Liebe und Eifersucht zur Zeit der freien Liebe. Hanns Sedlmayr
Читать онлайн книгу.Hose landete. Fast gleichzeitig mit der Lust, verspürte ich Eifersucht. Fides hatte mir einen richtig guten Blow Job gemacht. Da war jemand, der ihr das beigebracht hatte. Mir war auch klar, wer das gewesen war. Diese Kenntnis hatte sie von ihrem Italienurlaub mitgebracht. Nur mit Mühe unterdrückte ich die Frage, wer ihr denn diese großartige Fertigkeit, in der Behandlung des männlichen Gliedes, beigebracht hatte. Ich war verstimmt, trotz der Lust die ich empfunden hatte. Sie spürte das und war jetzt auch verstimmt. Sie verstand aber, dass es Eifersucht war, was mich quälte und ging nachsichtig mit meinem Groll um.
Die Weihnachtsferien verbrachte Fides bei einer Freundin in Kreuth am Tegernsee und ich bei einem Freund in ihrer Nähe. Die beiden Mädchen kannten sich aus ihrer gemeinsamen Zeit im Internat. Friedl stammte aus einer Künstlerfamilie. Sie hatte eine Mutti, das war die Frau des Vaters und eine Mamma, das war die Freundin des Vaters und ihre leibliche Mutter. Die 4 lebten zusammen in einem alten, ehemaligen Bauernhaus. Der Vater war ein bekannter Maler und schon ein Greis. Friedls Mutter war 40 Jahre jünger.
Friedl war in einer Malklasse an der Akademie und wohnte in Schwabing, hoch über der Occamstraße. Ihre Zuneigung zu Fides war sehr stark.
Fides meldete sich erst nach Silvester per Brief bei mir in Gmund. Den Brief gab sie erst an Silvester auf. Sie machte das absichtlich, weil sie Silvester im Kreis der Familie von Friedl verbringen wollte.
Bei meiner Familie stieg eine lustige Silvesterparty mit vielen Gästen. Einer der Gäste war Solotänzer im bayrischen Staatsballett. Manchmal gab er zur morgendlichen Stunde eine Tanzeinlage. Fides liebte das Ballett. Ich hatte gehofft sie mit der Party zu beeindrucken und war enttäuscht, dass ich keinen Anruf von Ihr bekam.
Nachdem sich Fides per Brief gemeldet hatte, rief ich sie in Kreuth an. Wir verabredeten uns für einen abendlichen Ausflug. Ich war mit dem DKW unterwegs und holte die Mädchen ab.
Wir gingen in ein Tanzlokal in Tegernsee. Mein Freund Andi war mit von der Partie.
Friedl wollte Fides ganz für sich allein haben. Mich behandelte sie herablassend. Die beiden hatten eine Geheimsprache aus ihrer Internatszeit. Friedel sprach ständig in der Geheimsprache, um mich auszugrenzen. Fides war zwischen uns hin- und hergerissen.
Fides aß Wiener Würstchen. Ich nahm ein Würstchen von ihrem Teller und biss davon ab. Sie verpasste mir daraufhin eine schallende Ohrfeige. Sie war selber entsetzt über den lauten Knall. Friedl schaute geradezu glücklich aus. Mein Freund Andi, der Fides zum ersten Mal sah, war entsetzt.
Ich brachte zuerst Andi nach Hause, dann Friedl und machte mit Fides noch eine kleine Fahrt. Friedl war verärgert, als Fides sitzenblieb und stieg wütend aus. Fides sah das wohl als einen Ausgleich für die Ohrfeige. Wir fuhren zu einem ungestörten Ort und schmusten lange.
Die beiden Mädchen schliefen im Zimmer von Friedl in einem Bett. Fides durfte das Fenster nicht öffnen. Friedl wollte den Duft ihrer Freundin konservieren, um auch nach deren Abreise noch ihren Duft zu atmen. Mir erzählte Fides, dass es in dem Zimmer abscheulich stank, aber Friedl sofort hysterisch wurde, wenn Fides lüften wollte.
Friedl war am nächsten Tag immer noch verärgert über unseren nächtlichen Ausflug und Fides fuhr nach Hause.
Sie schrieb Friedl einen Brief. Sie schrieb: „Ich mag Dich, aber ich lasse mir von Dir nicht vorschreiben, wen ich treffe.“
Ein paar Tage später besuchten Fides und ich Friedl, in Ihrem Zimmer in der Occamstraße. Friedl war übellaunig. Ich erzählte, dass wir vorhatten, über das Wochenende zum Skilaufen zu fahren.
Wir blieben nicht lange.
Nach ein paar Tagen, erhielt Fides einen verzweifelten Brief von Friedl.
„… Ich bin neben Dir nur ein hässliches Entchen. Du kannst es Dir leisten aufzufallen, denn Du bist jung, sauber und schön, schön vor allem. Du siehst so blühend aus, dass wenn Du lachst, die ganze Stadt lachen müsste. Ich dagegen, bin auf dem Hund gekommen, mir geht es dreckig. Du schreibst, Du willst unsere Freundschaft neu entfachen und dann seid Ihr gekommen. Ihr!!!!!. Du bist gemein. Ich empfand die Maxsache (Anmerkung: Max das bin ich) als einen Vertrauensbruch und ich habe mich danach nicht mehr gerührt. Ich habe mich nie in Deine Angelegenheiten eingemischt. Ich habe lediglich gesagt „schlafe mit Keinem“. Ich wollte die Sache mit Max nicht, das ist wahr. Außerdem ist es nicht nötig, dass Du mit Max alleine wegfährst. Ich weiß, dass ich falsch lebe. Ich bitte auch niemand mehr, mich gern zu haben. Es geht in sausender Fahrt mit mir bergab. Alles was bleibt, ist, dass ich in deinen Augen ein Schwein bin. Ich bin Tag für Tag zu Hause, male, heule und schreibe. Du musst nicht denken, dass ich jemand brauche. Ich kann genauso gut allein leben. Ohne Dich. Aber es tut weh. Und außerdem hast Du mich gern, sagst Du. Es ist sinnlos zu schreiben. Komisch ist, dass ich nie etwas sagen darf. Du winkst ab. Schreib mir, wieder was Du zu all dem meinst“.
Wir fuhren übers Wochenende nach Sankt Anton und nahmen Quartier in einem Wirtshaus, in einem Dorf, in der Nähe. Wir hatten ein großzügiges Zimmer mit Gebirgsblick. Fides pausierte am Samstag und ich ging alleine Skifahren.
Als ich zurückkam, war Fides nicht im Zimmer. Ich sah sie aber vom Fenster aus, eine gerade Straße auf den Gasthof zugehen. Es war schön zu sehen, wie sie langsam näherkam. Ihr Anblick und die Art wie sie sich bewegte, löste in mir wieder das Wohlgefühl aus, nach dem ich süchtig war.
Als sie ins Zimmer kam, war ich überwältigt von ihrer Nähe. Die Freude die ich hatte, als ich sie vom Fenster aus beobachtete, steigerte sich zu einem heftigen Begehren.
Ich überrumpelte sie und warf sie aufs Bett. Lachend ließ sie meine stürmischen Küsse über sich ergehen, mit denen ich Ihre Wangen, ihre Stirn und ihren Mund bedeckte. Ihre Haut duftete nach frischer kühler Luft. Als ich Anstalten machte sie auszuziehen, entzog sie sich mir und sagte, sie hätte Hunger.
Ich hatte Mühe den Vulkan abzustellen, der in mir ausgebrochen war.
Wir gingen in die Wirtsstube hinunter und aßen ein bescheidenes Mahl.
Ich drängte darauf ins Zimmer zurückzukehren. Fides ging zuerst ins Bad und kam nach sehr langer Zeit im Bademantel zurück und schlüpfte mit dem Bademantel ins Bett. Sie lächelte mich lausbübisch an und ich zog langsam, voller Vorfreude und mit klopfendem Herzen, ihre Bettdecke zurück. Zu meiner Verblüffung, hatte sie nicht nur den Bademantel an, sondern darunter auch einen BH und einen Strumpfgürtel, der aussah wie ein Keuschheitsgürtel.
Als sie meine Enttäuschung sah, brach sie in schallendes Gelächter aus.
Ich zog mir die Bettdecke über den Kopf und fing an mitleidheischend zu schnüffeln. Fides lachte noch mehr, kam aber unter meine Decke und küsste mich zärtlich auf den Mund. Es war ein mütterlicher Kuss. So küsst eine Mutter ihr Baby.
Wir blödelten noch eine Weile rum und schliefen bald ein.
In der Nacht wachte ich auf. Fides lag immer noch in meinem Bett und hatte immer noch den BH und den Keuschheitsgürtel an. Ich lauschte selig ihren Atemzügen.
Am Morgen, Fides schlief noch, schlich ich mich aus dem Zimmer und bestellte für 8:00 Frühstück aufs Zimmer. Das war in diesem Gasthof unüblich und kostete mich einige Überredungskunst und einen Zehner Trinkgeld.
Als der Kellner das Frühstück brachte, ging Fides ins Bad. Wir frühstückten lange im Bett. Ich kam mir richtig Weltmännisch vor. Zum Frühstücken hatte Fides wieder den Bademantel angezogen. Nach dem Frühstück, öffnete ich ein bisschen den Bademantel, um einen Blick auf ihren Busen zu erhaschen. Sie schob aber meine Hand zur Seite und sprang fröhlich aus dem Bett und rief „wir gehen jetzt Skifahren“.
Etwas zögerlich folgte ich ihrem Aufruf.
In Sankt Anton gab es nur wenige einfache Abfahrten. Ich wählte die einfachste.
Fides versicherte, sie könne einen Stemmbogen fahren.
Erst gegen Mittag kamen wir an der Bergstation an. Wir aßen zu Mittag im Restaurant und saßen lange in der Sonne. Fides wollte die Aussicht genießen und verzögerte die Abfahrt immer wieder. Endlich ging es los.
Es zeigte sich, dass Fides keinen Stemmbogen konnte. Sie fuhr gerade aus und warf sich für jede Kurve auf den Boden. Im Schnee sitzend,