RAUCHSTOPP. Thomas Werk

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RAUCHSTOPP - Thomas Werk


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wie dem Ex-Kanzler Helmut Schmidt, den man auch mit 93 Jahren immer noch eine Zigarette nach der anderen im TV paffen sieht. Betroffen zitieren häufig auch Beispiele von Leuten, die nie eine Zigarette geraucht haben und dennoch an Lungenkrebs gestorben sind. Gut, Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Gehen wir aber von den wissenschaftlichen Erkenntnissen aus, und die weisen eindeutig nach, dass der Nikotinkonsum schädlich, wenn nicht tödlich ist.

      Was würden Sie tun, wenn man Ihnen sagt: Die Brücke, über die Sie gerade gehen wollen, ist morsch. Die Gefahr, dass sie einstürzt, ist groß, wenn Sie die jetzt betreten. Gehen Sie trotzdem rüber? Wohl eher nicht! Oder wenn man Ihnen rät, nachts nicht das dunkelste Rotlichtmilieu einer Großstadt zu betreten. Würden Sie trotzdem hineingehen und sich der Gefahr eines Überfalls aussetzen? Nein, natürlich nicht. Es sei denn, Sie sind sowieso ein Borderliner, ein Grenzgänger, der das Risiko sucht und ohne den Kitzel der Gefahr nicht auskommt. Es gibt solche Menschen. Das sind aber Hasardeure. Die fallen auch im Leben öfter auf die Schnauze. Sie sehen also: Das Rauchen ist ein extremes Risiko, das Sie an den Rand des Todes bringen kann. Das ist jetzt keine Schwarzmalerei. Sie werden sehen, was wir später durch wissenschaftliche Ergebnisse untermauern. Nur diesen einen Satz nehmen wir vorweg: Rauchen ist ein tödliches Risiko, buchstäblich das Spiel mit dem Feuer.

      Und weil Rauchen eindeutig eine Sucht ist, gehen wir das Thema über diesen Weg an und unterstützen Sie mit diesem eBook, in wenigen Tagen zum Nichtraucher zu werden. Das Buch allein gibt keine Garantie. Sie bekommen aber wichtige Hilfen und Werkzeuge an die Hand, vom Rauchen wieder abzukommen. Nur so viel vorab: Jeder kann es schaffen, auch Sie!

      Raucher-Statistiken

      Rund sechs Millionen Tote jährlich durch das Rauchen von Zigaretten sind nach einer Langzeitstudie weltweit zu beklagen. Davon sterben allein in Deutschland etwa 150.000 Menschen an den Folgen von Tabakkonsum. Und es ist immer noch nicht erkennbar, dass sich daran etwas grundlegend ändert. Das Statistische Bundesamt hat herausgefunden, dass das durchschnittliche Sterbealter von Rauchern infolge von Lungen- und Bronchialkrebs etwa sieben Jahre unter dem mittleren Sterbealter von rund 77 Jahren liegt.

      Die Deutschen rauchen am Tag rund 360 Millionen versteuerte Zigaretten und zahlen somit täglich über 50 Millionen Euro in die Bundeskasse ein. Durch Rauchen allein nimmt der Bund über 15 Milliarden Euro jährlich ein. Jeder Raucher gibt über 1000 Euro im Jahr für seinen Nikotinkonsum aus. Etwa 50 Prozent mehr Männer als Frauen rauchen. Rund dreiviertel der Raucher qualmen jeden Tag 5 bis 20 Zigaretten. Der Nikotinkonsum in Deutschland allein betrug über 130 Milliarden Zigaretten, rund 4 Milliarden Zigarren und Zigarillos, über 25.000 Tonnen Feinschnitt/Drehtabak und etwa 730 Tonnen Pfeifentabak. Man geht davon aus, dass 25 Prozent der erwachsenen Bevölkerung regelmäßig raucht. Ein gefährlicher Trend hält seit langem an: Der Anteil der erwachsenen Raucher nimmt ab, während immer mehr Jugendliche rauchen. Für jeden Erwachsenen, der mit dem Rauchen aufhört oder gar an den Folgen des Nikotinkonsums stirbt, fängt ein Jugendlicher mit dem Rauchen an. Das durchschnittliche Einstiegsalter der Raucher wird immer jünger und liegt mittlerweile schon bei elf Jahren. Erschreckend ist, dass immer mehr junge Mädchen mit dem Rauchen anfangen. Durch das Rauchen werden in Deutschland jährlich 1,5 Millionen Jahre Lebenserwartung zerstört. Allein 90 Prozent der Lungenkrebs-Fälle sind auf Nikotinkonsum zurückzuführen. Aber es gibt auch einen positiven Trend. Zu keiner Zeit war die Zahl der Jugendlichen, die noch nie geraucht haben, so hoch. Sie ist stetig von 36 Prozent bis auf rund 50 Prozent angestiegen. Hier hat die umfangreiche Aufklärung über den gesundheitlichen Schaden des Rauchens positive Wirkung gezeigt. Die Zahlen zeigen also überwiegend, wie schädlich das Rauchen ist und welche astronomischen Summen dahinter stehen.

      Man schätzt, dass eine Packung Zigaretten zum Preis von etwa fünf Euro tatsächlich das Zehnfache, nämlich über 50 Euro kostet – wenn man alle Folgeschäden von direkten und indirekten Gesundheitskosten einrechnet. Und selbst dann fehlen noch Kosten der Passivraucher, der Umweltzerstörung und den Kohlendioxid-Ausstoßes. Nach seriösen Berechnungen betragen die Kosten der medizinisch behandelten Folgeschäden weit über zehn Milliarden Euro im Jahr. Und die indirekten Kosten durch Produktionsausfälle, frühzeitige Verrentung Krebskranker und anderer Kranker infolge des Nikotinkonsums sowie die Kosten der Krankenversicherungen gehen weit über 25 Milliarden Euro im Jahr.

      Gründe fürs Rauchen

      Warum rauchen Menschen eigentlich Zigaretten? Ein naheliegender Grund dafür ist die Neugier Jugendlicher. Sie wollen unbedingt etwas probieren, was Erwachsene oder Jugendliche gleichen Alters auch tun. Es hat etwas Magisches, das Gefühl von Freiheit und Cliquen-Zugehörigkeit. Alles, was verboten ist, übt eine gewisse Anziehungskraft aus, es doch einmal zu probieren.

      Und es ist doch so leicht, dieses Verbot zu umgehen. Nicht umsonst haben Zigaretten-Automaten in der Öffentlichkeit jetzt einen Zugangsmechanismus über Personalausweis oder Führerschein. Man versucht halt, die letzten Schlupflöcher zu stopfen. An Kiosken und in Geschäften darf das Personal keine Zigaretten an unter 18-Jährige verkaufen. Der Reiz des Neuen, die „schlechten Vorbilder“ in Familie, Freundeskreis und Öffentlichkeit und das strikte Verbot schlechthin lassen Menschen zum Glimmstängel greifen. Dazu kommt eine aggressive Werbung, die zwar immer mehr aus den Medien verschwindet, aber dennoch bei Großereignissen wie z.B. der Formal 1 optisch sehr präsent ist. Gelegentlich sieht man auch noch die hübschen Girls in knappen Hotpants oder offenen Blusen, die Zigaretten-Proben in Fußgängerzonen verteilen.

      Das kann es aber nicht alles sein, warum Menschen rauchen. Vom Gruppenzwang haben wir schon gesprochen. Man sitzt zusammen mit Kollegen oder Freunden, feiert gemeinsam, trinkt ein Bier – und dann bekommt man eine Zigarette angeboten. Alle rauchen, nur man selbst bleibt außen vor? Der Zwang zum „Mitspielen“ wird übermächtig. Man will schließlich nicht Außenseiter sein und mit dazu gehören. Deshalb greift man wiederwillig zur Kippe und lässt sich leicht verführen. Ein klares Nein dagegen würde allerdings mehr Aufmerksamkeit herausfordern. Wow, da ist jemand, der doch tatsächlich nein sagt! Und eben nicht raucht. Alle anderen wundern sich über solchen Mut: in einer Clique dem Gruppenzwang widerstehen. Qualmerei ist bei vielen Teenagern einfach nur „cool“. Dazu rauchen gerade junge Mädchen und Frauen auch, um schlank zu bleiben. Denn Nikotin steigert den Energieumsatz des Körpers und vermindert den Appetit. Daher rührt auch die Angst von Rauchern, zuzunehmen wenn sie mit dem Nikotingenuss aufhören. Dazu später mehr.

      Weitere Gründe sind Langweile oder Stress. Man weiß mit sich selbst nichts anzufangen und greift zur Zigarette. Sie können sich selbst nicht sinnvoll beschäftigen, etwa eine Zeitung lesen oder ein Buch, einen Spaziergang unternehmen oder den Garten pflegen und so weiter. Langeweile ist der Feind allen Übels. Unter Langeweile stopfen wir alles Mögliche in uns hinein und werden übergewichtig. Langeweile bringt uns dem Suff näher, und eben Langeweile lässt uns auch zur Zigarette greifen. Sie sehen also: Langeweile gilt es zu verhindern. Sie müssen Ihren Tag klar strukturieren, und wenn Sie sich für den Müßiggang entscheiden, aber bitte nicht mit Zigarette. Langeweile bedeutet: Sie wissen nichts mit sich anzufangen. Da ist doch der Nikotingenuss die willkommene Abwechslung. Die Schachtel liegt in der Nähe oder Sie haben sie in der Hosentasche, also greifen Sie auch zu. Ihnen ist zwar nicht nach Rauchen, aber Sie haben ja sonst nichts zu tun. Was brauchen Sie also? – Richtig! Action und dauernde Bewegung. Ihr Tagesplan muss ausgefüllt sein von der ersten bis zur letzten Minute. Beschäftigung verhindert, dass Sie zur Zigarette greifen. Wenn Sie einen Vortrag halten, können Sie nicht rauchen. Wenn Sie einen Waldlauf starten oder den Rasen mähen, dann ebenso nicht.

      Beschäftigung hilft fast gegen alles, gegen Depression, gegen Gewichtzunahme, gegen erschlaffende Muskeln und gegen das Rauchen. Man muss absehbare Situationen der Langeweile gut vorplanen, etwa lange Autofahrten mit einem Hörbuch oder bei Familienfahrten mit Liedersingen, Fernsehabende mit tollen Dips wie Möhrenstreifen in Kräuterquark. Eine große Gefahr ist langes Arbeiten am Schreibtisch. Sitzen Sie nicht in einem Großraumbüro, lassen Sie sich etwas einfallen, etwa Apfelstückchen in einer Schale, einen Tee oder von der Zigarette ablenkende Bilder wie die von Ihrer Partnerin oder den Kindern, denen Sie ja durch ein gesundes Leben noch lange erhalten bleiben möchten. Oft hilft auch ein Kaugummi.

      Warum


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