Deutschlands Schuladressen. Heidrun Groth
Читать онлайн книгу.sozialer und humaner Verhaltensweisen
Soziale Integration
Selbstständiges Lernen und Selbstkontrolle, dass ist das Wichtigste was die Schüler sich hier erarbeiten sollen.
Da der erfolgreiche Besuch eines Gymnasiums und damit das Erreichen des Abiturs die Tür zu einem Hochschulstudium ist bzw. sein kann, ist der Unterricht sehr theoretisch geprägt.
Die Orientierungsstufe
Die Orientierungsstufe ist eine vorbereitende Schulform. Das heißt, das die Schüler entsprechend ihrer schulischen Leistungsfähigkeit in den unterschiedlichen Schulfächern unterrichtet und auf den Besuch einer weiterführenden Schule vorbereitet werden.
In Niedersachsen wurde die Orientierungsstufe vor einigen Jahren wieder abgeschafft.
Gemeinschaftsschule
In einer Gemeinschaftsschule lernen alle Kinder von der 5. bis zur 10. Klasse gemeinsam. Hier wird nicht mehr nach verschiedenen Schularten differenziert.
In Gemeinschaftsschulen soll die Chancengleichheit durch gemeinsames Lernen geschaffen werden.
Die individuelle Förderung nach den Fähigkeiten jedes einzelnen Schülers soll dabei im Vordergrund stehen. Die Gemeinschaftsschule bietet alle gängigen Schulabschlüsse an.
Sonderschulen und private Schulen
Für jene Kinder, die aufgrund verschiedenartiger Behinderungen dem Unterricht in einer allgemeinen Schule nicht folgen können, werden verschiedene Betreuungsmöglichkeiten in Sonder- und Privatschulen angeboten.
In Sonderschulen wird versucht, die Bildungsfähigkeit behinderter Kinder in Gruppen von möglichst gleichartig behinderten Schülerinnen und Schülern zu fördern. Bei der Förderung von behinderten Schülern hat sich die Umsetzung der Inklusion bisher bewährt. Man geht davon aus, dass behinderte Kinder in einer Klasse gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern neben der eigentlichen Förderung auch im sozialen Bereich profitieren. Auch für die nichtbehinderten Kinder ergeben sich neue soziale Gesichtspunkte und Erfahrungen.
Berufliche Schulen
Berufliche Schulen gibt es als öffentliche und private Schulen. Sie gliedern sich verschiedenen Arten:
Berufsschule/Berufsbildungseinrichtungen
Berufsfachschulen
Berufsoberschulen
Fachschulen
Fachoberschulen
Fachhochschulen etc.
In den beruflichen Schulen werden Theorie und Praxis miteinander verknüpft.
In den kommenden Jahren sollen in den beruflichen Schulen zusätzliche Fächer eingeführt werden und eine größere Ausrichtung auf Medienbildung erfolgen.
Die Ausbildung an einer beruflichen Schule dauert meist zwischen 1 und 3 Jahren. In der Berufsschule erhält man die theoretische Ausbildung in einer bestimmten Berufsrichtung. Die Praktika erfolgt in, meist der Berufsschule angegliederten Firmen. Hierbei wird der Begriff „duale Ausbildung“ geprägt.
Voraussetzung für eine schulische Ausbildung ist ein Hauptschul- oder Realschulabschluss.
Inklusion
Deutschland hat sich 2009 zur Inklusion verpflichtet aber so richtig wird das noch nicht umgesetzt. Es ist eine schwierige Aufgabe. Inklusion heißt, das behinderte mit nichtbehinderten Schülern in einer Schule zusammen lernen können.
Voraussetzung dafür ist das das die Eltern der behinderten Schüler das auch wünschen.
Bild-Quelle: Aktion Mensch
Hinweise zu anderen Bundesländern
Baden-Württemberg
Die Hauptschule hat in den letzten Jahren einen sehr schlechten Ruf bekommen. Aus diesem Grunde wurde 2010 in Baden-Württemberg eine neue Schulform geschaffen, die Werkrealschule. Sie ist eine Form der Hauptschule. Der Unterschied liegt jedoch darin, das eine durchgängige 10jährige Schulausbildung gegeben ist und wahlweise entweder der Hauptschulabschluss oder ein gymnasialer Abschluss möglich ist.
Berlin/Brandenburg
In vielen Ländern gelten 6 Grundschuljahre international als Mindeststandard - außer in Deutschland und Österreich.
Das gilt in Deutschland nur für Schüler in Berlin und Brandenburg. Allerdings können besonders begabte Kinder nach der 4. Klasse in eine der "Leistungs- und Begabungsklassen" am Gymnasium wechseln.
Hamburg
In Hamburg gibt es sogenannte Stadtteilschule. Diese ersetzten die Haupt-, Real- und Gesamtschulen. Außerdem bleibt in Hamburg kein Schüler mehr sitzen.
Stattdessen werden an allen Schulen gezielte Fördermaßnahmen angeboten.
Hessen
In Hessen gibt es Mittelstufen- und Mittelpunktschulen.
Zudem bieten manche Hauptschulen sogenannte "SchuB-Klassen" mit maximal 15 Schülern an. Sie bereiten nach dem Grundsatz "Schule und Lernen im Betrieb" intensiv auf das Arbeitsleben vor – mit drei Wochentagen in der Schule und zwei in einer Firma.
Niedersachsen
In kooperativen Gesamtschulen werden Schüler in bestimmten Fächern gemeinsam unterrichtet. Bei integrierten Gesamtschulen betrifft das dagegen alle Kinder bis Klasse 10.
Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz gibt es eine zusätzliche Realschulstufe - Realschule plus. Diese Schulstufe fasst Haupt- und Realschule zusammen, beginnt mit einer gemeinsamen Orientierungsstufe in Klasse 5 und 6, ab Klasse 7 dann wahlweise kooperativ mit getrenntem Unterricht oder integrativ mit Haupt- und Realschülern in einer Klasse, aber getrennten Kursen in Deutsch, Mathe, Englisch.
Saarland
Das Saarland hat nur noch zwei Schultypen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasium.
Schleswig-Holstein
Die Regionalschule ist ein Zusammenschluss der ehemaligen Schularten Hauptschule und Realschule. Sie kann mit einer Grundschule verbunden sein.
Thüringen
In Thüringen gibt es sogenannte Regelschulen. Das heißt, das alle Schulen (Haupt-,Real- Oberschulen etc.) unter einem Dach geführt werden.
Statistik
Anzahl der allgemeinbildenden Schulen in Deutschland im Schuljahr 2015/2016 nach Schulart
Quelle: Destatis
Fragen & Antworten
Was bedeutet Umbenennung?
Bei Schulen heißt das entweder, das der Name geändert wurde oder die Schule einen anderen Typ übernommen hat. Z.B. Eine Grundschule wurde umgewandelt in eine Gesamtschule.
Was heißt „keine weiteren Informationen bzw. keine Nachfolgeeinrichtung bekannt“?
Uns ist diese Einrichtung bekannt. Das heißt: Es gibt sie oder es hat sie definitiv gegeben, aber wir konnten außer der Adresse nichts weiter herausfinden.
Sind das denn immer die aktuellen Adressen?
Ja und nein. Die aktuellen Einrichtungen sind auf dem Portal als aktiv ausgewiesen und diese Adressen sind aktuell. Die anderen sind mit „keine weiteren Informationen bzw. keine Nachfolgeeinrichtung bekannt“ ausgewiesen. Vorwiegend bei Einrichtungen in