Magisches Kompendium - Runeninitiationen. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Runeninitiationen - Frater LYSIR


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und Entschlossenheit an den Tag legt, ist dies natürlich möglich.

      Doch die Praxis zeigt, dass auch erfahrene, magische Menschen, die seit Jahren und sogar seit Jahrzehnten sich mit der Energiearbeit auseinandersetzen, große Probleme haben können, wenn es über sechs Runen auf einmal geht. Das eigene Energiesystem ist nun mal nicht so konzipiert, wie das Energiesystem von Odin/Wotan, der letztendlich alle Runen auf einmal bekommen hat, nachdem er neun Tage im Weltenbaum Yggdrasil hing. Doch gleichzeitig muss man auch reflektieren, dass der Kosmos einen im Grunde immer nur das zutraut, was man auch verkraften kann.

      Energiearbeit hin, Energiearbeit her, alles in allem ist die Initiation primär eine symbolische Handlung, die prinzipiell ausgeführt wird, sodass man sich selbst auf einen individuellen magischen Weg begeben kann, der alles mit allem verknüpft. Hierbei ist es sogar sekundär, in welchem Pantheon man sich bewegt. Im Kontext der Runeninitiation ist es natürlich das nordische Pantheon, doch wenn man auch Initiationen mit anderen Symbolen, Glyphen oder Zeichen anstrebt, kann man die Informationen, die hier in Bezug auf die Initiationen gegeben werden, ohne Weiteres anwenden und umsetzen. Ein Umsetzen bedeutet aber immer, dass man hier logisch und auch intuitiv agieren muss, denn Fakt ist, dass neben den ganzen symbolischen Handlungen auch stets die energetischen Ausführungen berücksichtigt, reflektiert, analysiert und verstanden werden müssen. In Bezug auf die Initiation der Runen, kann man sagen, dass bei jeder Verbindung, bei jeder Initiation einer einzelnen Rune, eine Energieübertragung stattfindet, welche direkt von der „Umgebung“ oder auch von „Yggdrasil“ kommen kann. Doch hierbei ist es egal, ob es nun die „Umgebung“ – also ein besonderer Ort, spezielle Symbole oder Energiespeicher wie Kristalle, Amulette oder andere Schmuckstücke sind – oder der „Yggdrasil“ – eine direkte energetische Verbindung zu den höheren Ebenen und Energien – die eigentliche Initiation auslöst, denn wichtig ist zu Beginn nur, dass die Energie kanalisiert weiter gegeben wird. Es wäre und ist fatal (und leider auch real), wenn man wild und unvorbereitet mit Energien hantieren will, und die Prämisse bzw. den „guten Glauben“ besitzt, dass die Energien, die bei der Initiation verwendet werden, schon irgendwie den „richtigen Weg“ finden und den Initianten schon nicht verfehlen werden. Dass hier spezielle Wirkweisen, energetische Mechanismen, Kausalitäten und auch Persönlichkeitsmerkmale eine absolut wichtige Rolle spielen, wird gern übersehen. Das Ego ist hier definitiv eine kontraproduktive Klette, die eine Initiation verkomplizieren kann. Selbstverständlich will das Ego bei sehr vielen Menschen Macht, Einfluss, Ansehen und Prestige gewinnen. Daher ist es sehr oft zu beobachten, dass Menschen von jetzt auf gleich alle 24 Runen des älteren Futharks initiatorisch erhalten wollen, da sie sich der Illusion hingegeben haben, dass sie selbst etwas Besonderes sind, auserwählt von Odin/Wotan, gesegnet durch alle anderen Götter, die so im nordischen Pantheon existieren, da diese im Endeffekt nur darauf gewartet haben, dass man die ersten Kontakte knüpft.

      Warum auch nicht. Immerhin sitzen die Götter gelangweilt in ihren Palästen und haben nur darauf gewartet, dass dieser einzelne Mensch, der so toll ist, dass er selbstverständlich alle 24 Runen des älteren Futharks sofort in sein Energiesystem aufnehmen kann, die Götter kontaktiert. Wurde ja auch Zeit! Na endlich ist er da! Der menschliche Messias, der die Götter des nordischen Pantheons endlich wieder zu einer Aufgabe führt. Zu viel Sarkasmus? Vielleicht, leider aber auch oft Realität, und menschliche Egostrukturen.

      Wenn man sich mit den Runen energetisch auseinandersetzen will, wenn man diese initiatorisch in sein eigenes System einfügen will, muss hier ein entsprechender Fokus aufgebaut werden. Bei der Einweihung in die Runen des älteren Futharks, muss der Initiant/Aspirant die Grundschwingungen der Runen im eigenen System verstehen können, sodass hier regelrechte Bündelungen erfolgen könnten, wenn dies von den eigenen höheren Anteilen und den göttlichen Energien des nordischen Pantheons befürwortet wird. Und hier hat man auch ein echtes Problem, denn was wollen denn die Götter des nordischen Pantheons? Wollen sie überhaupt einen Menschen initiieren? Um hierauf eine klare Antwort zu bekommen, muss man im Vorfeld die jeweiligen Götter kontaktieren, sich mit ihnen austauschen, um für sich zu erfahren, ob eine Zusammenarbeit überhaupt möglich ist. In den geführten Meditationen bzw. Astralreisen, die es in diesem Buch geben wird, wird die Chance gegeben, sich vor der eigentlichen initiatorisch in Arbeit mit den Göttern auszutauschen. Dies sollte man auch wahrlich in Anspruch nehmen, und nicht die Dreistigkeit und den Größenwahn besitzen, dass die Götter schon auf einen gewartet haben, um endlich ihre Runen loszuwerden. In diesem Rahmen ist es jedoch auch immer witzig, wenn Menschen ohne Weiteres der Überzeugung aufgesessen sind, dass sie sich selbst ohne den Beistand der höheren Ebenen, die Runen in das eigene Energiesystem initiatorisch geben können. Eigentlich sollte es klar und logisch sein, dass ein einfaches Imaginieren der Runen keine Initiation im eigentlichen Sinne ist, da es im Grunde nur ein kläglicher Versuch ist, sein Ego zu pushen, wodurch aber nur Zeit verplempert wird, aber keine Veränderung bewirken werden kann.

      Daher ist es absolut essenziell, dass man sich selbst soweit erkannt und verstanden hat, dass man auf sein eigenes Energiesystem bauen kann, wodurch man ein großes Vertrauensfundament erschafft, welches die Runen tragen muss. So ist es für die Initiation der Runen des älteren Futharks wichtig, dass man im Vorfeld eine eigene Einschätzung vornehmen kann, wie es im Inneren des eigenen Energiesystems aussieht, wie die Chakren, die Energiezentren und auch die Energiekörper zusammen harmonieren und ob es hier irgendwelche Blockaden, Disharmonien, Differenzen oder Widersprüche gibt. Ein vorheriger Scann bzw. eine vorherige Bereisung der eigenen Chakren und der eigenen Energiekörper ist hier sinnig, damit man eben vor den eigentlichen initiatorischen Energiearbeiten abklären kann, welche Effekte man möglicherweise nach der Initiation erwarten muss.

      Natürlich muss man hier auch eine vernünftige Sichtweise besitzen, sodass man kleinere Blockaden im eigenen Energiesystem akzeptieren kann, sodass man versucht, diese aufzulösen bzw. im weiteren Verlauf mit der Hilfe der Runen diese Blockaden tilgen will. Doch ab wann es eine Blockade eine „kleine Blockade“? Hierfür gibt es natürlich keine Standardisierung. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Bilder das eigene Unterbewusstsein kreiert, um dem Tagesbewusstsein zu signalisieren, dass hier eine größere oder eine kleinere Blockade existiert. Wenn man diese Hinweise ignoriert, kann es ohne Weiteres sein, dass es während der energetischen Initiation zu echten und auch heftigen physischen Effekten kommen kann, egal, ob es nun eine einfache Übelkeit ist oder reale körperliche Schmerzen. Natürlich kann man sich aus einer Meditation, aus einer astralen Arbeit immer sofort selbst befreien, doch ob dann die entsprechenden Effekte schlagartig aufhören, ist fraglich. Wenn man einmal den Göttern und Göttinnen des nordischen Pantheons ein klares und vernehmliches „bitte startet die Initiation der Runen“ gegeben hat, werden diese ihren Teil erfüllen. Wie intelligent oder dumm es ist, zum Beispiel mit der Göttin Hel darüber zu diskutieren, dass man sich die Initiation doch nicht so vorgestellt hat, wie sie aktuell verläuft, und dass man doch lieber wieder in seine heile Welt flüchten will, muss jeder selbst entscheiden.

      Da die Runen mit terrestrischen Energien zu vergleichen sind, die nun einmal wie Mutter Natur selbst sind, darf man hier keine sanfte und langsame Behandlung erwarten. Die Natur kann in diesem Kontext sehr gnadenlos sein, sodass sich die Energien der Runen einfach ihren Weg bahnen werden, frei nach dem Motto „Alles, was im Weg steht, wird fortgebrannt, sodass sich der Platz genommen wird, der einzunehmen ist!“ Rücksicht und Nachsicht sollte man nicht unbedingt erwarten. Gut, auch hier gilt natürlich wieder, dass dem eigenen Energiesystem immer nur das zugetraut wird, was es auf der einen Seite aushält, und auf der anderen Seite benötigt, um den Prozess der Transformation und auch der Transzendenz zu beginnen und auszuführen. Doch, um dies wahrlich zu erkennen, und letztlich auch zu verinnerlichen, ist es absolut essenziell, dass man sich selbst im Vorfeld mit den Runen befasst, um diese via Intellekt und via Intuition anzunehmen. Fakt ist, dass die eigenen höheren Anteile immer wissen, was man den unteren Anteilen und dem physischen Körper zutrauen kann, auch wenn das Ego dies nicht immer weiß und oft schon sehr früh um ein Ende bettelt. Bei der Runeninitiation ist in diesem Kontext alles möglich. Es kann ohne Weiteres als ein gemütlicher Sonntagnachmittag Spaziergang empfunden werden, gleichzeitig aber auch als eine unmenschliche Tortur, so als ob man sich selbst für neun Tage in den Weltenbaum Yggdrasil hängt, um erst danach die Runen zu erhalten.

      Bei den Runeninitiationen


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