Donnerschlag und Rattenschiss!. Heike Rau
Читать онлайн книгу.685a70-7829-5606-96d4-daedcef7c16a">
Heike Rau, Christine Rau
Donnerschlag und Rattenschiss!
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
7. Arabella kommt zum Abendessen
13. Können Hexen krank werden?
14. Hexen essen nicht, sie fressen
15. Wie geht das mit dem Wetterhexen?
Einleitung
Emily zieht mit ihrer Mutter aufs Land, während der Vater in der Stadt zurückbleibt. Es soll eine Trennung auf Probe sein. Auf dem Ziegenhof gibt es Hühner und einen gefräßigen Ziegenbock, der vor keinem Hinterteil haltmacht. Das Haus ist alt, nichts funktioniert, obwohl die Handwerker da waren. Auf dem Nachbarhof wohnt Anton mit seinem Großvater, der ein seltsames Hobby hat. Er ist nicht einfach nur Jäger, er ist Hexenjäger. An Hexen mag Emily nicht glauben, bis sie einer begegnet. Im Wald gibt es eine geheime unterirdische Hexenschule. Hier ist Arabella von Hexford zu Hause. Sie ist eine Hexe wie aus dem Märchenbuch, auch wenn sie vorgibt, eine gute Hexe sein zu wollen. Sie scheint auch wirklich nett zu sein. Nur diese rosaroten Stinkbomben, die sie niest, wenn sie sich ärgert, sind wirklich nicht zum Aushalten. Nach und nach beweist Arabella, dass sie als Hexe in Ausbildung doch schon einiges drauf hat. Sie kann Uhren anhalten, klauen wie ein Rabe, Winterwetter hexen, den besten Ameiseneierfledermausmilchreis zubereiten und, wie sich das gehört, auf einem Besen fliegen. Ständig droht sie damit, Anton in eine Kröte verwandeln zu wollen. Irgendwann wird sie das auch können. Emily, Anton und Arabella werden dennoch Freunde. Doch immer wieder lauert ihnen der Hexenjäger auf. Bald hat er Arabella im Visier und er ist sich sicher, in diesem Wald gibt es nicht nur eine Hexe.
Das illustrierte Kinderbuch ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet.
1. Ankunft in Hexaloz
„Wir sind bald da!“, sagte Mama als wir am Ortsschild von Hexaloz vorbeifuhren und sie immer langsamer mit dem Auto wurde. „Jetzt halte mal Ausschau, Emily! Der Abzweig muss hier irgendwo sein!“
Ich sah die ganze Zeit schon aus dem Fenster und betrachtete die Wiesen, die Felder und die verstreut liegenden Häuser und Höfe. Dann entdeckte ich einen Feldweg, der von der Landstraße abbog. Hier standen drei windschiefe Schilder.
„Ist es der Jägerhof, der Ziegenhof oder der Einsiedlerhof?“, rief ich.
„Der Ziegenhof“, antwortete Mama. „Aber keine Sorge, es ist keine Ziegenherde mehr da. Nur ein Ziegenbock, den die Vorbesitzer uns hinterlassen haben, weil er schon seit Urzeiten auf dem Hof lebt und nicht umziehen wollte. Harri heißt er.“
Ich musste lachen. Statt des üblichen Stadtlärms würden wir nun Ziegengemecker hören. Mama brachte das Auto vor einem alten Bauernhaus zum Stehen und wir stiegen aus.
„Jetzt hör dir das nur an“, sagte sie und atmete tief ein.
„Was? Ich höre nichts.“
„Genau, das ist es. Absolute Ruhe.“
2. Unser neues Haus
Ich glaube, so grünes Gras hatte ich noch nie gesehen. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und ließ mich einfach hineinfallen. Wie das duftete! Und überall Butterblumen. Ich rollte mich auf den Rücken, streckte die Beine aus und blinzelte in den Himmel. Es war wie im Paradies. Nur Papa fehlte. Er hatte nicht mit aufs Land ziehen wollen und war in unserer Stadtwohnung geblieben. Ihr müsst wissen, zwischen meinen Eltern hat es in letzter Zeit viel Streit geben. So ist das Ganze hier auch eine Trennung auf Probe, wie Mama mir erklärt hat. Ich hoffte, Papa käme irgendwann nach, damit wir wieder eine richtige Familie wären.
Ich rollte mich herum, hob den Kopf und da sah ich ihn. Ein Junge hockte auf dem Zaun gegenüber, sah zu mir herüber und grinste über das ganze Gesicht.
„Was ist!“, rief ich. „Noch nie ein Mädchen gesehen?“
„Doch, doch, aber noch nie eins mit so tollen Rattenschwänzen.“
Ich fühlte sofort, wie ich rot wurde. So etwas hatte noch keiner zu mir gesagt.
Anton war dünn und wirkte sportlich. Honigblonde Haare hingen ungekämmt in sein Gesicht. Ich schätzte ihn etwa ein oder zwei Jahre älter als mich. Seine Kleidung bestand aus einer alten Jeans und einem ausgewaschenen karierten Holzfällerhemd, das er unordentlich in den Hosenbund gestopft hatte.
„Ich glaube, wir sind Nachbarn“, sagte ich freundlich und bemühte mich, meine Zahnspange nicht hervor blitzen zu lassen. „Ich heiße Emily.“ Ich stand auf und ging auf ihn zu.
„Ich bin Anton, ich wohne gleich da drüben.“ Er warf den Kopf zur Seite und deutete hinter