Die Sozialdemokratie. Karl Glanz

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Die Sozialdemokratie - Karl Glanz


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ihren Einfluss an gewählte Gremien außerhalb ihrer Partei abzugeben. Sie behaupteten, dass Räte nach dem russischen Vorbild nicht nötig wären, Neben der Volksfront in Katalonien bildete Anfang September 1936 die Volksfront für das gesamte republikanische Gebiet unter sozialistischer Führung eine Regierung. Francisco Largo Caballero, führendes Mitglied der SozialistInnen und der UGT, hatte unter der sozialistischen Jugend und den revolutionären Teilen der sozialistischen Gewerkschaftsbewegung Massenanhang und galt als "Lenin Spaniens“. Trotz seines Bekenntnisses zu sozialistischen Revolution und einer Arbeiterregierung, ließ er sich überzeugen, die Bildung eines bürgerlichen Kabinetts zu übernehmen. Durch die Verteilung der Posten auf alle Teile der Volksfront erhielten die konterrevolutionären Elemente erheblichen Einfluss. Die Kommunistische Partei baute eine eigene Truppe auf. Ihre Einheit war das berühmte 5. Regiment, das zum Zeitpunkt der Eingliederung in die reguläre Armee bereits 100.000 Mann umfasste. Dieses Regiment war in Madrid stationiert, doch es war der feindlichen Übermacht nicht gewachsen. Er endete mit dem Sieg der Anhänger Francos und der Truppen seiner faschistischen Verbündeten aus Italien und dem Deutschen Reich. Ihm folgte das Ende der Republik Spanien, der ungeklärte Tod immer noch ungezählter Spanier, die verdächtigt wurden, sie zu unterstützen, und die bis zum Tode Francos 1975 anhaltende Diktatur, der so genannte franquistische Staat Spanien (1939–1976). Heute wird der Spanische Bürgerkrieg bei den Sozialisten meist vergessen. Da gab es nicht viele, die sich gegen den Faschismus gestellt hatten. Unter den Österreichern, von denen etwa 1.700 namentlich erfasst sind, befanden sich viele ehemalige Schutzbündler – so z.B. auch Julius Deutsch –, die nach dem Februar 1934 Österreich verlassen mussten und nun aus ihren jeweiligen Exilländern nach Spanien eilten. Viele österreichische Interbrigadisten waren in den erbittert geführten Kämpfen gefallen, die meisten anderen setzten sich nach Frankreich ab, wo sie größtenteils interniert wurden. Ein Teil von ihnen fiel nach der Besetzung Frankreichs der Gestapo in die Hände, andere waren in der Folge im französischen Widerstand aktiv oder konnten weiter emigrieren. Am Wiener Zentralfriedhof wurde beim Mahnmal für die zivilen Opfer der Februarkämpfe von 1934 in Gruppe 28 ein Denkmal für jene Österreicher errichtet, die als Angehörige der internationalen Brigaden in den Jahren 1936 bis 1939 im Kampf gegen den spanischen Diktator Franco gefallen sind.

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      Die Entwicklung in Österreich spitzte sich auch zu. Die im Februar und Juli 1934 strafweise entlassenen, pensionierten Polizisten, Kriminalbeamten und Gendarmen sind verständigt worden, dass sie wieder in Gnaden aufgenommen werden können, wenn sie sich zu nachstehenden Dienstverrichtungen bereit erklären und sie mit Erfolg versehen. Diese Verrichtungen sind :

       1. Beobachtung der politischen Betätigung der Rekruten;

       2. Beobachtung der anderen Wachbeamten und Kriminalbeamten;

       3. sollen sie mit anderen Polizeibeamten dazu verwendet werden, die neuen Wehrmänner im Straßenkampf, das heißt also im Bürgerkrieg zu schulen.

      In Wien waren sechs Gestapo (deutsche Geheimstaatspolizei) Beamten eingetroffen. Ihre Gruppe wurde durch zwei Wiener Nazi verstärkt. Die Gestapo-Beamten sind natürlich nichts anderes als Spitzel von Göring und Himmler. Die Staatspolizei hatte in verschiedenen Floridsdorfer Betrieben von den Betriebsleitungen die Entlassung aller im Zusammenhang mit dem Februar und den darauffolgenden Verfolgungen verhaftet gewesenen Arbeitern verlangt. Der Anschluss im Jahre 1938 wurde vorbereitet.

      Die Bundesleitung der illegalen Freien Gewerkschaften Österreichs hatte einstimmig folgenden Beschluss gefasst: Das Abkommen zwischen Österreich und Deutschland bedeutet innen- und außenpolitisch den Beginn einer neuen Etappe der Entwicklung. Außenpolitisch bedeutet das auf Geheiß Mussolinis zustande gekommene Übereinkommen die Herstellung eines faschistischen Blockes Rom—Wien—Berlin—Budapest—Warschau und damit die Einreihung Österreichs in die Front der faschistischen Mächte, die den Frieden Europas unausgesetzt bedrohen. Der Pakt bedeutet eine neue Chance für die Nazi und eine weitere Verschärfung der inneren Gegensätze. Die Nazi werden ihre Agitation verschärfen und die Regierung wird, den Kampf gegen sie neuerlich aufnehmen und sogar intensivieren müssen. Das bedeutet aber eine neuerliche Verschärfung der österreichischen Krise. Schuschnigg wird sie auszunützen versuchen, um die monarchistische Propaganda zu verstärken. Die Arbeiterklasse wird mit den beiden Gefahren: Hitler und Habsburg zugleich rechnen müssen. Sowohl Hitler als Habsburg würden eine Verschärfung des Druckes der Diktatur auf die Arbeiterklasse, die völlige rechtliche und soziale Unterdrückung der Arbeiter und Angestellten in den Betrieben, die Unterbindung jeder wirtschaftlichen Aktion und die Zerstörung der letzten Organisationsmöglichkeiten zur Folge haben. Unser Ziel ist und bleibt: Ein freies Volk in einem wirklich freien und unabhängigen Österreich!

      Zwei Jahre später war das vergessen.

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