.

      Fort, Springinsfeld! das Alter ist gedeihlich!

      TRANIO.

      Doch Jugend nur dem Mädchensinn erfreulich.

      BAPTISTA.

      Zankt nicht, ihr Herrn! Ich will den Streit entscheiden;

      Das Bare trägt's davon. Wer von Euch zwei'n

      Das größte Wittum meiner Tochter sichert,

      Soll Biancas Lieb' erhalten. –

      Sagt, Signor Gremio, was könnt Ihr verschreiben? –

      GREMIO.

      Vor allem, wißt Ihr, ist mein Haus in Padua

      Reichlich versehn mit Gold und Silberzeug,

      Becken und Kanne, die Händchen ihr zu waschen.

      Alle Tapeten tyrisches Gewirk':

      Koffer von Elfenbein, gepackt voll Kronen,

      In Zedernkisten Tepp'che, bunte Decken,

      Köstliche Stoffe, Zelt' und Baldachine,

      Battiste, türk'sche perlgestickte Polster,

      Umhänge von Venedig, golddurchnäht,

      Kupfer und Zinngeschirr, und was gehört

      Zum Haus und Hausrat: dann im Prachthof hab' ich

      Einhundert Stück Milchkühe, für den Eimer,

      In Ställen hundertzwanzig fette Ochsen,

      Nebst allem Zubehör und Inventar:

      Ich selbst, ich bin bejahrt, ich kann's nicht leugnen;

      Und wenn ich morgen sterb', ist alles ihr,

      Gehört sie einzig mir, solang' ich lebe.

      TRANIO.

      Das »einzig« war gut angebracht, hört mich!

      Ich bin des Vaters Erb' und einz'ger Sohn:

      Wenn Ihr die Tochter mir zum Weibe gebt,

      Verschreib' ich ihr drei, vier so schöne Häuser

      Im reichen Pisa, als nur irgendeins,

      Das Signor Gremio hier in Padua hat:

      Zudem zweitausend Goldzechinen jährlich

      Aus reichen Länderei'n, allein für sie.

      Nun, Signor Gremio, womit stecht Ihr das?

      GREMIO.

      Zweitausend Goldzechinen Landertrag?

      Mein Landgut trägt in allem nicht so viel,

      Doch ihr verschreib' ich es: zudem ein Frachtschiff,

      Das jetzt im Hafen von Marseille liegt.

      Was! Macht Euch der Kauffahrer nun kapott?

      TRANIO.

      Gremio! Man weiß, mein Vater hat drei große

      Kauffahrerschiffe, zwei Galeeren und

      Zwölf tücht'ge Ruderbarken: die verschreib' ich,

      Und zweimal mehr, als du noch bieten kannst.

      GREMIO.

      Nein, alles bot ich nun, mehr hab' ich nicht!

      All meine Habe, mehr kann sie nicht haben:

      Und wählt Ihr mich, hat sie mein Gut und mich.

      TRANIO.

      Dann ist vor aller Welt das Mädchen mein,

      Nach Eurem Wort: Gremio ward abgetrumpft.

      BAPTISTA.

      Ich muß gestehn, Eu'r Bieten war das höchste;

      Und stellt Eu'r Vater die Versich'rung aus,

      Ist sie die Eurige: Wo nicht, verzeiht,

      Wo bleibt ihr Wittum, sterbt Ihr vor dem Vater?

      TRANIO.

      Schikane das! Er ist bejahrt, ich jung.

      GREMIO.

      Und sterben Junge nicht so gut als Alte? –

      BAPTISTA.

      Wohlan, ihr Herrn,

      Dies ist mein Wort: Auf nächsten Sonntag, wißt ihr,

      Ist meiner Tochter Katharine Trauung:

      Nun, einen Sonntag später will ich Bianca

      Mit Euch verloben, schafft Ihr den Revers;

      Wo nicht, mit Signor Gremio:

      Und so empfehl' ich mich und dank' euch beiden.

      Ab.

      GREMIO.

      Lebt, Nachbar, wohl! Jetzt, Freund, fürcht' ich dich nicht,

      Du Hasenfuß! Dein Vater wär' ein Narr!

      Dir alles geben, und in alten Tagen

      Von deiner Gnade leben? Das dir bieten?

      Da wird solch italien'scher Fuchs sich hüten! –

      Ab.

      TRANIO.

      Der Teufel hol' dich, list'ges, altes Fell!

      Ich spiele hohes Spiel und setz' es durch.

      Gefunden hab' ich's, meinem


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