Das FBI gegen die Macht des Gebets III. George Curtisius

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Das FBI gegen die Macht des Gebets III - George Curtisius


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war verärgert. Er machte Tanchin den Vorwurf, dass er damit hätte rechnen müssen, dass beim Öffnen des Laptops ein Kontakt zur Zerstörung von Chips ausgelöst wird. Diesen Vorwurf wies Tanchin sofort zurück. Er hatte keinen Kontakt feststellen können. Bei genauer Betrachtung musste Nandor nun einräumen, dass sein Vorwurf unberechtigt war. Es war kein Kontakt zu erkennen, weder an der Abdeckplatte noch an dem Gehäuse darunter noch an den Chips.

      Nandor entschuldigte sich bei Tanchin. Offenbar war durch Änderung des Luftdrucks oder des Magnetfelds ein Signal zur Zerstörung der drei Chips ausgelöst worden. Es handelte sich um eine ihnen unbekannte Art von Kontakt. Alle Beteiligten trösteten sich damit, dass sie zumindest den Piratensender ausgeschaltet hatten.

      Dr. Nandor informierte am Nachmittag Direktor Siller über das Ergebnis der Untersuchungen. Anschließend teilte er den anfangs beteiligten Ingenieuren von NBC und CBS mit, dass der Piratensender gefunden und ausgeschaltet wurde.

      Die Programmdirektoren von NBC und CBS veranlassten, dass anstelle der nicht zu verhindernden Botschaft des Piratensenders wieder das übliche Abendprogramm gesendet werden konnte. An die Medien wurde die Erfolgsmeldung gegeben, dass der Piratensender gefunden und beschlagnahmt wurde.

      Direktor Siller rief Präsident Virtus an und informierte ihn, dass der Piratensender eliminiert wurde. Damit sei die mediale Unterstützung für die Gruppen von Betern weggefallen. Präsident Virtus bedankte sich. Er sprach die Hoffnung aus, dass jetzt auch das die Menschen krankmachende Sünden-Syndrom verschwinden werde.

      Zwischenbilanz des FBI

      FBI Direktor Robert Siller war am Nachmittag des Sonnabends erneut nach Quantico in den Bau E gekommen, in dem die Abteilung für Verhaltensanalyse (BAU) ihre Büros hatte. Er wollte sich über die neuesten Ergebnisse der Nachforschungen und Überlegungen der BAU informieren. In dieser Krise gab es keine freien Wochenenden für die wichtigsten Mitarbeiter des FBI.

      Bob Woller, Alice Beck und Dr. Will Ebert berichteten über ihren Besuch in Lordsplace. Sie fassten am Ende noch einmal alles zusammen, was sie wussten.

      Die Ursache für die krankhaften Phänomene im Bewusstsein vieler Menschen sei nach Meinung von Jeff Finner, dem Leiter einer Betergruppe in Lordsplace, das Sündhafte in den Menschen.

      Das Erscheinen des so genannten Sündhaften im Bewusstsein wurde angeblich ausgelöst von den göttlichen Himmeln. Unter den göttlichen Himmeln war die geistige Welt des Jenseits zu verstehen. Der Reverend der christlichen Gemeinde in Lordsplace glaubt, in der Nacht eine Offenbarung erhalten zu haben, in der die göttlichen Himmel ihm einen Vorschlag machen oder sogar einen Auftrag erteilen.

      Ein Mensch, der sich Jacob nennt und sich als Bote der göttlichen Himmel bezeichnet, kommt zu den Gemeinden und konkretisiert den vermeintlich von den göttlichen Himmeln gegebenen Auftrag. Es wird eine Gruppe von Beterinnen gebildet. Jacob instruiert die Betergruppe. Er stattet die Betergruppe mit speziellen christlichen Kreuzen aus und bei einem zweiten Auftrag auch mit einer ledernen Landkarte der USA. Dann verschwindet Jacob wieder.

      Keiner kann das Aussehen von Jacob beschreiben. Keiner weiß mehr von Jacob, als dass er sich als Diener und Bote der göttlichen Himmel bezeichnet. Die Kreuze sind angeblich in der Grabeskirche in Jerusalem geweiht worden. Die lederne Landkarte soll von einem indianischen Schamanen gemalt worden sein. Die Anzahl der ledernen Landkarten ist unbekannt.

      Nach Ansicht des Reverends der Gemeinde in Lordsplace könnte es noch drei bis fünf weitere Betergruppen geben. Jacob habe ihm gegenüber anfangs von insgesamt drei Betergruppen gesprochen. Später habe er gesagt, dass die geistige Welt für die große Aufgabe mehr Betergruppen haben wolle. Es müssten für diese weiteren Gruppen vermutlich mindestens 50 bis 60 Kreuze hergestellt worden sein.

      Die Untersuchung des christlichen Kreuzes, das Woller in Lordsplace beschlagnahmt hatte, bestätigte die Vermutung, dass es einen Sendeverstärker enthalte. Der Sendeverstärker arbeite offenbar auf der Basis von Quanten. Diese Technik sei den Wissenschaftlern des FBI unbekannt. Es gebe auch keine Literatur hierzu. Insofern gebe es keine Hinweise, wer diese revolutionäre Technik entwickelt und in die Kreuze eingebaut habe.

      Das Fazit war, dass die Profiler vom BAU zu vieles nicht wissen. Auf viele Fragen muss noch eine Antwort gefunden werden. Wer ist Jacob? Warum handelt er angeblich im Auftrag der so genannten göttlichen Himmel? Von wem hat Jacob die Kreuze? Wer hat die Kreuze herstellen lassen? Wer hat sie angeblich in der Grabeskirche in Jerusalem weihen lassen? Wer hat die elektronische Schaltung des Senderverstärkers entwickelt und in die Kreuze eingebaut?

      Von wem stammen die ledernen Landkarten? Wer hat sie bestellt und abgeholt? Wenn Jacob nicht der Käufer und Abholer war, wer hat die Kreuze und die ledernen Landkarten an Jacob übergeben? Wer bezahlt das alles? Wer ist der Finanzier aller Aktionen? Wer ist der Mastermind, der alle diese Aktionen steuert? Die Profiler des BAU hatten bisher keine Antwort auf diese Fragen gefunden.

      Im Anschluss an die Sitzung mit dem Team der BAU erstattete Direktor Siller dem Präsidenten seinen Zwischenbericht. Präsident Virtus fand die bisherigen Ergebnisse enttäuschend. Das sagte er auch Direktor Siller. Er verlangte von Siller, dass die CIA in Jerusalem nachforsche, wer diese speziellen christlichen Kreuze hergestellt habe und wer der Auftraggeber ist.

      Außerdem sollte mit Nachdruck nach dem Entwickler und Hersteller des Sendeverstärkers auf der Basis von Quanten in den Kreuzen gesucht werden. Das sei für die nationale Sicherheit unerlässlich.

      Direktor Siller verließ mit hängendem Kopf das Büro des Präsidenten. Der Präsident war ungerecht. Er hatte vom FBI mehr erwartet, als das FBI in dieser schwierigen Situation leisten konnte. Dennoch nahm sich Siller vor, mit Mut und Tatkraft die vor ihm liegenden Aufgaben anzugehen.

      Er rief Direktor Jeroy Turtos von der CIA an und bat ihn, die vom Präsidenten gewünschten Untersuchungen durchzuführen. An seine wenigen noch arbeitsfähigen Mitarbeiter gab Siller die Weisung aus, verstärkt nach Jacob und dem Finanzier der Aktionen der Betergruppen zu suchen. Mit Hochdruck sollte auch nach dem Mastermind gesucht werden, der alle Aktionen steuert.

      Das FBI und der zweite Piratensender

      Direktor Robert Siller saß am Abend des 18. Mai in seinem Schaukelstuhl vor seinem Fernseher. Es war Sonnabend, ein Tag, an dem die meisten Arbeitnehmer und Manager normalerweise nicht arbeiten. Für den Direktor des FBI gab es jedoch keine 5-Tage-Woche, ebenso wenig für den Direktor der CIA. Diese bedeutendsten und mächtigsten Posten in Politik und Gesellschaft waren immer im Dienst.

      Siller hatte zuerst die TV-Sendungen von NBC gesehen und mit Genugtuung festgestellt, dass der Piratensender nicht mehr sendete. Er war stolz darauf, dass es dem FBI mit Hilfe von Polizei, CIA und dem "Radio ondométre Brestige" gelungen war, den Piratensender aus dem Verkehr zu ziehen. Vielleicht würde damit auch der Einfluss auf die Menschen aufhören, ihr Sündhaftes im Bewusstsein zu erleben.

      Siller schaltete kurz vor 9 p.m. auf den TV-Sender CBS um. Auch hier dürfte nun kein Piratensender mehr das übliche Programm unterbrechen. Es wurde zunächst das übliche Programm gesendet. Doch exakt um 9 p.m. meldete sich wieder der Piratensender mit seiner Botschaft aus der geistigen Welt. Siller war entsetzt. Er musste nicht nur zweimal hinschauen, sondern noch ein drittes Mal. Das FBI hatte doch den Piratensender konfisziert. Warum konnte er erneut senden?

      Siller rief sofort den Physiker Tanchin an, der im Labor den beschlagnahmten Piratensender untersucht hatte. Tanchin war aber nicht erreichbar. Siller rief daraufhin Dr. Nandor an. Er sagte ihm, dass der Piratensender weiterhin auf CBS sende. Er bat Dr. Nandor zu klären, ob sich der beschlagnahmte Piratensender noch im Labor befinde.

      Eine Stunde später rief Dr. Nandor zurück. Er teilte Siller mit, dass sich der Piratensender weiterhin im Labor des FBI befinde. Es müsse daher noch einen zweiten Piratensender geben. Diese Möglichkeit sei von Anfang an nicht bedacht worden. Daraus ergab sich nun eine peinliche Situation für Siller und für den Präsidenten.

      Aufgrund der Beschlagnahme des Piratensenders, der sich im Wohnmobil


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