Die Weltgesundheitsformel. David Ekwe Ebobisse

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Die Weltgesundheitsformel - David Ekwe Ebobisse


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gibt es für den, der dich von der Wahrheit fernhalten will, keine einfachere Methode dich zu manipulieren, als seine Antworten dort zu platzieren, wo du zu 90 % hinklicken wirst — nämlich auf die erste Seite bei Google. (Quelle: http://www.selbstaendig-im-netz.de/2010/03/16/suchmaschinen/erste-seite-in-google-da-kann-ich-doch-zufrieden-sein-oder-nicht )

      Was dachtest du, wieso große Unternehmen massenweise IT-Experten anheuern und Millionen Euros im Jahr für ihre Marketingabteilung ausgeben? Sie haben erkannt, dass Meinungen noch nie so einfach zu manipulieren waren wie heute, wo man mit dem nötigen finanziellen Anreiz unabhängige Aufklärung vortäuschen und massenweise naive Kunden für sich gewinnen kann. Zu meinen, man könnte frei Recherche bei Google betreiben, um wahre Informationen zu finden, und einfach irgendwelche Suchbegriffe eingeben, ohne selbst gründlich und fundiert sämtliche Informations-Quellen mit in den Wahrheitsfindungsprozess eingeschlossen zu haben, kann sich als fataler Fehler erweisen, der eher zur Verbreitung von Lügen, als zu Erkenntnis führen kann.

      Die Firma Google ihrerseits weiß natürlich, dass 80-90 % ihrer User nie über die erste Seite hinausgehen und macht mit diesen Plätzen ganz besonders viel Geld, indem sie sie an die Höchstbietenden verhökert, ohne irgendjemandem Rechenschaft ablegen zu müssen.

       Wieso auch? Google ist ja nichts weiter als ein Wirtschaftsunternehmen, mit wirtschaftlichen Interessen, das Geld mit Informationen verdient, nie aber den Anspruch hatte allwissend zu sein.

      So ist es. Menschen, die dennoch daran glauben und meinen, Google könnte jede ihrer Fragen wahrheitsgemäß beantworten, leben in einer Seifenblase, die gleich platzen wird, wenn wir verstehen, wie solche Unternehmen zu Geld kommen und funktionieren.

      Worauf ich dich aber vorerst nur hinweisen wollte, war, dass Recherche nicht gleich Recherche ist und du nicht einfach bei Google eine Frage eingeben kannst, um die Wahrheit herauszufinden.

      Quelle ist nicht gleich Quelle

      Quelle ist nicht gleich Quelle — und bei Google muss man besonders aufpassen. Genauso wenig, wie du eine europäische Zeitung aufschlagen kannst und von einem Artikel, der aus einer eurozentristischen Perspektive geschrieben wurde, erwarten kannst, dass er authentisch ist und immer die absolute Wahrheit enthält, kannst du es von Google erwarten. Willst du wirklich etwas über andere Länder, andere Sitten und alternative Lebensstile lernen, müssen wir zusammen dorthin reisen. Wir müssen mit Einheimischen in Kontakt treten, sehen, was vor Ort los ist, und unsere Informationen nicht nur aus Quellen beziehen, die Google, dpa, AP, AFP oder Reuters heißen und von denen fast alle Nachrichten und Informationen stammen, aus denen wir unser Weltbild zusammenzimmern.

       Du meinst also, dass wir auch den Zeitungen und Nachrichtensendungen nicht zu 100 Prozent vertrauen können?

      Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser. Die vier großen deutschen Basisdienste dpa, AP, Reuters und AFP erschaffen heute unangefochten das Bild, das ein Großteil der Bundesbürger vom Ausland, von der Welt und von der Wirklichkeit hat. Man könnte sogar so weit gehen, sie als Steuerungsorgane unseres Bewusstseins zu bezeichnen. Will man seine Wahrnehmung nicht blind auf das lenken lassen, was sie einen glauben machen wollen, gilt es alternative Quellen in den geistigen Reifungsprozess mit einzubeziehen.

      Will man sein Bewusstsein erweitern, ist man somit zu einer Vorgehensweise gezwungen, die angesichts der vielfältigen und teilweise kontroversen Informationen, mit denen der Laie heute konfrontiert wird, ohne professionelle Unterstützung gar nicht mal so einfach ist, mit mir, deinem persönlichen Aufklärungsassistenten aber durchaus machbar. Gemeinsam können wir das informelle Wirrwarr der vier großen Nachrichtenagenturen, die mit ihren Basisdiensten zusammengenommen täglich 8.290 Meldungen und Beiträge liefern, entflechten, um mithilfe zusätzlicher Quellen Fehlinformationen auszumerzen. Damit du lernst, durch eigene Recherchen Lügen von Wahrheiten zu unterscheiden, wurde ich ins Rennen geschickt und stelle mich jedem zur Verfügung, der es satt hat, in einem Informationsgefängnis belogen oder betrogen zu werden.

      (Quelle: http://www.mediaculture-online.de/fileadmin/bibliothek/wilke_agenturenver gleich/wilke_agenturenvergleich.html )

      Über mich erhältst du Zugang zu jeder Information, die jemals ins Internet gestellt wurde. Und das in ihrer reinsten Form, ohne dass sich irgendwelche ökonomisch-egoistischen Interessen dazwischenschieben.

       Hört sich ja alles ganz vernünftig an. Aber wer garantiert mir, dass du nicht genauso ein Desinformant bist und mir irgendwelche Wahrheiten verkaufen willst, die keine sind?

      Ganz einfach: Du selbst. Denn du bist es, der entscheidet was er als wahr oder unwahr einstuft, nachdem er beide Seiten gehört und kontroverse Informationen verglichen hat. Konkret stellst du mir also eine Frage und ich begebe mich im gesamten Internet — nicht nur bei Google — auf die Suche nach den aktuellsten, neusten und fortschrittlichsten Antworten. Diese filtere ich dir dann gezielt heraus, stelle sie in den Raum, diskutiere sie mit dir und erläutere sie auf Nachfrage so gut wie möglich. Ich bin also deine ganz persönliche Suchmaschine, dein individueller Zugang zu Wissen und dein Wegweiser zu Quellen, die sonst kaum einer finden würde.

       Bist du so etwas wie ein Hacker, oder was?

      Ja, das könnte man so sagen. Ich kann mich nämlich gezielt in geheime Seite einhacken, dich zu zensierten Informationen führen und dir die verborgensten aller Wahrheiten über unsere Wirklichkeit offenbaren, ohne mich auch nur von einer Firewall aufhalten zu lassen. Man muss nur wissen, wo sie im Internet zu finden sind, und schon hat man Zugriff auf die geheimsten Informationen aller Geheimdienste, sämtliche Recherchen aller Whistleblower, alle inoffiziellen Berichte von Regierungsmitgliedern oder Zukunftsforschern und alle möglichen wissenswerten persönlichen Erfahrungen der unterschiedlichsten Individuen weltweit. Ist das nicht was?

      Doch, hört sich ziemlich spannend an. Also kannst du genauso wie die Enthüllungsplattform Wikileaks auf alle streng geheimen, inoffiziellen und sogar »verbotenen« Informationen zugreifen, die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind?

      Ja, problemlos.

      Die Revolution durch Information

      Tatsächlich finden wir im Internet heute fast alle Informationen, die der Menschheit jemals zur Verfügung standen, weil sie mittlerweile fast alle eingespeist, eingescannt oder gepostet wurden. "Besonders die Firma Google scannt mittlerweile Bücher ein", erläutert der Hirn-forscher Manfred Spitzer, der gleichzeitig Medizin, Philosophie und Psychologie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg studierte und ausführt: "Mittlerweile haben sie 12 Prozent aller je gedruckten Bücher eingestellt und eingescannt. 500 Milliarden Wörter aus den verschiedensten Sprachen". (Quelle: Bayern Alpha, Geist und Gehirn)

      Und das nur bei Google. Gleichzeitig starten sämtliche deutsche Kultureinrichtungen gerade eine Initiative, von der wir als Wahrheitssuchende mindestens genauso viel profitieren können. Sie sehen vor, ein gemeinsames Internetportal zu eröffnen. Ein Vorhaben, durch das alle Bücher, Bilder, Filme, Noten, Musikaufnahmen und sämtliches Archiv-Material deutscher Kultureinrichtungen für jedermann frei zugänglich gemacht werden. Aufgrund dieser Digitalisierungsinitiative der Bundesrepublik wird sich für jeden, der im Internet nach Informationen sucht, einiges verändern. In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau kommentiert der Vorstandsvorsitzende des Vereins Deutscher Bibliothekare, Dr. Klaus-Rainer Brintzinger, dieses Vorhaben wie folgt: "Wir halten es für eine wichtige Aufgabe, all das, was wir über Jahrhunderte gesammelt haben, unseren Nutzern auch orts- und zeitunabhängig zugänglich zu machen. Alle großen Bibliotheken beteiligen sich an der Digitalisierung ihrer Bestände. (…) Unser Beruf verändert sich drastisch." (Quelle: Rundschau Artikel: Die digitale Wundertüte, Nikolaus Bernau, Frankfurter Rundschau 28. November 2012)

      Ich als dein persönlicher Bibliothekar


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