Magisches Kompendium - Runeninitiationen. Frater LYSIR
Читать онлайн книгу.in die Norm passen, bzw. nicht mehr das Schema des alten Umfeldes ausfüllen.
Menschen verändern sich meistens ungern und dann auch sehr langsam. Eine Initiation kann hierbei eine sehr schnelle Veränderung hervorrufen, mit der das Umfeld nicht immer klarkommt. Interessant ist hierbei, dass man – unabhängig von den Initiationen, jedoch abhängig von den jeweils verwendeten Runen – von allen Seiten hört, dass man sich verändert hat. Auf Fragen nach Beispielen kommen dann jedoch nur Ausflüchte und keine konkreten Angaben. So kann man schon beinahe folgendes Gespräch als Beweis nehmen, dass die Initiation gefruchtet hat:
„Du hast dich verändert!“
„Wie habe ich mich denn verändert?“
„Einfach so! Du hast dich eben verändert! Kann ich nicht beschreiben! Irgendetwas ist anders mit dir, … du hast dich eben verändert. Ich weiß auch nicht, wie ich dir das erklären soll. Du weißt doch, was ich meine!“
Dies ist eines der größten Komplimente, welches man erhalten kann, denn es zeigt sehr deutlich, dass man seine alten Muster, seine alten Beschränkungen, seine alten Grenzen einzureißen beginnt, um in ein neues Dasein zu schreiten. Gut, dies wird dem eigenen Umfeld sehr oft nicht in den Kram passen, doch in diesem Kontext ist es wichtig, dass man versteht, dass man sich selbst treu sein muss, und nicht dem Ego von Fremden. Doch die Veränderungen, die man durch die Runeninitiation erfahren kann, ist immer nur ein „KANN“ und definitiv kein „MUSS“, was wiederum bedeutet, dass es möglich ist, dass überhaupt nichts passiert, und dass das Umfeld überhaupt nicht registriert, dass eine Veränderung vonstattengeht. Natürlich ist dies auch wünschenswert, denn wenn man sich in seinem Inneren verändert, braucht man nicht unbedingt Stress im Außen, sodass das Umfeld versucht einen wieder in seiner alten Muster hineinzudrücken. In diesem Fall kommt es darauf an, wie die eigenen, inneren Anteile mit der Thematik der Initiation und der Interaktion mit dem eigenen Umfeld agieren. Auch hier ist es wieder so, dass es eine absolut individuelle Handhabung sein wird, wie die eigenen, inneren Energien mit den Runen hantieren werden, wenn die Initiationen gelaufen sind. Hierbei muss man sich immer ganz klar vor Augen führen, dass die Runeninitiationen, im Endeffekt stets Initiationen des Geistes sind, auch wenn der Körper im physischen Kontext gewissen Prüfungen unterzogen werden kann. Doch was bedeutet es eigentlich, dass man eine Initiation des Geistes erhält, die in dem Fall der Runeninitiation auch noch von den Göttern und Göttinnen des nordischen Pantheons ausgeführt werden? Nun, wenn man so will, kann man ohne Weiteres sagen, dass jeder, der mit der Runeninitiation arbeiten will, erst einmal in die geistige Welt hinein kommen muss, um zu zeigen, dass hier überhaupt die Möglichkeit existiert, energetisch zu arbeiten.
Danach wird die geistige Welt sich darum kümmern, wie die Transformation, Transzendenz und Evolution des eigenen Seins vonstattengehen kann. Hierbei ist es erst einmal vollkommen irrelevant, ob der Mensch von den Göttern und Göttinnen des nordischen Pantheons irgendwann initiiert wird oder nicht. Es wird erst einmal im energetischen Sinne geschaut, ob der Initiant/Aspirant die feinstofflichen Voraussetzungen mitbringt bzw. in seinem Inneren besitzt, sodass die Runeninitiationen überhaupt fruchten können. In diesem Kontext ist es ratsam, mit Prinzipien des nordischen Pantheons zu arbeiten, die eine gewisse Affinität zu den Menschen haben, und auch zu ihren Belangen. Hier sind zum Beispiel die vier Prinzipien Freya, Freyr, Frigg und Nerthus zu nennen. Man könnte auch noch die Prinzipien Baldur, Gefjon, Njǫrðr/Njǫrðr/Njörd und Thor/Donar betiteln, da auch diese eine gewisse freundliche Affinität zum Reich Miðgarðr besitzen, doch verfügen diese göttlichen Prinzipien auch über Eigenschaften, die deutlich machen, dass ein menschliches Jammern und Wehklagen definitiv nicht akzeptiert werden wird. Dies ist damit zu vergleichen, dass man in der Wüste ohne Weiteres die Sonne bitten könnte, weniger zu scheinen. Bitten kann man ja, doch die Sonne wird meistens nicht die Bitte erfüllen. Dies gilt im Übrigen auch, wenn man einsam auf dem Ozean treibt. Selbstverständlich kann man den Ozean bitten, eine Landmasse, mit einem Rettungshafen und genügend Frischwasservorräten und Speisen zu generieren, doch wird auch dies meistens nicht erhört werden. Genau deswegen ist es wichtig und absolut essenziell, dass man sich im Vorfeld energetisch mit den verschiedenen Göttern auseinandersetzt, und diese gleichzeitig auch im intellektuellen Sinne regelrecht studiert. Doch bei allen Studien, Recherchen, Nachforschungen und Ermittlungen sei dennoch erwähnt, dass dies alles definitiv nur die Spitze eines gigantischen initiatorisch-energetischen Eisberges ist. Tja, und um wahrlich eine Initiation des Geistes auf allen Ebenen zu erhalten, muss man einfach in die Tiefen dieses Eisberges hinabsteigen. Dieser Abstieg, dieses hineinbohren in den Eisberg, wird Hand in Hand mit den Göttern des nordischen Pantheons laufen.
Wenn man aber nun den Weg der geistigen Initiation gehen will, und sich dazu entschlossen hat, sich wahrlich selber zu erkennen (und somit auch die eigene Umwelt, die Natur und die natürlichen Prozesse), wird man die verschiedenen Möglichkeiten bekommen, eine echte Initiierung durch die geistige Welt, durch die Führungen und Verfügungen der Götter und Göttinnen des nordischen Pantheons, zu erleben. Doch man kann diesen Weg erst dann Schritt für Schritt erfassen und in Angriff nehmen, wenn sich auch die geistige Welt, bzw. die einzelnen archetypischen Prinzipien, die durch die Götter und Göttinnen des nordischen Pantheons dargestellt werden, sicher sind, dass die Initiation auf fruchtbaren Boden, bzw. auf ein fruchtbares Fundament, treffen wird. Von dieser Warte aus, muss man sagen, dass die letzten Entscheidungen immer dem eigenen Geiste, dem eigenen höheren Selbst obliegen.
Und genau hier existiert der gigantisch große Unterschied in Bezug auf Initiationen, die durch Menschen ausgeführt werden, zu Initiationen die allein von der geistigen Welt durchgeführt werden. Wenn man wahrlich eine Initiation in und durch die geistige Welt erhält, wird man im Vorfeld klar und deutlich geprüft werden. Doch in diesem Kontext ist es vielleicht ganz interessant, einmal die verschiedenen Initiationsstufen des Geistes grob zu skizzieren, sodass der eigene Intellekt hier zumindest eine Schablone eines Fahrplans hat, wodurch man sich möglicherweise besser auf die jeweilige Situation einstellen kann.
OK, welche einzelnen Schritte gibt es denn, wenn es um eine Selbstinitiation geht? Kann man diese überhaupt aufgreifen? Nun, jede Initiation ist und bleibt stets individuell. Auch wenn eine Initiation nach einem festen Ritual abläuft, werden dennoch hier so viele Punkte existieren, die nicht vorhersehbar sind. Bei der Runeninitiation kann man grundsätzlich von folgenden Schritten ausgehen:
Schritt 1:
Selbsterkenntnis, Kontakt zu den eigenen Anteilen, Recherche zu den Mythen, Legenden, Sagen und Geschichten des nordischen Pantheons, so wie auch zu den Göttern und Göttinnen, die an der Initiation beteiligt sind, also die Prinzipien Baldur, Freyja, Freyr, Frigg, Gefjon, Heimdall, Hel, Loki, Nerthus, Njǫrðr/Njǫrðr/Njörd, Odin/Wotan, Thor/Donar und Tyr.
Schritt 2:
Energetisches bereisen der jeweiligen Welten Yggdrasils, sodass man in diesem Rahmen permanent eine Selbstenergetisierung ausführt, wie auch eine energetische Reinigung der eigenen Energiekörper, wodurch man hier gegebenenfalls energetische „Filter“ setzt, welche durch individuelle Arbeiten, wie Anrufung bzw. Einladung von hilfreichen Energien, unterstützt werden.
Schritt 3:
Die eigentliche Arbeit – die Runeninitiation. Hier wird es auf der einen Seite speziell zugeschnittene meditative bzw. astrale Reisen geben, sodass man die jeweiligen göttlichen Prinzipien kontaktiert, und bewusst um eine Initiation in verschiedene Runen bittet. Diese Runen sind jedoch nicht festgelegt. Die Entscheidung, welche Runen initiatorisch von welchem göttlichen Prinzip vergeben werden, obliegt den eigenen höheren Anteilen bzw. den Göttern und Göttinnen des nordischen Pantheons selbst. Gleichzeitig wird es aber auch ein speziell zugeschnittenes Ritual geben, welches sich auf die Runeninitiation bezieht, sodass man mit den gewünschten archetypischen Energien, in Bezug auf die Runeninitiation, eine innige Verbindung einnehmen kann. In diesem Rahmen wird es auch immer wieder kleinere dramaturgische Darstellung geben. Wenn man will, und die Praxis hat sehr deutlich gezeigt, dass dies sehr förderlich und hilfreich ist, sollte man einen eigenen Text verfassen, der den eigenen magischen Werdegang bzw. das eigene Leben skizziert und thematisiert.
Bei diesem Schritt kann man z. B.