Ein Fall von großer Redlichkeit. Peter Schmidt
Читать онлайн книгу.bog Margott rechts ab, schloss ein niedriges Gartentürchen aus schiefen Latten auf und betrat die Gartenlaube.
Sie lag ein Stück zurückgesetzt hinter kahlen Obstbäumen; nicht viel mehr als vier bucklige, grün gestrichene Wände und ein Dach aus Balken, mit Teerpappe belegt. Das Licht in einem der beiden Fenster ging an. Der Vorhang wurde zugezogen.
Papst stand regungslos im Schatten einer hohen Felssteinmauer.
Bald stieg aus dem kleinen Kamin im Flachdach Rauch auf.
Von weit her bellte ein Hund. Zwischen den abgeernteten Beeten lagen Reste angetauten Schnees. Ein hüfthoher Drahtzaun, der an manchen Stellen löchrig und mit Stücken aus Fliegennetz geflickt war, umspannte das Grundstück. Weiter hinten begann ein Gehölz. Wegen der Dunkelheit konnte er nicht erkennen, wie tief es reichte. Einmal war aus dem Inneren der Gartenlaube ein kreischendes Geräusch zu hören – wie von einer Küchenmaschine; vielleicht ein elektrischer Handmixer.
Er wartete gut eine Stunde, ohne recht zu wissen warum. Kälte kroch an seinen Beinen hinauf. Trotz des wattierten Mantels begann er zu frösteln.
Nur einmal fuhr ein grauer Wartburg langsam durch die Straße, umrundete den Block aus Parkwald und Gärten, zwischen denen unkrautüberwucherte Grundstücke lagen, und beschleunigte plötzlich, als er zum zweiten Mal dieselbe Stelle passierte und auf Papsts Höhe war. Gegen zwölf erlosch das Licht in Margotts Fenster, und er machte sich auf den Rückweg zum Hotel.
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