Die Bluthunde von Paris. Christina Geiselhart

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Die Bluthunde von Paris - Christina Geiselhart


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achtzehn und schien nicht sehr erfahren in gewissen Dingen, aber er glühte vor Neugier. Das bemerkte Lea sehr wohl.

      „Wo können wir den Preis verhandeln?“ Sie konnte ihr Verlangen kaum bezähmen. Der Knecht schien zu verstehen und wies auf einen Schuppen hinter den Ständen, wo sie Futter für die Tiere lagerten. Nicht weit von diesem Schuppen befand sich allerdings ein niedriger Pavillon aus hellem Sandstein, in dem einige Männer gestikulierten und stritten. Es war das Gebäude der Marktüberwachung und Lea fürchtete, im Schuppen beobachtet zu werden. Der junge Knecht zwinkerte, als ob er ihre Ängste erraten habe. Und da er Feuer gefangen hatte und sich die zu erwartenden Wonnen keinesfalls entgehen lassen wollte, sagte er hastig:

      „Beunruhigen Sie sich nicht. Die Ordnungshüter haben nur den Markt im Auge, nichts anderes interessiert sie, denn nirgends wird mehr betrogen und mit Köpfen geschachert als auf einem Pferdemarkt. Hier treibt sich viel Gesindel herum, das feilscht und so laut schreit, dass man sein eigenes Wort nicht versteht.“

      Beruhigt sah sich Lea um und beobachtete erleichtert ihre Tochter. Die hatte schon nach der kräftigen Bürste fürs Fell und dem grobzinkigen Kamm für die Mähne gegriffen und setzte mit zärtlichen Strichen die Reinigung des Pferdes fort.

      Auf dem Weg kamen ihnen zwei Männer mit Heuballen entgegen und drei Frauen, die jammernd Wassereimer zu den Pferden schleppten. Es stank nach Urin und Abfall, doch im Schuppen überwog der Geruch von Heu und Hafer. Kein Mensch war zu sehen, deshalb fackelte Lea nicht lange. Leidenschaftlich drehte sie sich dem jungen Mann zu und fasste mit beiden Händen in die Öffnung seines Hemdes.

      Sie zog die Zipfel aus dem Hosenbund, streifte ihm das Hemd über die Schulter und ließ ihre Zunge über die Kuhle seines Brustkastens gleiten hinunter zum Bauchnabel, in den sie ihre Zungenspitze bohrte, während sie ihm den Hosenschlitz aufknöpfte. Begierig lauschte sie auf sein lustvolles Stöhnen, als sie sein Glied in ihren Händen rieb.

      „Du wirst die Mähre nicht los, denn sie ist zu zart für einen gestandenen Mann, nicht wahr?“, flüsterte sie heiß und schob ihn in den hintersten Winkel des Schuppens.

      „Du hast Recht!“, stotterte er. Ungeschickt nestelte er an ihrer Bluse. Lea ergötzte sich an seiner Unschuld und kam ihm zu Hilfe. Ihre nackten Brüste brachten ihn fast um den Verstand.

      „Nimm sie in die Hand, knete sie, küsse sie! Los, los. Wir haben nicht viel Zeit. Du hast doch deine Zunge nicht nur zum Sprechen.“

      Er tat sein Bestes. Indessen sie im Winkel angekommen waren und auf die Heuballen niedersanken, schwang Lea ihren Rock und öffnete ihre Schenkel. Tatsächlich hatte der Junge wenig Erfahrung. Ehe er sich versah, drang er dank ihrer geübten Gesten in sie ein und verfolgte mit steigerndem Verlangen ihre Bewegungen auf seinen Lenden. Ihre Brüste wippten, das Haar schimmerte im einfallenden Tageslicht, während sie in höchster Lust auf ihm ritt. Er sah aus als erlebte er dieses Entzücken zum ersten Mal.

      „Mach mir einen akzeptablen Preis für die Mähre! Meiner Tochter scheint sie zu gefallen!“, keuchte sie.

      Tatsächlich wirkte Albano – er war wie sein Pferd portugiesischer Herkunft – so verzückt, als habe er noch bei keiner Frau solch heißes Begehren erlebt. Er sah aus als durchströmten ihn die köstlichsten Gefühle.

      „Ich mach dir den halben Preis, wenn du mich noch öfters an deinen herrlichen Körper lässt!“, stöhnte er und schnappte nach ihren Brustwarzen. Lea war ganz in ihrem Element. Das vor Lust erhitzte Gesicht des jungen Mannes unter ihr entzückte sie, der geschmeidige Ritt erregte sie in höchstem Maße und keuchend galoppierte sie weiter. Dann schrie sie leise auf, sank mit einem stöhnenden, ausgedehnten Seufzer auf seine Brust nieder und grunzte gesättigt, während sich der arme Junge ungeschickt in ihr weiterbewegte. Als auch er ermattet zurückfiel, richtete sich Lea abrupt auf. Sie streifte ihre Kleidung zurecht, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Albano war ebenfalls aufgestanden und zog die Hose hoch.

      „Einverstanden! Der halbe Preis! Und ich führe dich in ein Spiel ein, das du noch dürftig beherrschst. Mit dem hier!“, sie griff in den Hosenschlitz und nahm sein Glied erneut in die Hand „kannst du jeder Frau das Leben versüßen, wenn du deine Sache verstehst und nicht nur an dein eigenes Wohl denkst. Dieses Spiel ist die Freude der Armen. Spielen wir es gekonnt!“

      Albano erbebte und nickte heftig.

      „Ich wohne in Saint-Ouen im Haus des Verhörvollstreckers.“

      Beim Erwähnen des Wortes Verhörvollstrecker zuckte Albano zusammen und wurde blass. Lea bemerkte es nicht und redete weiter:

      „Komm alle Tage und gib meiner Tochter fleißig Reitstunden. Ich werde dich mit meinem Hintern so gut bezahlen, dass du noch im Alter von mir träumen wirst, du Grünschnabel.“

      4. Kapitel

      Vier Jahre später. 1786

      An einem Abend im März brach Karl Sanson, der Verhörvollstrecker, beim Abendessen am Tisch zusammen. Sein Kopf schlug auf den Tonteller, aus dem die Suppe spritzte, schwer fielen die Arme rechts und links am Körper herab und ein fürchterliches Ächzen erschütterte seine Brust. Bestürzt schnellte Lea von ihrem Stuhl hoch und beugte sich über ihn. „Was ist mit dir, Karl?“, schrie sie gellend. Karl rührte sich nicht und Panik ergriff Lea. Scharf befahl sie Frieda, ihr zu helfen, den Ohnmächtigen zum Bett zu schleppen und bat Philippine in milderem Ton, einen Arzt zu holen.

      Das Mädchen rannte in den Schuppen und verlangte von ihrem Pferd das, was ihm Albano beigebracht hatte und was das Mädchen mittlerweile beherrschte: Es schlug sanft gegen seine Vorderhufe, damit es in die Knie ging und Philippine aufsteigen konnte. In Windeseile jagte sie in den Ortskern von Saint-Ouen, wo der Arzt wohnte. Er war ein guter Freund des Verhörvollstreckers, weil dieser ihm zahlreiche Kunden zukommen ließ, deshalb trödelte er auch nicht, sondern sattelte seinen alten Klepper und ritt sogleich mit dem Mädchen zurück. Während Philippine in den Stall ging und sich um Vraem kümmerte, trat der Arzt ins Haus. Karl hatte sich mittlerweile etwas erholt. Ruhig ließ er des Doktors Untersuchungen über sich ergehen.

      „Es muss wohl eine Herzattacke gewesen sein!“, diagnostizierte der Mediziner. „Es klopft unregelmäßig und die Atmung ist hektisch.“

      „Wie bekommt man so eine Attacke?“

      „Er arbeitet zu viel. Ist angestrengt, leidet unter seiner Tätigkeit. Vielleicht gehen ihm die wimmernden Opfer zu sehr zu Herzen.“

      Bleich und mit zitternden Händen streichelte Lea den Kopf ihres Mannes. „Kann es auch von etwas anderem kommen?“, bei diesen Worten bugsierte sie den Arzt aus der Schlafkammer.

      „Man kann ein Herz auch durch üble Nahrung lahm legen. Hast du ihm etwa ein wenig Säure in die Suppe gekippt, damit du mehr Freiheiten genießen kannst?“ Kaum waren sie allein, klopfte er der jungen Frau dreist auf den Hintern. Wütend stieß sie seine Hand weg. Ungern erinnerte sie sich daran, dass sie es auch mit ihm schon mehrmals getrieben hatte. Einmal im Schuppen wo nun Vraem stand. Ein andermal an den Ufern der Seine und ein drittes Mal bei ihm zu Hause, während seine Frau in der Apotheke Rezepte mischte. Das Feuer in ihrem Hintern war nicht zu löschen und je öfter sie es trieb, um so mehr gelüstete sie danach. Seitdem sie nach einer verpfuschten Abtreibung durch eine Engelmacherin unfruchtbar geworden war, betrachtete sie ihren Schoß nur noch als Lustquelle.

      „Nimm’s mir nicht übel, Lea! Ich würde dich niemals verdächtigen, deinen Alten abmurksen zu wollen. Er taugt zwar im Bett nicht, aber er bringt Geld. Denn Geld lässt sich nicht so leicht beschaffen, auch nicht mit solch einem saftigen Hintern wie dem deinen!“

      Blitzschnell fasste er unter ihren Rock. Angewidert stieß ihm Lea ihr Knie in die Hoden. Er schrie gepeinigt auf.

      „Du Luder!“ Er ohrfeigte sie. „Sei froh, dass ich deinen Alten nicht von deinem Lotterleben erzähle. Er würde geradewegs ins Grab sinken, vor Scham, mit solch einer Hure verheiratet zu sein.“

      „Ich bin keine Hure!“ Sie spuckte ihm ins Gesicht. „Merk dir ein für allemal, dass dir mein Körper nicht mehr zur Verfügung


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